Die Ära der Verschwörungen beginnt mit der Beweisnot

Nach UFO-Sichtung zum Schweigen verurteilt, so der Titel eines Textes von Gerhard R. Steinhäuser in Huters Neue Weltschau vom 6. Juli 1978 zum Fall Alexander Raab. Plötzlich wurde das eigentliche Geschehen in den Kontext der UFO-Legende gesetzt und nahm neue Züge an, welche an eine billige Fassung von James Bond erinnern mögen. Wir wollen dies aber aufgreifen, um exemplarisch zu zeigen, wie urplötzlich aus harmlosen Ereignissen ufologische Abenteuer-Mythen gestrickt werden, die am Ende gar nichts mehr mit dem eigentlichen Anlass, der UFO-Observation, zu tun haben und dennoch im neuen Kontext Dynamiken gewinnen, die sich wechselseitig auf den UFO-Aberglauben auswirken und die daraus entstandenen Konzepte seltsamer Weise neu beleben. Steinhäuser, der aus der zweiten Garde der Prä-Astronautiker stammt, reportiert davon, dass sich jene Meldungen häufen, wonach Zeugen von UFO-Sichtungen von Unbekannten daran "gehindert werden, ihre Erkenntnisse weiterzugeben" [dennoch aber, befremdlicher Weise, willkommenen und ungehinderten Zugang zu millionenschweren Revolverblättern finden ohne später tot im Rinnstein aufgefunden zu werden]. Eine fremde Macht stehe dahinter, niemand wisse, warum diese "so auf Geheimhaltung dringt". Diese geheimnisvolle Macht im Hintergrund der Unterdrückung ufologischer Wahrheiten wirkte sonach auch auf Alexander Raab, der sich zu dem "damaligen Vorfall" nicht mehr äußern will und deswegen nicht mehr zu sprechen ist.
 
Steinhäuser: "Zu deutlich waren die Aufforderungen ihm unbekannter Personen, die ganze Angelegenheit sofort zu vergessen [nachdem sie als Agenturmeldung durch ganz Europa und vielleicht rund um den Erdball ging, sich tagelang die Medien damit beschäftigen und der Fall auch eindeutig und harmlos aufgeklärt wurde]. Die Angelegenheit hat seine Laufbahn früher beendet, als er geplant hat. Sechs Jahre ist es nun her, dass Raab ein UFO gesehen hat, und seitdem hat sich sein Leben verändert." Suggestiv geht Steinhäuser vor, er schildert den Flieger als erfahrenen Mann (was ihm ja niemand nehmen kann und will). Raab weiß Visionen, Spiegelungen, optische Täuschungen und ähnliches von der Realität zu trennen (was ihm auch niemand in Zweifel stellt): "Der fliegende Trichter war Realität."
Dies bestreitet niemand, unzählige andere Menschen haben ihn fast europaweit ebenso gesehen. Also, was will nun Steinhäuser eigentlich? Er geht abwegige, steinige Wege im Treibsand ufologischen Querdenkens: "Das alles hätte dazu führen müssen, dass die Nachforschungen intensiv geführt wurden. Doch es kam ganz anders. Zwei Tage lang war vor allem die österreichische Presse mit Meldungen über die Sichtung gespickt. Und dann wurde es ruhig. Um Alexander Raab wurde es sogar noch ruhiger." Durch die tatsächliche Unterschlagung der realen Umstände und der wirklich gelaufenen Nachforschungen hierzu, die schließlich sogar zur Re-Entry-Erkenntnis führten und damit den Fall als "erledigt" zu den Akten legen ließ, macht Steinhäuser ein gewolltes Drama auf, was durch die Originalität des Falls gar nicht zu tragen ist.
 
Raab sei nicht mehr aufzufinden, nachdem er seinen Dienst bei der AUA quittiert hatte. Dem Gerücht nach soll er für eine ausländische Chartergesellschaft fliegen (wir haben durch ein schlichtes Schreiben an die AUA erfahren, dass der Mann nun für eine Luxemburger Linie namens "Lux-Air" flog), mehr wisse man um ihn nicht. Raab soll den Anruf einer fremden Person erhalten haben, die ihn zum Stillschweigen ob des Falls aufforderte, dabei gab es gar nichts mehr dazu zu sagen. Dieser Anruf kam also von der fremden Macht, derartige Anrufe erhalten selbst wir alle halbes Jahr von irgendwelchen Spinnern und nehmen sie nicht ernst. Leute, die in der Öffentlichkeit in Sachen UFO bekannt wurden, können durchweg ein Lied von solchen Anrufen singen. Steinhäuser spinnt sich dann was von der Schweigetruppe zusammen, das es kaum mehr eine Freude ist, ihm zu
folgen, wenn er von "mysteriösen Todesfällen" spekuliert, zu denen es auch schon gekommen sein soll, wenn vorgebliche UFO-Zeugen sich nicht an die Drohungen der Schweigetruppe namens MIB (Männer in Schwarz) hielten. Steinhäuser weist darauf hin und kommentiert es nicht weiter, dass es einige der Bedrohten so vorkäme, als seien die Droher selbst Außerirdische, denen daran gelegen ist, möglichst wenige Informationen über ihre Transportmittel, die UFOs, ans Tageslicht kommen zu lassen. 

