1976: Geschichtlicher Schnitt, CENAP taucht auf

Es wird nun chronologisch und historisch an der Zeit, um CENAP (das Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene) und UFO-Vorfälle ins Spiel zu bringen, weil CENAP unter Werner Walter und Hansjürgen Köhler ab 1976 eine gewichtige Posaune in den Instrumentengraben des ufologischen Konzerts trugen und die UFO-Diskussion schließlich nicht nur um ufologische Typen und ihre ufologische Ideologien sich dreht, sondern auch, ganz konkret, sich um UFO-Melde-Fälle rangt. Und genau in diesem Jahr wurde das Sommerloch (Juni/Juli) von der beliebten BILD-am-Sonntag mit einer Artikelserie über UFOs bedacht. Aufgerissen mit einer Titelschlagzeile "Hunderte deutscher Urlauber sahen es! Riesiges UFO auf Gran Canaria gelandet! 20 Minuten auf der Erde - zwei überlebensgroße Wesen an Bord - Im Umkreis von 30 Metern alles verbrannt" (BamS am 27. Juni 1976). So etwas hatte noch gefehlt. Auch die reguläre BILD feuerte mit ("Das UFO landete. Zwei Riesen mit Flügelhänden steuerten es", 28.6.1976, "Wie ein Deutscher das UFO von Gran Canaria beschreibt", tags darauf), um die Millionen Leser einzuweisen, in der Schweiz unterstützte, Arm-in-Arm, das dortige Vergleichs-Blatt BLICK ("Riesiges UFO gelandet! Hunderte von Touristen sahen es!", 28.6.1976) in unnachahmlicher Kooperation das UFO-Fieber und in Österreich tat sich analog die dort beliebte Kronen-Zeitung ("UFO-Hysterie auf Gran Canaria", 29.6.1976) hervor.  An drei Fronten illustrierten entweder ganz klar bereits vorher erkannte Fotos von Wolken, Trickaufnahmen und pure Phantasie-Darstellungen von Grafikern das angebliche Geschehen jenseits aller Realität. "Fremde Augen beobachten uns aus dem Weltall", "UFO-Fieber überall: Wissenschaftler von Weltruf analysieren das Phänomen der Fliegenden Untertassen" oder "Tödliche Jagd auf ein UFO" waren dann über die nächsten Wochen hinweg die Schlagzeilen der BamS.
 
Aus heutiger Sicht war die damalige Aufregung nichts weiter als Seifenblasen-Spuk gewesen. Das Gran Canaria-UFO (welches über die Jahre wiederholt gesehen wurde) entpuppte sich als Raketenstart von einem U-Boot aus, dessen Treibstoff-Wolke sich im Licht der untergehenden Sonne bunt-schillernd am Boden zeigte. Natürlich, wie immer, erfuhr die deutsche Öffentlichkeit von diesem realen Hintergrund bis heute so gut wie nichts.
Nur die wenigen CENAP REPORT-Leser und die Leser des Buches "UFOs: Die Wahrheit" (erschien 1996) sind darüber informiert. Über Jahre hinweg sorgte der Gran Canaria-Fall, entsprechend seiner Aufmachung, für irrige Gedanken in Sachen UFOs und auf Unfug basierende Glaubensbezeugungen. Ähnlich wie dies 1989-1991 durch die Fliegenden Dreiecke von Ost-Belgien geschehen sollte und früher aufgrund anderer Vorfälle geschehen ist, die sich als Flops erwiesen, aber als unzweifelhaft authentische UFO-Ereignisse der völlig rätselhaften Natur den UFO-Mythos zementierten. Zur Förderung des in diesem Fall zu gewichtigen Teilen auch mediengezeugten Gran Canaria-Mythos war man beim Springer-Organ am 11. Juli 1976 angetreten, um mit Verdrehungen und Halbwahrheiten die "Wissenschaftler von Weltruf" einen positiven, unterstützenden Punkt setzen zu lassen. Da wird der britische UFO-Fan Gibbs-Smith plötzlich zum bekannten Luftfahrt-Historiker und Albert Chop, in den Fünzigern irgendein Schreibtisch-Hengst und kurz mal Pentagon-Presse-Sprecher zum UFO-Projekt, plötzlich zum "Direktor für Öffentlichkeitsarbeit der NASA". Und natürlich, da geht kein Weg vorbei, wird Hermann Oberth wieder reanimiert. Und selbst der UFO-Skeptiker Carl Sagan dient plötzlich, kontextlich hingedrechselt, als positive Stimme. Na ja, er wird wohl kaum das deutsche Blatt gelesen haben. Selbst Jesco von Puttkamer bekommt eine positive Aussage zurechtgeschnitzt.
 
