The German UFO-chronicles - Modern Times

Auch Rudolf Müller vom Stern besuchte das Meeting der 2000 UFOlogen, New-Age-Anhänger, "Lichtarbeiter" und "Sternenkinder" beim "Dialog mit dem Universum" zu Frankfurt damals. In Nr. 45/1989 berichtete er hintergründiges über die kosmische Offenbarung: "Jetzt will ich es genau wissen", brüllt der ältere Herr mit dem weißen Backenbart auf dem Podium, "wer von euch ist ein Sternenkind?" Es zuckt erkennbar in vielen von den 400 Männern und Frauen im Saal Melodie der Kongreßhalle. Zögernd heben sich die ersten Arme. Dann ein schneller Rundblick in den Saal. Da wil einer, dort eine - in Sekundenbruchteilen fliegen die Arme hoch zum Jubelschrei "ich, ich". Eine ältere Dame so um die 70, drittletzte Reihe, ergänzt verzückt: "Ich bin von Alpha Centauri." Zufrieden lehnt sich der Backenbärtige auf dem Podium in den Sessel zurück. "Wir sind nicht hier, um zu beweisen, dass es UFOs gibt. Das steht sowieso unumstößlich fest. Wir sind hier, um Kontakt mit den Außerirdischen aufzunehmen." Dafür gibt es tosenden Beifall. Der Backenbärtige ist niemand anderes als Virgil Armstrong, Ex-CIA-Agent und zehn Jahre vorgeblich aktiv bei der US-Elite-Einheit Green Berets. Armstrong erweist sich als Jünger des Ashtar Sheran, dem Jesus der Raumschiffflotte, und als Vertreter der amerikanischen "Star People"-Sektenbewegung, die inzwischen auch Deutschland ins Ziel genommen hat. "War der Stern von Bethehem eine Fliegende Untertasse?" hieß es in einer Reuter-Meldung, die auch der Donau Kurier vom 28. Oktober übernahm. "Die Wahrheit ist hart, aber unverzichtbar", sagt Rudolf Schäfer. Jetzt sei es an der Zeit, sie zu erkennen. Vor ihm auf dem Tisch in der Frankfurter Kongresshalle liegen Bücher. Titel: "UFOs und ihr Zeuge Christus". Dahinter an der Wand hat er schwarz auf gelb plakatiert: "Der Stern von Bethlehem - ein UFO". Der Saarbrücker ist einer derjenigen, die mit eigenen Beiträgen auf der "Internationalen Konferenz über die Kommunikation mit außerirdischem Leben" aufwarten. "Schreiben Sie bloß nicht UFO-Konferenz", bittet Sarah Sapherson-Hine, Pressesprecherin des Veranstalters. Denn an der Seriösität des Unternehmens will sie keinen Zweifel lassen. Das Programm ist dicht gedrängt. Nach der morgendlichen Meditation zu Sphärenklängen und Diaprojektionen aus dem All werden bis in den späten Abend Referate, Foren und Erlebnisberichte mit Titel wie "Wir entdeckten fremde Basen auf dem Mond", "Außerirdische leben unter uns" oder "Meine Freunde im All" angeboten.

Claudio Isani von der Neuen Presse berichtete unter der Überschrift "Jungs von Jenseits mit Fernweh in den Pupillen" (30. Oktober 1989) davon, dass die inständig herbeigeflehten Außerirdischen sich ihrem gläubigen Heer versagten und "nicht materialisierten. Dabei gaben sich Veranstalter und Publikum alle Mühe, dafür jede erdenkliche esoterische Lebensqualiltät herzurichten. Räucherstäbchen, blinkende Kristalle, Uhren mit kosmischen Zifferblättern, Sphärenmusik, Antennen-Hüte und die bereitwillig nach außen gestülpten Seelen der Hoffenden". Und weiter: "Der Kongress tanzt zwar - aber nur unter sich." Weder echte Aliens noch Fliegende Untertassen kamen herbei, dafür aber eim sonores "Om" aus den Mündern der Teilnehmer: "Doch das schien weder die UFOlogen noch die Kongress-Besucher zu stören. Sie sind es gewöhnt zu warten. Auf UFOs genauso wie auf die Prominenz, die sich zu der Podiumsdiskussion am Samstag angekündigt. Hatte. Weltstar Nina Hagen hatt ein Konzert im Sauerland, Rocksängerin Miko war erschöpft. Christiane Rücker stand angeblich irgendwo im Stau und wo Erich von Däniken war, wußte keiner. Einer der wenigen enttäuschten Besucher bekam ohne Murren sein Eintrittsgeld zurück:" Vor Ort nahm sich Axel Wermelskirchen für die FAZ am 31. Oktober 1989 "Ashtars Sternenkinder" an. Zunächst hat er es von Frank Alper, einem Amerikaner um die Sechzig, der im Duft von Räucherstäbchen auf der Bühne die Augen schließt, die Hände im Schoß faltet, um dann den Kopf theatralisch in den Nacken zu werfen. Sein freundlicher Bariton wird nun schneidend scharf und aus seinem Mund kommt die verzückende Botschaft: "We are Ashtar." Alper wird zum Sprachrohr der göttlichen Außerirdischen und zum Propheten eines Lichtwesens aus dem All. "Wir sind Ashtar", haucht die schöne Übersetzerin neben ihm ins Mikrophon. Sie trägt ein langes, weißes Gewand... In der Galerie der Versammlungshalle kann man Gemälde von Sternengott Ashtar erwerben, wer uns wie eine Mischung aus Tutenchamun, Nofrete und Sphinx daherkommen soll. Jaja, Commander Ashtar hat die Gebete seiner deutschen Jünger erhört und sprach durch Alper zu den Teilnehmern der "Internationalen Konferenz über die Kommunikation mit außerirdischem Leben".