Kein UFO-Mitdenker kommt auf die Idee, das Zeuge Raab vielleicht nichts mit UFOlogen zu tun haben will und ob seines Erlebnisses mit seiner natürlichen Erklärung einfach die Schnauze vom Thema voll hat. Dies ist die einfachste und gut nachvollziehbarste Alltags-Lösung für alle künstlich aufgezogenen ufologischen Probleme. Doch im UFO-Lager heißt es dann "Nein, nein, nein - so darf es nicht sein!" und schon marschiert im konkreten Fall Klein-Peter Krassa, ebenfalls einer aus der 2. Reihe der Prä-Astronautik, auf, um das Buch Phantome des Schreckens - Die Herren in Schwarz manipulieren unsere Welt (Caesar-Verlag, Wien, 1980) der Jüngerschaft feilzubieten. Gebt dem ufologischen Volk Brot und Spiele. Dort nimmt der Raab'sche Fall ein dickes Kapitel ein, natürlich in der ewig-gestrigen ufologischen Denkschule. Tatsächlich erwies sich durch Krassa's Bericht, dass dieser bereits 1977 persönlich mit Raab zusammengekommen war und Raab tatsächlich klar zu verstehen gab, den Hals gestrichen voll zu haben, ob des medialen Wirbels um die Affäre und sich deswegen zurückzog. Dennoch, an den Niedergang einer Raketenstufe wollte er 1977 immer noch nicht glauben, was ihm natürlich belassen bleibt, genauso wie all den anderen Zeugen von fehlinterpretierten Objekten zwischen Venus und Sky Tracker-Lichteffekt, die sich ob ihres persönlichen Eindrucks nicht beirren lassen, dass das was sie sahen ein echtes UFO ist, was sie da ehemals selbstbewusst in die Welt hinausposaunt hatten. Das dahinterstehende Motiv mag der Gesichtsverlust sein, welchen man natürlich erfährt, sobald die ursprüngliche UFO-Meldung, von der man sich ganz sicher war, weil sich zwar immer die anderen aber nie man sich selbst irren und narren lassen kann, sich als Windei herausstellt und eine banale Erklärung erfährt. Dies führt dann zu einer psychologisch-bedingten Ignoranz und Zurückweisung, weil man sich mental auf die Lösung auch gar nicht einlassen mag und ihr Widerstände entgegenbringt.
 
Irgendwie stoppen konnte damals Wörner und Co KG aus der UFOlogie niemand (dazu war die UFOlogie selbst mit ihren Wunschdenken zu stark ausgeprägt und die UFO-Forschung vom Schlage CENAP noch zu jung, ja zu schwach), wenn auch die GEP-Kollegen alsbald die Finger von dem gebürtigen Schwaben ließen, der dennoch ein Häuflein Gleichgesinnter um sich sammelte, die mit ihm im Besitze eines der fundamentalsten Geheimnisse unserer Welt waren. Im Anzeigenblatt Extra-Post (aus Bad Vilbel) vom 19. Juli 1978 wurde eine ganze Region aufgeklärt: "Die UFOs sind unter uns." Unsichtbar schweben sie also um uns herum, "dirigieren das Leben auf der Erde durch Gedankenübertragung" und haben nur vor einem Angst: Die Atombombe des Menschen. Wörner weiß dies sicher, inzwischen ist er auf 63 Jahre gereift und erklärt überzeugt: "Über meinem Haus steht ständig ein UFO und überwacht mich." Und noch ehe die Entführungs-Manie ausbrach, alarmierte der Steuerbevollmächtigte US-Präsident Carter, um ihn zu einer militärischen Aktion gegen die "große UFO-Basis" auf dem 6.000 m hohen Berg Huascaran in den peruanischen Anden aufzufordern. Dort nämlich seien 350 von den UFOnauten entführte Menschen gefangengehalten, darunter auch drei junge Deutsche! Aus der DUIST war Wörner 6 Jahre vorher mit einem Donnerschlag ausgetreten. Er hatte gegen den großen UFO-Vorsitzenden Veit
eine Anzeige wegen "Agententätigkeit für eine außerirdische Macht" erstattet. Grund: Veit glaubte, die UFOnauten kämen in der selbstlosen Absicht, der Menschheit zu helfen. Für Wörner dagegen sind sie eine Ausgeburt des Bösen. 1978 erklärte Wörner in einer großen Ankündigung für die Medien, dass am 21. Juni 1978 über St. Georgen im Schwarzwald eine große UFO-Scheibe zu sehen sein werde. Gesehen hat niemand etwas – außer einem UFO-Fan aus Waldkirch, der nachts um 3:30 h ca. 4 Sekunden lang ein "gelbliches und sehr hoch fliegendes Objekt" ausmachte. Worauf basierte nun Wörner's große Ankündigung? Die Herren Manfred Saier (Bäcker aus St. Georgen) und Erwin Hofmann (Angestellter im Gasthof Schützen) hatten ihn auf die Idee gebracht und schließlich "waren die Medien scharf darauf, dass ich eventuell Recht haben könnte und haben einige Leute geschickt. Südwestfunk, Südfunk usw." Wörner gestand ein, bisher selbst 700 UFOs gesehen zu haben und summa summarum haben seine Teams etwa 6.000 Beobachtungen gemacht. 