Kein Wunder, wenn das Massenblatt dichtete: "Auch hier also wieder finden UFOlogie und Wissenschaft zueinander, bekommt die Thematik... höchste Aktualität. Es sind nicht zuletzt die Erlebnisse mit unidentifizierten Flugobjekten, die immer wieder zum Nachdenken Anlass geben." Genau eine derartige Berichterstattung (und die dadurch auch unbewusst ausgedrückte innere Haltung der UFOlogie) bringt nicht UFOlogie und Wissenschaft zusammen, sondern trennt. Zum Nachdenken (und das stimmt, so oder so) dagegen regen freilich derartige, für das Publikum nicht durchschaubare und überaus unnötig positiv-zurechtgebackene, Berichterstattungen in ganz falschen Dimensionen an - und sie fördern den UFO-Mythos in einer ganz bestimmten Definition an den falschen Fakten orientiert völlig unnötig.
Im Gesamt-Kontext aber ist wieder alles "klar" und "logisch" für den unbedarften, aber begeisterungswütigen Mann auf der Strasse, der sich dem Feuer der medialen Berichterstattung ausgesetzt sieht und "Brot und Spiele" auch ufologisch bemünzt vorgesetzt bekommt. Dabei glaubt er noch, das biblische Manna zu empfangen und kosmische Wahrheit offenbart zu bekommen.
 
 In etwa diesem Zeitrahmen erschien auch Peter Kolosimo's Buch Unbekanntes Universum aus dem Limes-Verlag. Kolosimo, der "italienische von Däniken" genannt, nahm damit einen gewaltigen Einfluss auf die Prä-Astronautik und förderte ihren Aufschwung. Gleichsam brachte Econ Die Chronik von Akakor heraus, die der Chefkorrespondent der ARD in Südamerika, Karl Brugger verfasst und damit ebenfalls einen "input" auf das Feld hatte.
 
"Justizprobleme: Grüne Männchen vorm Staatsanwalt", so der Stern-Autor Frank Ebbecke in Heft 36/1976. Heinz Amberger, Leitender Oberstaatsanwalt in Frankfurt, war ratlos in Anbetracht der Strafanzeige unter Aktenzeichen 4 Js 793/76, Wörner versus Veit. Der Mann aus der Eifel hatte den Wiesbadener wegen "Agententätigkeit für eine außerirdische Macht" angezeigt und sich auf den Landesverratsparagraphen 93 ff des Strafgesetzbuches bezogen. Bis 1972 betrieben die beiden ihr hohes Ziel der Erkenntnisgewinnung noch Seite an Seite, 1976 jedoch bezichtigten sie sich gegenseitig der schlichten Dummheit. Veit, der auch erstaunliche Bibelsprüche und segensreiche Verheißungen für seine UFO-Freunde immer wieder parat hat, bekam von Wörner vorgeworfen, "religiöse Sektiererei" zu betreiben und auf das Engelein-Ablenkungsmanöver bösartiger Kosmos-Kreaturen hereinfallen. In Wirklichkeit seien die vorgeblichen Außerirdischen Abgesandte des Teufels, die sogar Adolf Hitler für sich einspannten und er damit zu ihrem Werkzeug wurde, ja ihn vorschickten, um durch ihn die Herrschaft über unsere Erde zu übernehmen. Weil Veit diese Erkenntnisse nicht teilen wollte, kam Wörner zum scharfen Schluss: "Er ist Agent und Sprachrohr der Teufelsmacht aus Tibet." Walter Gutermuth hatte am 4. August 1976 in der Hannoversche Allgemeine Zeitung unter "Der Staatsanwalt und der Weltraumagent" berichtet, das Staatsanwalt Wiesemann nun die Sache auf den Dienstweg gebracht habe, er kommentierte dies trocken: "Wir müssen jeder Anzeige nachgehen."
 