Wenn so die Alien-Kommunikation ausschauen soll, dann basiert sie völlig auf Spiritismus und deswegen sind wir auch schnell beim Channeling angelangt, die modernste Ausprägung einer alten subjektiven Empfindungsebene aus der Geisterwelt. Der Kontakt mit angeblichen Außerirdischen geht nur über Medien, die bei genauerer Betrachtung schon seltsam genug in ihrer Persönlichkeit sind. Die moderne Verpackung des Spiritismus als "Channeling" ist genauso eine Augenwischerei wie die Praxis des Hellsehens als "Remote Viewing" oder "Technical Remote Viewing" anzubieten. Nichts weiter als eine Worthurerei und ein billiges Ablenkungsmanöver. Vor dem Ungemach der Welt versprechen "Große Evakuierungen" in den Jahren 1990, 1996 und 1999 die Helfer aus dem All. Nur die Heiden, die bis dahin nicht die erforderliche Bewußtseinsstufe erreicht haben, also die richtigen "Schwingungen" für die "Frequenz" der raumfahrenden Überirdischen, werden untergehen. Die drei Daten sind freilich einmal mehr vergangen, ohne das etwas passierte. Das haben also die UFO-Jünger mit den Weltuntergangsapostel der Vergangenheit und Gegenwart gemeinsam. Die interstellare Arche Noah zeigte sich nicht. Hier formt sich die UFOlogie eindeutig als eine "Erlösunsgreligion" aus. Hesemann hat diesen Höhepunkt organisiert, eine Konferenz um deren "Seriösität" sich viele Teilnehmer mühen, weil die vielen Experten "ernsthafte Leute" seien, wie Kongreßsprecherin Sarah Sapherson-Hine die Presse bat. Die Nr. 20 (Dezember 1989) des Mitteilungsblatts vom "Lichtnetz Frankfurt" (Die Spirituelle Stadtzeitung für das Rhein-Main-Gebiet) war sicher, dass die Auswahl der Referenten "vom Feinsten" war und ihre "beeindruckenden Fakten" sowieso. Kein Wunder also, wenn die Enthusiasten hier "eine Schwemme" von "Impulsen empfingen" die vom Ashtar-Kommando oder sonstwem ausgingen. Insbesondere MIKO* kam gut an, weil sie ihren Beitrag dazu leisten wolle, um die Menschheit zu mindestens 50 % zu überzeugen, dass es Außerirdische gibt, denn nur dann und nur dann würden sie sich auch uns allen zeigen. Dumm daran ist nur, das jenseits von MIKO und sonstigen kosmischen Weltverbesserern nach Meinungsumfragen sowie über 50 % der Erdbevölkerung an Außerirdische glaubt und die offene UFO-Landung dennoch nicht stattfindet. Solche Leute wie Miko braucht es also nicht.