Etwa zur selben Zeit wurde das deutsche UFO-Publikum in der Wochenzeitschrift Das Neue Zeitalter, Nr. 20/1978, darüber informiert, dass es "schwere Kämpfe der USA gegen unbekannte Flugobjekte" gab: "Seit langen hegen parapsychologisch begabte Menschen [also Seher und Visionäre] den Verdacht, dass es total geheimgehaltene schwerwiegende atomare und andere Kampfhandlungen während der letzten Jahre gegeben haben muss. Der französische Raumforscher [mit diesem alles-und-nichts  ausdrückenden Begriff beeindruckt man die Leser] Alfred Nahon veröffentlichte jetzt in der französischen Wochenschrift Nostra  eine Zusammenschau über hochgeheime Vorgänge in Zusammenhang mit der Entdeckung einer Mondbasis einer unbekannten Macht auf dem Monde, Riesen-U-Booten unbekannter Herkunft, Kämpfen der US-Streitkräfte gegen UFOs und einsatzbereite Laserwaffenstrahlen." Er hatte es von russischen "Anti-UFO-Satelliten" und "astronomischen Beobachtungen" auf dem Mond, wonach er ober- und unterirdische Basen für gewaltige außerirdische Fahrzeuge fand. Leider, so bedauert er, habe sich bisher niemand unter den Verlegern für sein 1973er Buchmanuskript "La Lune et ses defits a la science" interessiert [den Kopp-Verlag gab es damals noch nicht, wir bezweifeln sogar, dass Kopp selbst damals jemals daran dachte, im UFO-Geschäft tätig zu werden]. Jacques Bergier hieb in eine ähnliche Kerbe und berichtete von amerikanischen Anti-UFO-Waffen, die man am 2., 15., 20., 22. und 24. Dezember 1977 vor der Küste von New Jersey und Südkarolina einsetzte, um einfliegende UFOs abzuwehren, die dann jeweils in gigantischen Explosionen und Druckwellen vergingen. Dies hatten unzählige Buerger in den betroffenen Landstrichen den Behörden gemeldet, die dies natürlich herunterspielten. 

Derartige UFO-Knaller waren in jener Zeit der ersten Trans-Atlantik-Flüge des britisch-französischen Verkehrsüberschall-Flugzeugs CONCORDE großes Thema unter den ufologischen "Knallköpfen" (sie mögen uns den auf der Hand liegenden Ausdruck mit ihrem neuen Bewusstsein nachsehen, aber das Wortspiel ist zu reizend). Auch Peter Fiebag fand seine schriftstellerische Plattform in Huters Neue Weltschau Nr. 27 vom 6. Juli 1978 hierzu:
"US-Wissenschaftler vor einem Raäsel: UFOs knallen um die Wette". Verwirrung und Rätselraten also in den USA, aber dafür fand die UFOlogie mal wieder eine "mögliche Lösung für die seltsamen Erschütterungen": "Der Zusammenhang zwischen diesen mysteriösen Erschütterungen und UFOs ist die erregendste Entwicklung auf diesem Gebiet. Es ist durchaus möglich, einen Zusammenhang zwischen UFOs und den Explosionsgeräuschen zu sehen. "Natürlich könnte man aus forteanischer Sicht auch die mögliche Lösung sehen, dass diese Knalle auf die Fürze von in der Luft herumfliegenden, unsichtbaren Drachenmonstern zurückgehen...
 
Aus heutiger Sicht unerwartet kritisch gab sich das damalige TV-Zeitschriften-Flagschiff Hör Zu in Heft 23/1978 in dem Feature-Artikel "So kann man UFOs selber machen". Hierbei wurde die Arbeit von Klaus Webner, Wiesbaden, ausgeführt, der als der führende deutsche UFO-Trick-Foto-Produzent gilt, wenn auch als Trickser, der zu seiner Kunst als solche stand. Damals noch war er Mitglied der DUIST gewesen, es ärgerte ihn nur, dass die meisten Mitglieder dieser Gesellschaft jeden Bericht kritiklos hinnehmen. Deswegen zeigte er ihnen mal in einem Lehrstück auf, wie leicht man UFO-Fotos fingieren kann, in dem Versuch, "ihren blinden Glauben ein wenig zu erschüttern". Den beeindruckenden Zeugnissen jedoch entgegenstehend blieb Karl Veit dabei: "Trotzdem – wir werden aus dem Weltall beobachtet." Na ja, er ist ja auch "einer, der vom blinden Glauben an die Existenz Außerirdischer ganz gut lebt", vermerkte die Zeitschrift relativ scharf, auch wenn man dann in Angesicht der Blue Book-Studie ins schwadronieren abgleitet und die Tätigkeit von Soldaten als "Studie von Astronomen, Physiker und Psychologen" aufwertet. In diesem Sommer 1978 lebte auch Veit vom Zweck-Optimismus: "1978 wird als UFO-Jahr in die Geschichte eingehen." Ging es aber nicht, auch wenn der Diktator der karibischen Insel-Republik Grenada einen Antrag in der UNO einbrachte, um das Jahr 1978 zum Jahr der internationalen UFO-Forschung zu deklarieren und vorab schon einmal eine entsprechende Briefmarkenserie herausgab. Warum nur landen die Außerirdischen immer so abgelegen und nie offiziell? Ehepaar Veit weiß die Lösung: "Dies ist unmöglich, solange unsere Regierungen ihnen gegenüber misstrauisch oder gar feindlich eingestellt sind. Sie suchen sich die Leute selber aus. Nur charakterlich einwandfreie Menschen kommen in Frage." Aha, nur wer eine "hohe moralische Stufe erreicht, auf den bewegen sich die Außerirdischen zu". Erst wenn es uns allen gelingt, uns zu wahrhaft kosmischen Friedensbrüdern zu entwickeln, dann werden sich die Brüder aus dem All dankbar offenbaren...