Süddeutsche Zeitung vom 17. September 1976: "UFOlogen überholen Einstein und die CIA - Studiengesellschaft für unbekannte Flugobjekte zweifelt an Naturwissenschaft und am Geheimdienst". Der "opinion leader" griff eine dpa-Meldung auf:

"Sie sind nun einmal grün", vertraut Ilse von Jacobi aus Wiesbaden ihren Zuhörern im Hinterstübchen einer Münchner Gaststätte an. "Wie es bei den Menschen braune und gelbe gibt, so gibt es bei jenen auch grüne." jene, das sind die "Außerirdischen", über deren Existenz nach Ansicht Frau Jacobis "seit Jahren die Menschen eines ganzen Planeten hinters Licht geführt werden". Derzeit schickt sie sich an, ein Buch über Eduard Meier aus Hinwill bei Zürich zu schreiben, der in engen Beziehungen zu Semjase, einem Mädchen mit besonders langen Ohrläppchen von den Plejaden, stehen und mit ihrer Hilfe jüngst 173 Billiarden Lichtjahre zur ominösen Galaxis "Nesar" überwunden haben soll. Alle vier Wochen trifft sich mittwochs die "UFO-Studiengruppe München" und tauscht neueste Erkenntnisse über die Besucher fremder Sterne aus. Zwischen den in der deutschen UFO-Studiengesellschaft (Wiesbaden) zusammengeschlossenen Freunden unbekannter Flugobjekte und abweichlerischen "psychisch entgleisten Spinnern" herrscht augenscheinlich Streit. Kaum hat einer der selbsternannten Hobbygelehrten kühne Behauptungen aufgestellt, schon wird der Berichterstatter von einem anderen Experten beiseite gezogen und mit einer mehrseitigen Dokumentation über die Scharlatanerie des Vorredners vertraut gemacht, um wenig später zu hören, dass nichts von alldem stimme, solange man die drängenden Fragen unserer Zeit nicht auch astrologisch oder auch telepathisch angehe. Zweifeln von "exakten Naturwissenschaftlern" pflegt Adolf Geigenthaler, graduierter Motoreningenieur in Pension und Mentor der Studiengruppe ("Manchmal kommen 40, manchmal 60 Interessierte"), mit den Worten entgegenzutreten: "Nach der heutigen Physik und nach Einsteins Relativitätstheorie kann es natürlich keine UFOs geben. Aber Einstein ist überholt. Wer noch an Besucher fremder Sterne glaubt, ist einfach schlecht informiert."

Nun scheint die Frage nach der Existenz intelligenter Wesen im Raum keineswegs mit einem mild-überlegenen Lächeln abzutun zu sein. Auch ernsthafte Wissenschaftler wollen das nicht ausschließen. In einem Wust von Photographien untertassenförmiger, geheimnisvoller Flugobjekte (typische Erscheinungsformen: Pilgerschrittflug, Fahrstuhlspiel und Sprung aus dem Schwebeflug), bleiben jedoch die kritischen Fragen nach der von der Schulwissenschaft für unüberwindbar gehaltenen Entfernung leicht stecken.
Der Elektroingenieur Adolf Schneider, Verfasser eines Werkes über "Besucher aus dem All" und einer "UFO-Photodokumentation", ist nach eigenem Bekunden grundsätzlich skeptisch beim Auftauchen neuer Photos der seltsamen Objekte, hält gleichwohl aber viele dieser Dokumente für glaubwürdig genug und ist daher auch von der Möglichkeit der "interstellaren Raumfahrt" fest überzeugt. Die anhaltende "Irreführung" der Erdenmenschen über die Gäste aus anderen Welten sehen die UFOlogen vor allen in finsteren Ränkeschmieden des amerikanischen Geheimdienstes CIA, die seit Beginn der fünfziger Jahre die sich häufenden Berichte von Piloten über Begegnungen mit unerklärlichen Erscheinungen unterdrückt oder verfälscht habe. Geigenthaler, der vor einigen Jahren in Ottobrunn bei München ein "blau-grünes Objekt" mit "Hochleistungsenergie" ausmachte: "Denn sonst würde jedem Skeptiker das Lachen über diese Dinge vergehen." Und deshalb ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die UFO-Forscher mit Spannung dem Ausgang der amerikanischen Präsidentschaftswahlen entgegensehen. Kandidat Jimmy Carter, der im heimischen Georgia zehn Minuten lang gleich mehrere UFOs ausgemacht haben soll, habe nämlich angekündigt, er werde über die UFOlogen ganz sicher nicht lachen und die geheimen Dokumente endlich veröffentlichen. 