*= Dies war dann auch dem BR3-TV nicht zuviel und man lud am 16. Oktober 1989 in den Schlachthof ein, um eine breite UFO-Diskussionsrunde zu starten, bei der sich laut Ponkie in der AZ "die neue Geistesarmut" zeigte, als eine "showbegabte Schöne aus dem esoterischen Bauernfänger-Elysium namens MIKO sich ein Publikum mit Botschaften ihrer außerirdischen Hilfstruppen suchte, um sie auf den pseudoreligiösen Trip zu locken". MIKO alias Petra Mikolajczak aus Bochum trat [als gelernte und gescheiderte Schauspielerin/Sängerin] hier als Außerirdische (im Fahrwasser von Michael Hesemann) auf, die als Außerirdische zum Asthar-Kommando gehöre und mit 30 Jahren Erdenalter bereits über 1000 kosmische Jahre auf dem Buckel habe. Wladislaw Raab damals (heute Herausgeber des UFO-Report): "Was hat das Kommando von Ashtar mit ernsthafter UFO-Forschung zu tun? Ich hätte andere erwartet, aber nicht eine entlaufene Patientin einer Nervenheilanstalt mit pseudo-religiösen Wahnvorstellungen." In dieser Sendung reagierte Hesemann auch äußerst auf meine Argumente und nannte mich einen "dummen, dummen Dummschwätzer". In dieser Sendung warf er mir auch für für eine Videokassete im Materialwert von 30 DM sogar 5000 DM verlangt zu haben - tatsächlich war dies richtig, nur es ging um den INHALT und VERWENDUNGSZWECK dieser Videokassette, was er freilich verschwieg. Hierbei handelte es sich um einen Zusammenschnitt von etwa 40 UFO-Filmen, die teilweise dazu dienen sollten für einen kommerziellen UFO-Videoclip von Nina Hagen für einen Song verwendet zu werden. Mangels eigenem Material wollte Hesemann diese Aufnahmen kommerziell für diesen Clip weiterverwenden! Schließlich handelte mich Hesemann aber auf DM 1000,- herunter, aber aus dem Deal wurde LEIDER nichts, weil die Produktion den Clip zurückzog. Pech gehabt. Wenn man weiß, dass Musik-Videoclips mit mehreren Hunderttausend DM produziert werden gab es gar keinen Grund mich hier irgendeiner Zurückhaltung zu unterwerfen. Selbst die Ärzte-Zeitung Therapiewoche nahm sich in Nr. 39/89 unter "Unheimliche Begegnung der Psychothischen Art: Alpha Centauri, bitte melden!" dem Ereignis an! Hier wurde vermerkt wie "tosender Beifall aufbrandete als Sixto Paz Wells aus Peru auf die Bühne schritt: Der Eingeweihte weiß, dass dieser Mann aus dem Reich der Inkas 'schon seit 15 Jahren in ständigem Kontakt mit Außerirdischen vom Jupitermond Ganymed steht', welcher 'bekannterweise' von Wesen des 4,3 Lichtjahre von der Erde entfernten Sternensystem Alpha Centauri beherrscht wird". Insgesamt wurde hier die ganze Show als "Space Nepping" abgewatscht. dpa-Raumfahrt-Experte Rudolf Mergert tickerte die Meldung "Außerirdische: NASA macht Jagd auf E.T." hinaus und auch die Abendzeitung vom 8.Dezember 1989 griff den Bericht auf: "Suche nach außerirdischer Intelligenz" (SETI) - unter diesem Namen plant die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA die Konstruktion von Superempfängern, die zehn Millionen verschiedene Frequenzen von Strahlungen aus dem Weltall analysieren können. Wenn alles nach Plan geht, wird das neue Empfangssystem am 12. Oktober 1992 eingeschaltet. Am 500. Jahrestag der Entdeckung Amerikas machen sich Forscher an die Entdeckung eines neuen Planeten. - Auch diese wissenschaftliche Meldung machte in dieser Zeit den Menschen Hoffnung auf einen baldigen Durchbruch in Sachen Nachweis von Außerirdischen.