Johannes Fiebag hatte in der Zeitschrift Das Neue Zeitalter (Nr. 38/1978) einen Exklusivbericht mit der Schlagzeile "Geheimsache: UFO auf Meeresgrund entdeckt" aufzuwarten und betont: "Jetzt kann US-Präsident Jimmy Carter sein Versprechen wahr machen: Freigabe der Dokumente über außerirdische Besucher auf unserem Planeten!" Am 8. Juni 1977 habe, so die Berichterstattung des amerikanischen Kiosk-Revolverblatts "Official UFO", die Ölbohrinsel "Pacesetter II" der Firma "Shell Oil" ein völlig von Tang, Algen und Korallen überwuchertes Objekt via Kränen auf das oberste Deck gehievt. Der Körper "ist diskusförmig, hat einen Durchmesser von etwa 16 Metern und auf der Oberseite erhebt sich etwas wie eine Kuppel". Nach der Säuberung erlauben fensterähnliche Öffnung in das dunkle Innere. 90 Meilen vor der amerikanische Küste war 200 Meter tief auf dem Boden des Atlantiks eine Fliegende Untertasse geborgen worden. Nachdem man den Firmensitz unterrichtete, flogen schon Stunden später Techniker und Wissenschaftler vom Massachusets Institute of Technology ein, die das fremde Raumschiff öffnen. Irdische Wissenschaftler "betreten erstmals das fremde Raumschiff." Was sie jetzt erfahren überstieg ihr Fassungsvermögen und schon landete ein weiterer Helikopter mit Leuten des amerikanischen Sicherheitsdienstes CIA. "Die CIA-Agenten beschlagnahmen das Raumschiff im Namen der amerikanischen Regierung. Schon bald darauf taucht ein Schiff der Marine auf und hievt das Objekt an Bord", seitdem ist es verschwunden und alle Beteiligten wurden mit "absolutem Stillschweigen" belegt. 

Fiebag hoffte nun, dass die amerikanische Regierung, nachdem dieser Fall durch Official UFO und DNZ in die Öffentlichkeit gelangte, "offiziell die Existenz außerirdischer Raumschiffe bestätigt" und Jimmy Carter sein Versprechen einhält. Nun, dies naive Sicht auf die Dinge ist schon erstaunlich, wenn man sieht, welchen Stellenwert Johannes Fiebag als Entführungs-Forscher und Vertreter der Mimikry-Hypothese (hiernach spiegelt sich der Einfluss der Anderen in einer soziokulturellen Dimension wieder, damit wir Menschen die hochstehende Intelligenz hinter diesem Phänomen gerade noch erdeuten können; andersrum wird aus unserer Ansicht schon eher ein Schuh daraus, wenn man das UFO-Phänomen verstehen will: Es spiegelt die soziokulturelle Vorstellungskraft unserer Zeitepoche und weist damit nach, dass das ganze Phantom der UFOs nicht von den Anderen sondern von uns selbst hausgemacht ist) heute in großen Teilen der deutschen UFO-Forschung zugemessen bekommt. Weder war die Story der amerikanischen Quelle seriös zu nennen, geschweige denn die Quelle als solche selbst, noch hatte Carter jemals versprochen, Dokumente "über außerirdische Besucher auf unserem Planeten" freizugeben, wenn man ihn zum Präsidenten wählt. Carter hatte nur versprochen, was er real halten konnte: nämlich die UFO-Dokumente, Papiere über unidentifizierte fliegende Objekte, in Regierungsbesitz freizugeben. Tatsächlich geschah dies über die in seiner Amtszeit durchgeboxte Freedom of Information Act.
Bereits ein paar Jahre vor 1978 lagen die Blue Book-Akten im Staatsarchiv zur Einsicht aus. Dieser Beispielsfall der ufologischen Berichterstattung zeigt aber auf, wie der ufologische Glauben zustande kommt und genährt wird
- und auch, wer hierfür mitverantwortlich ist, auch wenn es den Betroffenen nicht einsichtig sein wird.
 
Die Fernsehzeitschrift TV Hören und Sehen hatte Ende 1978 einen Artikel "UFOs: Besucher von anderen Sternen oder Sinnestäuschungen" eingebracht, in Heft 3 für 1979 folgenden die Leserbriefe: "Mit einer wahren Brief-Flut haben die TV-Leser zu einem umstrittenen Thema Stellung genommen."
Hannelore R.: "Ich bin sicher, eines Tages werden wir mit den UFO-Leuten konfrontiert. Es gibt sie!" Harald N.: "Ich glaube an UFOs oder Leben auf anderen Planeten. Aber warum gibt die NASA ihre Berichte nicht frei. Die NASA verschweigt den Menschen zuviel. Warum?" Manfred M.: "Wir freuen uns über den Tendenzwandel nun auch im Bereich der Massenmedien, sich endlich dieser Grenzbereiche anzunehmen und nach jahrelangem Totschweigen bzw. ins Lächerliche-Ziehen usw. nun doch einige positive Ansätze zur Aufklärung größerer Bevölkerungskreise zu leisten." Gerhard C.: "Dass nach den altbekannten Lehr- und Leitsätzen der Naturwissenschaften, wonach nicht sein darf, was nicht sein kann, UFOs nicht existent sein können und dürfen, sollte uns nicht verwundern. Obwohl ich persönlich noch kein UFO gesehen habe, glaube ich jedoch an UFOs." Ernst T.: "Die Frage für mich ist nicht mehr, ob UFOs existent sind. Ich finde es wichtiger, darüber nachzudenken, wie man mit ihnen Kontakt aufnehmen kann. Über die UNO? Ja, auf jeden Fall! Müssen erst Bürgerinitiativen aktiviert werden, weil bislang fast alle Regierungen in der Sache nichts unternehmen, vieles vertuschen und möglichst alles versimpeln?"