 In Klagenfurt veranstaltete die Kärntner Tageszeitung vom 5. bis 7. Oktober 1976 den "Götter-Astronauten-Kongress", organisiert von Redakteur Manfred Posch. Fünf Promis machten die Sache rund: Gerhard Steinhäuser, Walter Ernsting, Peter Krassa, Adolf Schneider und natürlich Erich von Däniken.
Ernsting, der als Clark Darlton mit der SF-Super-Erfolgs-Romanserie Perry Rhodan bekannt wurde, erklärte hier, dass er bereits in den fünfziger Jahren in seinen Romanen das interessante Gedankenmodell von den "kosmischen Brüdern" und den "ancient astronauts" nach amerikanischen Vorbild aufgriff. Hiernach übernahm dessen Freund Erich von Däniken das Mikrofon und erfuhr für seinen Vortrag "frenetischen Beifall". Der bekannteste deutsche UFOloge war natürlich Adolf Schneider gewesen, der ebenfalls die Besucher mit seinem UFO-Vortrag "fesselte". 

"Streit um die kleinen, grünen Männchen - UFO-Forscher vermutet: 'Die Außerirdischen wollten mir einen Denkzettel verpassen!'" - so die Meldung der Mainzer Allgemeine Zeitung vom 27. November 1976, begleitet gleich von zwei Karikaturen, die hierzulande in UFO-Berichterstattungen eher selten waren und fast exklusiv in den USA auftauchten. Natürlich ging es um die Fehde zwischen den beiden UFO-Forschern Wörner vs. Veit, wobei hier einmal festgestellt werden soll, dass dieser Begriff in bezug auf beide Herren (und auch auf andere) etwas überstrapaziert erscheint und damit bis heute noch Auswirkung haben dürfte, wenn "UFO-Forscher" mit verrückten Geschichten hausieren gehen. Hierdurch wird das gesamte Feld, auch gerade mit den wenigen vernünftigen Leuten, mit einem bizarren Geruch belastet.
Der eher zurechtgehende Begriff UFOloge als Vertreter des UFO-Aberglaubens würde unserem Geschmack nach besser passen. Wie auch immer, zu jenem Zeitpunkt mochte der Frankfurter Staatsanwalt Amberger den Wörner'schen "hochfliegenden Verdächtigungen indess nicht zu folgen und stellte das unter Aktenzeichen Zs 712/76 geführte Ermittlungsbegehren wegen Mangels an Tatverdacht ein". Wörner stieß mit einer Beschwerde bei der Staatsanwaltschaft über den Einstellungsbeschluss nach. Die Entscheidung stand zum Drucktermin der in Mainz erscheinenden Zeitung aus, "was ihn hoffen und Veit vielleicht fürchten lässt". "Dem Frankfurter Staatsanwalt fehlt möglicherweise der rechte Sinn für die Fragen, die die gar nicht so seltenen Anhänger der UFO-Idee bewegen", schrieb das Blatt spöttisch und führte ganz interessant aus: 

"'Aufklärungsbücher' von Laienwissenschaftlern wie Däniken und anderen haben ebenso wie Science fiction-Filme, Fernsehserien und Romane dazu beigetragen, die Berichte über die Besuche außerirdischer Lebewesen auf der Erde lebendig zu halten." 