Im Dezember 1989 erschien Schneider in der ZDF-Show "Na siehste" von Günter Jauch, wo er behauptete jederzeit "mit Außerirdischen in Kontakt treten zu können" und führte dies als mediales Selbsterfahrungserlebnis vor. Hier wirkte er putzmunter. Ausgerechnet die Esotera nahm sich in Nr. 1/1990 in der Rubrik "Tatsachen" dem Zusammentreffen der "Sternenkinder" kritisch an. Vermerkt wurde hier, das neben den ganzen UFO-Observationen es nun unter den Angehörigen der westlichen Industriegesellschaft angeblich "Sternenkinder" gibt, die von anderen Sternen stammen, um auf der Erde Ordnung in den verfahrenen Karren zu bringen. Auf dem Frankfurter Kongreß waren es angeblich fünf. "Bei aller Bereitschaft, in das heutige Weltbild auch außerirdische Intelligenzen einzuordnen, war doch vieles, was auf dem Kongreß geboten wurde, eine Zumutung für den 'Normalbürger'. So etwa, wenn das 'Ashtar-Kommando' mit einer ganzen UFO-Flotte die Menschen eindringlich zum Erhalt und Schutz unseres Planeten auffordert... Dasselbe gilt auch für viele der angeblichen Botschaften aus extraterrestrischen und außergalaktischen Kreisen. So wirkten doch die Schilderungen von Entführten und Reisen durch das All, über die es bereits Bücher gibt, wie Auswüchse einer blühenden Phantasie", kam es da knüppeldock für die UFO-Freunde des Phantastischen. Und die UFO-Beweise waren nicht alle beweiskräftig, die UFO-Erlebnisse nicht unbedingt glaubwürdig und die Kontaktgeschichten insbesondere fragwürdig, gab es das vernichtende Urteil. "Wissenschaftliche Sensation: Die ersten echten UFO-Fotos" hieß es in der Neue Revue Nr. 4 vom 19. Januar 1990 - 16 Mal bekam ein Bauunternehmer Besuch von UFOs aus dem Weltraum: Die Ausserirdischen waren in meinem Schlafzimmer! Experten der US-Regierung haben die Bilder geprüft: Sie sind echt! Hier ging es um den Fall Ed Walters aus Gulf Breeze, dessen Buch im März 1990 als Buch bei Droemer Knaur erschien - "UFOs: Es gibt sie". Verlags-Lektor Dr.Cryiax schrieb uns am 30. Juli 1990 einen verblüffend ehrlichen Brief und erklärte dort als Verantwortlicher für die Herausgabe des Buchs: "...Unser Verlag wird nach merkantilen Gesichtspunkten geleitet. Ich als Genießer üppiger Fleischspeisen würde sofort ein vegetarisches Kochbuch ins Programm nehmen, wenn dieses ein finanzieller Erfolg zu werden verspräche. Und so haben wir auch das UFO-Buch verlegt, weil wir an das Geschäft glaubten. Das sich auch eingestellt hat. An UFOs selbst glaube ich nicht und bin auch von der Gesamtproblematik nur wenig tangiert... Da dieses UFO-Buch niemandem Schaden zufügt, werden wir es weiterhin verkaufen." (Siehe Abdruck des Briefes bereits im CR Nr. 175 vom September 1990.)

BILD am Sonntag vom 4. Februar 1990 meldete unter "Vorsorge der Woche": Ein amerikanischer Versicherungskonzern bietet eine Versicherung gegen Entführung durch Außerirdische an. Die Höhe der Versicherungssumme richtet sich nach der Zahl der Lichtjahre zwischen Entführungs- und Verschleppungsort. Bisher wurden 1200 Policen verkauft. - Auch wenn dies kurios anmutet, aber es passte genau in die Epoche. Gleiches gilt für die Meldung von ap, wie sie am 8. Februar 90 im Münchner Merkur abgedruckt wurde: "Schweizer entdecken immer häufiger UFOs - 178 unbekannte Flugobjekte von Bürgern gesichtet". Es schien so als würde jeden Augenblick die ganz große UFO-Wahrheit sich offenbaren. Kein Wunder also, wenn das hervorragend vorgestellte Buch von Buttlat sich monatelang in der Spiegel-Bestsellerliste halten konnte. Und schon wurde er im Interview für den Playboy (Mai 1990) vorstellig um auf seinen Nachfolger "Drachenwege" hinzuweisen, aber auch um sich selbst schönzureden. Er habe "keine Masche um mehr Bücher zu verkaufen. Ich habe noch nie ein Buch mit dem Vorsatz geschrieben, dass es ein Bestseller oder eine Sensation wird... Wenn sich meine Bücher nicht mehr verkaufen, würde ich etwas anderes machen. Keine Sorge, der Buttlar verhungert nicht, dem fällt immer etwas ein... Es wäre mir viel lieber, wenn die Leute sagen: Der Buttlar hat Erfolg, weil er Phänomene