 Anfang 1979 tauchte auch in Österreich eine neue Privat-Zeitschrift namens Neuer Kosmos auf, herausgegeben von der "Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für UFO-Forschung und Paraphysik INTERKOSMOS", spezialisiert auf UFO-Forschung, Paraphysik, Prä-Astronautik und Raumfahrt. INTERKOSMOS war vorher schon "erfolgreich" (was auch immer damit gemeint ist) in der "internationalen und österreichischen UFO-Forschung" tätig und wagte nun auch den Sprung ins kalte Wasser mittels einer eigenständigen Veröffentlichung, für die u.a. Peter Krassa, R. Habeck und Johannes Fiebag schrieben und von Raimund Hinterbuchinger in Wien vertrieben wurde. Präsident des INTERKOSMOS war Wilhelm Meduna, der in seinem Vorwort erfreut mitteilte, dass es endlich in Österreich eine "regelmäßige" UFO-Publikation gibt, die das "Zentrum zur wissenschaftlichen Erforschung des UFO-Phänomens" herausgibt. Ziel sei es, hauptsächlich die österr. Öffentlichkeit durch "unsere Spezialisten zu informieren". Der Grund hierfür sei darin zu finden, weil "das Interesse und die Anerkennung der Realität des UFO-Phänomens sich weltweit rapide im Steigen befindet. Nicht nur [nicht] viele Regierungen besitzen staatliche UFO-Untersuchungsstellen, auch die Vereinten Nationen haben sich im Oktober 78 [nicht] entschlossen, eine weltumfassende UFO-Forschungsstelle einzurichten. Sie sehen daraus die Bedeutung der UFO-Forschung [sic!]." Die Verblendung und das Wunschdenken waren also von Anfang an bestimmende Faktoren, genauso wie die Orientierung an solch "guten UFO-Zeitschriften" wie die UFO-Nachrichten in Deutschland, die sich ebenfalls "der Wissenschaft von den okkulten Erscheinungen" angenommen habe. Dafür aber wollte die Redaktion bemüht sein, "Zeile für Zeile sich die Objektivität zu wahren", um dem allgemeinen Vorwurf zu entgegen, dass die UFO-Forscher zu oft Fanatiker seien und sich ihrer Subjektivität unterwerfen. Widerspruch um Widerspruch also schon im Gesamtkontext. Kein Wunder also, wenn es über die Jahre hinweg ein kommen und gehen beim INTERKOSMOS-Personal gab und die Veröffentlichungen zu einem zähen Prozess wurden.
 
Der Neue Kosmos  tümpelte jahrelang vor sich, bis er schließlich irgendwann nur mehr sehr unregelmäßig und über Jahre hinweg mit wechselnder Redaktionsmannschaft erschien und schließlich doch in den 90ern nach sehr qualvollem Siechtum weg vom Fenster war. Etwa auch im diese Zeit gab es einen "Privaten UFO-Club Bremen" um einen Helmut Baer, der aber bald wieder abtauchte und auf Nimmerwiedersehen verschwand, nachdem es Zwistigkeiten über die Echt- oder Falschheit eines UFO-Films aus Kiel mit MYSTERIA-Vertretern gegeben hatte. Ulla von Bernus aus Rotenburg schaltete sich mit der "AFO-UFO-Monatsschrift" kurzfristig ins Geschehen ein, um die Kontakt-Aussagen des Raumschiffkommandanten Ails zu verbreiten, auch dieser Sondernummer war kein langes Leben beschienen, insbesondere weil das ganze auf dämonischer Ebene gehalten wurde. Am Buchmarkt erschien das Buch Die UFO-Beweise von Judith M. und Alan L. Gansberg im Blanvalet-Verlag, worin es um Augenzeugenberichte von Begegnungen der dritten Art ging. Die Gansberg's stellten die damals kleine Gruppe von Menschen vor, die von ihren Alien-Entführungen berichteten. Erstaunlich dabei die Feststellung, dass die meisten Begegnungs-Opfer in diesem Fall tiefgreifende Veränderungen in ihrem Leben erfuhren und "die meisten plötzlich sogar über parapsychologische Kräfte verfügten". Und Walter Hain brachte im Kölner Ellenberg-Verlag das Werk Wir, vom Mars heraus, um auf das Marsgesicht etc hinzuweisen, welches seither nicht mehr aus der Diskussion herauszubringen ist.

Hatten die Israelis beim Marsch durch die Wüste einen kleinen Kernreaktor dabei? fragte sich Hans-Jochen Kaffsack (dpa) und am 18. Juni 1979 schrieb so die Frankfurter Rundschau: Die Außerirdischen hielten drei Tage lang den Kongresssaal eines Münchner First-class-Hotels besetzt. Die kosmischen Lehrmeister vom fremden Stern kamen mit fliegenden Wagen, zeugten Erdenkinder ohne die Spur eines Körperkontakts, zeigten ihre Pillen gegen die Schwerkraft vor und machten sich dann behehnt in einem Feuerball wieder von dannen. Zum begreifen nahe waren die "Himmelssöhne" bis zum Wochenende jedoch nur dem, der zur eingeschworenen Gemeinde der sechsten Weltkonferenz der Gesellschaft für prähistorische Raumfahrt "Ancient Astronaut Society" (AAS) zählte. Die unheimliche Begegnung mit den bemannten Flugobjekten begann sich tief in der Vergangenheit. Denn nicht um "UFOs" ging es den Referenten vor den knapp 1000 AAS-Anhängern, sondern um einen vermeintlichen Besuch aus dem Weltall vor Jahrtausenden, den nachzuweisen die Gesellschaft als hehrstes Ziel 1973 steckte. "Ich kann nur keine außerirdische Mumie hier in Spiritus vorführen", klagte zwar der Schweizer Erfolgsautor Erich von Däniken, Urheber der Suche nach frühen Astronauten, die sich zu einer Stipvisite auf der Erde herabließen: "Jeder Tag bringt uns jedoch nach dem Schneeballsystem dem entgültigen Beweis näher." [So, so...] Mit einem immer wieder betonten Anspruch auf Wissenschaftlichkeit trugen die "Propheten der Vergangenheit" ihre astro-archäologischen Belege selbstbewusst und im Glauben an die bessere Wahrheit zu einem, wie sie verkündeten, "zeitgemäßen Weltbild heute" zusammen. Fliegen war schon, so etwa der Österreicher Peter Krassa, im Reich der Mitte kein Fremdwort mehr, "außerirdische Kontakte gab es im alten China zuhauf", wie Studien chinesischer Urquellen und Legenden gezeigt hätten. Doch nicht jeder in der Gemeinde wollte ihm dies abkaufen und so erschienen in der Esotera Nr. 4/1978 bereits einige Leserbriefe in denen man wegen den "technischen Träumereien" ohne Logik und dem Hang von Krassa "Logik und Glauben" nicht voneinander trennen zu können
rebellierte.