Dieser einfache Satz enthält soviel Klarheit, wie ein Dutzend UFO-Serien-Artikel an Verwirrung gleichzeitig freisetzen können. Tatsächlich kann aus unserer heutigen Sicht kaum besser beschrieben werden, was den UFO-Aberglauben als modernen Mythos im Weltraum- und Informations-Zeitalter prägt. Dem Journalisten Günther Leicher von der Allgemeine Zeitung muss hier erstmals Dank für seine auf den Punkt kommende Scharfsinnigkeit ausgesprochen werden, was ja bekanntlich nicht gerade unsere Sache in Anbetracht dieses Berufsstandes bei der Aufarbeitung des UFO-Bereichs ist...
 
Ebenfalls am 27. November 1976 nahm sich die Frankfurter Neue Presse den UFOs an: "Die U-Bahn auf Stern Kelo - Kontakt zum Priester aus der anderen Welt - Ein Medium hört". Hier der Bericht von Reporter Matthias Beckmann: Diplomvolkswirt Hans Vogel sagt es voller Überzeugung: "Ich sehe laufend Lichtpunkte am Himmel herumfliegen, die nicht von uns sind. Meine Frau übrigens auch." Vogel, Sprecher der Frankfurter Studiengruppe für Unbekannte Flugobjekte, hat schwirrende Untertassen aus der Nähe allerdings noch nicht beobachten können. "In dieser Hinsicht", gibt er zu, "bin ich persönlich ein Waisenknabe. Aber mir ist doch immerhin ein Doktor bekannt, vor dessen Augen schon drei solcher Objekte aufgetaucht sind."
Obwohl es die "UFO-Nachrichten" gibt, die sich ausschließlich mit Außerirdischen beschäftigt, so müssen Herr Vogel und seine Studiengruppe doch immer wieder zur Kenntnis nehmen, dass die meisten Menschen nicht recht an die Existenz fremder Intelligenzen glauben mögen. Herr Vogel bedauert dies. Wissen es doch er und seine rund 50 Gesinnungsgenossen, die sich monatlich einmal im Kolpinghaus versammeln, "das es so etwas wirklich gibt". Jüngst erst ist der Gruppe bewusst geworden, dass Aufklärung nicht nur unter den Erdenbewohnern, sondern auch unter den Planetariern Not tut. So erklärte ausgerechnet der mit Spannung erwartete Musikverleger Michael Arends - bei einem Brettspiel hatte er plötzlich seine Fähigkeit zum Gedankenaustausch mit fremden Wesen entdeckt- auch die UFOlogen anderer Welten stießen durchweg bei ihren Artgenossen auf Unverständnis. So wolle zum Beispiel kaum jemand glauben, dass auf der Erde vernünftige Menschen leben.
 
Musikverleger Arends unterhält sich gewöhnlich mit dem Priester Sasbo, der auf dem Stern Kelo wohnt, drei Kinder hat und im Gebiet des Großen Bären zu Hause ist. Sasbo deutete dem Musikverleger an, auf seinem Planeten sei das Kinderkriegen nur mit besonderer Genehmigung erlaubt, die Planetensprache ähnele des Esperanto, und die moralische Stabilität der Bevölkerung sei so weit gediehen, dass jedem klar sei, er habe sich nützlich zu beschäftigen. Nicht ganz deutlich wurde auf der Veranstaltung, welche Sprache der Priester von Kelo und der irdische Musikverleger miteinander sprechen. Otto Eckelmann, ebenfalls in dem Musikverlag tätig und nur für die außerirdischen Hobby-Exkursionen seines Chefs sehr empfänglich, denkt: "Sie reden deutsch miteinander."
UFO-Vogel wiederum meint: "Sie haben abstrakten telepathischen Kontakt." Aber die Verständigung funktioniert wie von selbst. Anders als auf der Erde, erfuhr Arends, unterscheiden sich die verschiedenen Rassen auf Kelo nur durch ihre unterschiedliche Haarfarbe. Man glaubt dort an Wiedergeburt, und das Geld wurde bereits abgeschafft. Auf Kelo kennt man auch U-Bahn und Taxis, und die Bewohner nennen sich "Kelohane". Ohne Insekten, ohne Vögel und auch ohne Penicillin lebt man auf dem Planeten Telka, der ebenfalls in etwas Erdumfang besitzt. Die Männer erreichen durchweg die Körpergröße von 1,45 Metern, Frauen sind 20 Zentimeter kleiner. Gelegentlich schneit es ein wenig auf Telka, wo die Bewohner rund 300 Jahre alt werden. Den Erdbewohnern raten die Telkaner vorsichtigen Umgang mit der Atomenergie. Damit habe man selbst bereits böse Erfahrungen gemacht.