Neben der Statue eines "Raumfahrergottes" der alten Mayas und Felszeichnungen von Astronauten rund um den Erdball trat in München eine Mannamaschine ins erste Glied der Beweismittel: ihren jahrzehntelangen Exodus durch die Wüste überlebten die Israeliten womöglich allein durch einen kleinen Kernreaktor, der ihnen eiweißhaltige Algen als hochwertige Nahrung "ausgespuckt" haben könnte - mutmaßt jedenfalls der Engländer Rodney Dale. Nahezu eine Sternfahrt zur Erde müssen die Außerirdischen gemacht haben. Aus mehreren Kontinenten gibt es angeblich von ihnen eine Unzahl von Spuren. "Wir wissen nicht, warum sie gekommen sind", räumte der frühere NASA-Abteilungsleiter Josef Blumrich aus Österreich ein. Doch bestand nach Überlieferungen und Zeremonien der nordamerikanischen Hopi-Indianer, von Blumrich gesammelt und ausgewertet, bis ins erste Jahrtausend nach Christus eine "Kolonie der Außerirdischen" in Amerika. "Wir wollen wissen, sind neugierig wie Kinder. Wissenschaft muss nicht immer ein praktisches Ziel vor Augen haben", stimmten Kongressteilnehmer mit den Zielen der vom Amerikaner Gene Phillips gegründeten und geleiteten AAS überein. Doch die häufigen Fußnoten auf bevorstehende Buchveröffentlichungen, auch Interviews und Autogrammjägerei sind Fingerzeige darauf, dass mitunter nicht allein außerirdische Interessen vorliegen. Wiederkunftserwartungen, ich meine von Däniken, geisterten seit eh und je durch die Geschichte der Menschheit. Ob diese nicht Kraft gewinnen könne durch einen "überwältigenden Beweis" vom außerirdischen Stelldichein auf unserem Planeten? Da passte dann noch die Aufforderung, die Menschen sollten sich "technisch, politisch und moralisch" auf eine Wiederkehr der "Fremden" vorbereiten, deren Spuren aus der Vorgeschichte jetzt erst voll erfasst werden könnten.
 
Nicht mal ein Freiflug zum UFO-Kongress hieß es am 7. September 1979 in der Hannoversche Allgemeine Zeitung: "Die Materie", sagt der Wiesbadener Karl L. Veit, Präsident der deutschen UFO-Studiengesellschaft und Organisator des Jahrestreffens der deutschen UFOlogen, der gegenwärtig in Mainz stattfindet, "ist für Außenstehende unverständlich. Deshalb bleibt die Presse außen vor." Der oberste Statthalter der Außerirdischen in der Bundesrepublik, einst Kunstmaler, heute Chefredakteur des Fachblättchens UFO-Nachrichten und auch sonst am immer nicht einträglichen Vermarktungsrummel um unbekannte Flugobjekte von anderen Sternen beteiligt, scheint davon überzeugt zu sein, dass sein Metier in der Öffentlichkeit missverstanden wird. So überzeugt, dass er selbst harmlose Interviewfragen wie die nach der Zahl seiner Mitforscher nur schriftlich abwickeln will - unter Vorbehalt der Auskunftsverweigerung, versteht sich. Die Prozedur erinnert an Camp David und Begin, Sadat und Carter. Immerhin, so stellen die Mainzer UFO-Sachwalter in Aussicht, könne die Nation damit rechnen, eine vom Kongress zu verabschiedende Resolution zur Kenntnis nehmen zu dürfen. Das beruhigt. Den wahren Grund für den Entschluss, die Jahresinventur in Sachen Fliegende Untertassen perfekt nach außen abzuschotten: "Das Echo in der Presse auf vergangene Veranstaltungen war zu negativ." Das scheint nicht nur das Verhältnis der UFO-Fans zu Medien, sondern auch das Vertrauen untereinander getrübt zu haben. Anfang August blieben die Deutschen dem Jahrestreffen der britischen UFO-Forscher ("BUFORA") fern, und auch in Mainz fehlt Besuch von jenseits der Grenzen. Veit: "Die Zeit der großen internationalen UFO-Kongresse ist vorbei. Heute bleibt man unter sich."

Das schont nebenbei den Geldbeutel, der bei den meisten der UFOlogen so klein ist, dass eine Reise ins Ausland, der Fliegenden Untertassen wegen, kaum zu verwirklichen ist. Die Außerirdischen aber, um deren Sache es schließlich geht, ließen sich, so wurde gewitzelt, mit Unterstützung bisher lumpen. Der alte Schwung ist hin bei den UFOlogen. jener Schwung etwa, der vor Jahren den UFO-Forscher August Wörner aus Mayen/Eifel dazu bewog, seinen Kollegen Karl L. Veit beim Oberlandesgericht Frankfurt wegen Agententätigkeit für eine außerirdische Macht anzuzeigen. Hintergrund der Beschuldigung: Wörner bezichtigte Veit, mit den kleinen grünen
Männchen aus den UFOs gemeinsame Sache zur Erringung der Weltherrschaft zu machen. In Mainz, wo die deutschen UFO-Fans unter sich sind, macht man's eine Nummer kleiner. Dort beklagt man die seit den 50er Jahren kaum gewachsene Neigung der Regierungen, das Phänomen der UFOs ernst zu nehmen. Angesichts rückläufiger spektakulärer UFO-Sichtungen ist in der Versammlung eine Tendenz zu weiterer trotziger Einigelung gegenüber der skeptischen und spottlustigen Umwelt unverkennbar...