Ausgesprochen unerfreulich verlief dem Vernehmen nach übrigens für einen 55.000 Lichtjahre entfernten Raumschiff-Kommandanten sein Gespräch mit Deutschland. Er ist degradiert worden, weil er den Erdlingen zu viel erzählt hat. Wie steht die Versammlung zu Erich von Däniken? Arends Mitarbeiter Eckelmann sagt 's leise, damit das Medium nicht gestört wird: "Däniken ist ein Jongleur zwischen Wahrheit und Wahrscheinlichkeit, unter UFO-Leuten teils anerkannt, aber kritischen Fragen weicht er aus." Herrn Arends stellt der Frankfurter UFO-Klub kaum kritische Fragen. Die Gruppe wundert sich nicht einmal. Hans Vogel: "Der Mann macht bestimmt keinen Fez."

Die Frankfurter Abendpost hatte fast ganzseitig am 17. Dezember 1976 zu melden gehabt: "Das Neueste aus der UFO-Forschung: Von Dackeln und Riesen aus dem Weltall". Es ging hierbei um ein gerade erschienenes Buch, "das den gegenwärtigen Stand der UFO-Forschung beschreibt", nämlich Adolf Schneider's und Hubert Malthaner's Werk "Das Geheimnis der unbekannten Flugobjekte" im damals marktbeherrschenden Freiburger Verlag von Hermann Bauer, wo auch die Esotera erscheint. Die Zeitung: "Der Titel erscheint etwas irreführend. So 'unbekannt' sind die extraterrestrischen Flugobjekte nämlich gar nicht, wenn man den Autoren glauben darf. Sie werden ziemlich genau beschrieben, und auch ihre Abmessungen sind bekannt: Die Raumfähren der Riesen haben einen Durchmesser von 40 Metern und eine Höhe von acht Metern, die 'Dackelgrossen' flitzen in diskusähnlichen Scheiben von nur 45 Zentimetern Höhe und 1,50 Meter Durchmesser herbei." Mit diesem Buch wurde klar, dass die bisher aufrechterhaltene These, wonach die Außerirdischen vom Mars oder der Venus kämen, nicht  zu halten ist - die Aliens kommen von außerhalb unseres Sonnensystems: "Als Sitz einer Zivilisation, die angeblich der unseren um 5.000 Jahre voraus ist, wurde z.B. ein Planet namens UMMO ausgemacht, der fern in der Milchstrasse um eine Riesensonne kreist. Angeblich haben sich UMMO-Bewohner direkt mit spanischen Wissenschaftlern in Verbindung gesetzt und so der Erde-Menschheit diese wichtige Botschaft mitgeteilt." 

 1977 war das Jahr, in welchem sich in Köln der "Club UFO" unter Achim Dresbach und Karlheinz Räther bildete und der auch kurzfristig eine Din-a-4-Publikation auf der Basis des Spiritus-Umdrucks namens Club UFO Information herausgab, die überraschend voluminös mit über 50 Seiten ausfiel! Karlheinz Räther engagierte sich auch als CENAP-Ermittler in der Region.
 
 1977 erschien in der Edition Sven Erik Bergh aus das Buch von Jean-Claude Bourett UFO: Spekulation und Tatsachen, welches neben dem Schneider/Malthaner-Buch zu einem ufologischen Hit wurde. 

 

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