Das Journal für UFO-Forschung (JUFOF) kam im Januar 1980 mit der "Testnummer 1" heraus, Format Din-A-4, 8 Blätter Umfang (einseitig hektographiert bedruckt). Hiermit wurden die GEP-Nachrichten abgelöst, mit den Testausgaben sollte festgestellt werden, ob seine eine weitere Herausgabe des GEP-Mitteilungsorgans sich überhaupt lohnt. Das JUFOF dient "hauptsächlich der praktischen, vor-wissenschaftlichen Forschung der UFO-Phänomene" und soll einen "objektiven und sachlichen Charakter haben", "deshalb möchten wir besonders MUFON-CES-Mitglieder und Mitarbeiter um Mithilfe bitten". Das JUFOF, welches damals in jener Form DM 1,50 kostete wurde bereits von 30 Abonnenten bezogen, Fernziel war dabei eine Verkaufsauflage von mindestens 100 Exemplaren, um eine gedruckte Version zu ermöglichen. In dieser Ausgabe ging es um die Frage "Gab es Deutsche Flugkreisel?" mit der Hw Peiniger sich beschäftigte. Hierbei betonte er, dass der Schriever'sche Flugkreisel nie geflogen ist und bei der Durchsicht der Pressemeldungen hierzu "viele Unstimmigkeiten" zu entdecken sind. Ebenfalls fand sich hier von Peiniger eine Einweisung zur "Praktischen Anleitung zu Felduntersuchungen". 
Im März 1980 tauchte der 'Benjamin' der UFO-Forschung, Roland Horn (mit seinem Bruder Klaus), in der UFO-Szene auf und meldete sich mit dem "Informationsheft über außergewöhnliche Phänomene" zu Wort. Das Blatt im Format Din-A-4 war im Hektographie-Verfahren erstellt worden und stammte aus der der CENAP-Werkstatt, die beiden Erbach'er Buben hatten die Bahnfahrt nach Mannheim gemeistert und bekamen den Spiritus-Umdrucker übergeben, mit dem bis dahin auch der CENAP REPORT erschienen war (welcher nun via Fotokopie die Runde machte). Schon hier war aus dem Untertitel "Erfahrungen und Erkenntnisse, Auswertungen und Daten über Phänomene der irdischen Atmosphäre und ungelöste astronomische Rätsel" das spätere Faible Horn's für die Amateur-Astronomie durchgeklungen. Horn nannte seinen 'Verein' ehemals "Private Erforschungsgruppe außergewöhnlicher Phänomene" (PEGAP). Das Vorwort der Pilotnummer schrieb Klaus Horn: "UFO ist die Abkuerzung für unbekanntes Flugobjekt, mehr nicht. Viele Menschen denken, ein UFO sei ein außerirdisches Weltraumschiff, was UFOlogen auch immer wieder als Tatsache hinstellen, obwohl es dafür keinerlei Beweise gibt. Ein unbekanntes Flugobjekt kann alles sein. Die meisten Fälle entpuppen sich als fehlgedeutete natürliche Phänomene, Satelliten, Ballone, Flugzeuge, Schwindel oder etwas Ähnliches. Doch es bleibt noch ein Rest, den man sich nicht erklären kann - diese Erscheinungen sind uns eben unbekannt, daher der Name. Ob es sich bei diesen Fällen nun um außerirdische Weltraumschiffe handelt, ist nur eine Hypothese - eine unter vielen. Es ist natürlich möglich, dass auch dieser Rest einmal geklärt werden kann. In den meisten Zeitschriften und Büchern werden nur Fälle veröffentlicht, die besonders sensationell klingen - sich bei näherer Untersuchung jedoch meist als Schwindel herausstellen." Diese Erkenntnisse gingen einem längeren Meinungsbildungsprozess mit den Mannheimer CENAP-Leuten voraus, da sich beide Gruppen wechselseitig besuchten und eine intensive, freundschaftliche Kommunikation führten. Kein Wunder also, wenn hier eine Sparte namens "CENAP berichtet" eingerichtet wurde, da wir immer schon neu-entstehende UFO-Gruppierungen freiwillig mit Material aus unserem reichhaltigen Archiv unterstützten und zuvorkommend förderten (auch wenn es dann und wann mal als 'Dank' einen Tritt in den Allerwertesten gab).
 
Bereits damals reportierte Roland Horn über einem Besuch in Mannheim, wo er das bereits damals schon umfangreiche CENAP-Archiv bestaunte: "Man muss also neidlos anerkennen, dass Werner Walter und Hansjürgen Köhler von der UFO-Thematik sehr viel wissen und keinesfalls 'Fälle für den Psychiater' sind, wie sich einige Unwissende ausdrückten." In der darauffolgenden Nummer enthielt sogar ein Interview der Herausgeber mit Walter/Köhler; als jene das Odenwälder Team besuchten wurde jenes aufgezeichnet. Hierbei stellte Roland Horn die Frage: "Welche Ziele verfolgt Ihr mit CENAP? Als Antwort bekam er von Hansjürgen Köhler: "Optimale Forschung, keine Spinnereien, sondern wir wollen der Sache auf den Grund gehen; möglichst alle UFO-Sichtungen im deutschsprachigen Raum erforschen, um eine Substanz von verwertbaren UFO-Fällen zu bekommen - Fälle bei denen man sagen kann, das sind tatsächlich UFOs." Aber bereits anno 1980 wurde von uns darauf hingewiesen, dass mit fortschreitender Kenntnis über die Bandbreite der IFOs auch "mit steigender Tendenz Fälle geklärt" werden. Bereits vor fast zwanzig Jahren war CENAP von manchem Vertreter der UFOlogie mit falschen Behauptungen ins Abseits gestellt worden, was ebenfalls die Horn's bemerkthatten und uns danach fragten. Wir erklärten, dass es genau jene Leute sind, die am wenigstens mit uns selbst sich auseinandergesetzt haben und sich weigern, sich mehr über unsere Arbeit zu informieren. Die Horn's damals empfahlen den CENAP REPORT "als die wohl aktuellste UFO-Forschungszeitschrift, bei der man sich darauf verlassen kann, dass der Inhalt stimmt". 
In der Wochenbeilage namens PLUS für die folgenden drei hochwertigen Informations-Organe Die Welt, Die Weltwoche und das Handelsblatt (zusammengenommen mit ein paar Millionen Lesern) starte mit Heft 22/1980 eine Serie namens Durch die Mauer der Zeit. Hierbei handelt es sich um eine Reportage-Serie, die auf dem damals gerade erschienen Buch "Besuch aus der Zukunft" (Scherz-Verlag) des Hanauer "Zeit-Theoretikers" Ernst Meckelburg basiert und sich aus diesem erschöpft. Hiernach sind die UFOs "Zeitmaschinen, mit denen es künftige Erdenbewohner geschafft haben, die Mauer der Zeit zu durchbrechen und in die Vergangenheit zu fliegen". Ein solcher Vorfall ist die Geschichte von Cessna-Pilot Valentich inAustralien, die hier recht breit dargestellt wird. Was hier vorgefallen war, erklärt Meckelburg so: 

"Zusammenhänge zwischen unserem Universum und der Anderen Realität, spontane Versetzungen von hier nach 'drüben' und umgekehrt, lassen sich noch am anschaulichsten anhand einfacher geometrischer Modelle, wie zum Beispiel an der 'einseitigen' Fläche, dem Möbiusband, darstellen. Das Möbiusband kommt dadurch zustande, dass man die zwei Enden eines Papierstreifens nach einer halben Drehung um seine Längsachse zusammenklebt. Man erhält dadurch eine Fläche mit nur einer Seite. Nimmt man den Streifen zwischen Daumen und Zeigefinger, so lässt sich mit dem Bleistift eine zusammenhängende Linie vom Daumen zum Zeigefinger ziehen, indem man den Streifen einmal umfährt. Den kürzesten Weg, die direkte Verbindung vom Daumen zum Zeigefinger, aber könnten wir nicht benutzen.
Die dritte Dimension - die Dicke des Papiers - stünde uns im Wege. Doch ist gerade an dieser Stelle die Entfernung zwischen beiden Orten (Fingern) außerordentlich gering: Statt vielleicht 500 Millimeter misst sie hier nur den Bruchteil eines Millimeters. So könnte man unter anderem auch unseren Weg durchs Universum, stark vereinfacht, mit einer Wanderung entlang der endlosen Oberfläche eines solchen Bandes vergleichen. Sie veranschaulicht ebenso unsere Bewegung in der Zeit. Dieses Band, bei dem das Oben und Unten, das Heute vom Gestern und Morgen allein durch die Dicke des Papierstreifens (sprich: den Hyperraum) getrennt ist, weist viele tückische Fallgruben auf. Es sind Öffnungen vom Hier zum Drüben und umgekehrt, Transporttunnels für Zeitreisende. Wer in ihnen verschwindet, wer den sanften Sturz durch den Hyperraum übersteht, findet sich in eine andere Zeit, möglicherweise auch an einem anderen Ort versetzt. Vielen mögen diese unsichtbaren Gullys im Raum-Zeit-Gefüge zum Verhängnis geworden sein."

Ja ja, die Leichtigkeit mit der UFOs Operationen im Luftraum durchführen, die nach dem heutigen Stand der Technik einfach unmöglich sind, lässt darauf schließen, "dass es sich hierbei höchstwahrscheinlich um geschickte Dimensionswendemanöver, das heißt um Orts-Zeitversetzungen unter Inanspruchnahme des Hyperraumes, den Dimensionskipp, handelt". Gekröhnt wird die erste Folge mit einer Fotoserie von einer Fliegenden Untertasse, welche der damals 16jährige Schüler Hans-Dirk Pape aus dem ostwestfälischen Wiedenbrück am 8. Januar 1980 mit einer schlichten Iso-Rapid-Kamera knipste. Meckelburg sah darin "den Beweis für meine These, dass sich hier Zeitreisende materialisiert und entmaterialisiert haben". Wir dagegen sahen viel eher in dem Objekt eine Spaßaufnahme, mit der der junge Bursche die Welt veräppeln wollte. Beweis: Die vorgebliche Fliegende Untertasse mit ihrer verschrumpelten Alufolien-Oberfläche schaut bei näherer Betrachtung eher wie ein zurechtmanipulierter kleiner Lautsprecher aus, der an einem Faden aufgehängt nahe vor der Kamera baumelte. Ein Hinweis dafür ist auch, das Zweige eines Baumes unmittelbar vor der Kamera sich auf der selben Schärfeebene wie das fragliche Objekt befinden, während Objekte in der Ferne unschärfer ausfallen.

 

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