aufgreift, die noch nicht richtig erforscht sind. Er bringt etwas Neues, das überzeugt, weil es stichhaltig ist..." Übrigens sah er sich hier als der schlichte "Berichterstatter" und erklärte auch nicht das Ziel zu haben von der Wissenschaft anerkannt zu werden, sondern "ich habe einen anderen Markt und spreche die Phantasie der Menschen an. Science-Faction. Fakten und Pahntasie auf einer denkbaren Basis." Auf die Frage des Interviewers, welche Schulnote er sich zwecks seinen Ausbildungsstandes geben würde, antwortete er: "Bei den Raum-Zeit-Phänomenen oder abstrakten Problemen der Astrophysik gebe ich mir eine Eins. In Astrologie und bei vielen PSI-Phänomenen verdiene ich eine Sechs. Auch in Menschenkenntnis." Tele5 brachte in der Sendung "Klartext" am 29. Juni 1990 eine UFO-Reportage ein. Titel: "Geheimnisse um das Phänomen UFO". "Uns geht es gar nicht darum zu klären, ob UFOs existieren oder nicht, sondern uns hat interessiert, welche Menschen sich damit beschäftigen und warum der Glaube an UFOs für so manchen zu einer Art Ersatzreligion geworden ist" beginnt die Anmoderation von Barbara Mieg. Da gerade in München der DU-II-Kongreß lief, bot sich dieser an, um man einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Zunächst sahen wir einen Ausschnitt von einem Vortrag des "Kristallfotografen" und UFOlogen Manfred Kage, der bestens auch auf einem Perry Rhodan-Con untergebracht wäre: "Unser Planet Terra ist eine Kolonie außerirdischer Intelligenzen."

Dazu wurde Veranstalter Hesemann gefragt: "Wie kommt es denn zustande, dass so ein ausgeklinkter Typ wie der Kage bei Ihnen so einen Schwachsinn verbreiten darf?" Hesemann holte erst einmal Luft um dann etwas kindisch-naiv in die Kamera zu lächeln und um Verständnis zu heischen: "Punkt A: verrückte, liebeswerte Phantasten, Visionäre, fehlen in unserer trockenen Kultur, wir leben in einer überrationalen Welt..." Dem Tele5-Reporter wird es deswegen zuviel: "Aber Sie geben doch dem Ganzen einen Anstrich von Wissenschaftlichem, es soll ja angeblich alles Wissenschaftlich sein." Hesemann, in die Ecke getrieben, reagierte aufgebracht: "Manfred Kage ist ein weltweit anerkannter Kristallfotograf." Der Reporter: "...der dann vom galaktozentrischen Weltbild etwas erzählt. Ich glaube aber nicht, das er dafür das wissenschaftliche Fundament hat." Hesemann, sichtlich konsterniert: "Er hat eine wissenschaftliche Ausbildung, und diese spinnt er weiter..." Hier bekam Hesemann als Veranstalter dieser New Age-UFO-Konferenz vorgeworfen, "selbst offensichtliche Showtypen seinem gläubigen Publikum zu verkaufen. Und er hat die Stars der Szene, so den 'Wissenschaftler' Viktor Kastrikin, der angeblich 33 Stunden an Bord eines Raumschiffs verbracht hat. UFO-Wortführer Hesemann folgt dem Zeitgeist auf Schritt und Tritt: Glasnost und Perestroika werden als Vorboten der galaktischen Union präsentiert... Alles wird geglaubt, solange es nur halbwegs seriös klingt und aussieht, je fremder, desto besser. Die Russen reagierten verwirrt, offensichtlich hatten sie erwartet, dass ihre Bilder geprüft und nicht umschwärmt würden." Zu sehen ist eine Schwarzweiß-Aufnahme vom Tage wo eine Fliegende Untertasse neben einem abseits gelegenen Sendemast auf einer Wiese schwebt, am Boden eine müde im Gras liegende Kuh. Doch dann wurde es spannend, die große Freundschaft zwischen von Buttlar und Hesemann war auf dem Prüfstand. Grimmig schaute der M2000-Macher drein. Warum nur ? Der "ebenfalls umstrittene Buchautor" von Buttlar widersprach Hesemann offen, auch wenn er eine "Zweckfreundschaft" mit Hesemann unterhält: "Mein erster Eindruck ist, dass diese Aufnahmen keine authentischen außerirdischen Flugobjekte darstellen. nach eigenen Erfahrungen würde ich sagen, dass diese nicht authentisch sind. man muß tiefenpsychologisch die Frage stellen, warum überhaupt solche Sachen gefälscht werden. Die Antwort ist leicht: Entweder ist es Wunschdenken, man projiziert die eigenen Sehnsüchte in den Himmel und manipuliert dann schon mal was, oder man hat Egoprobleme und möchte an die Öffentlichkeit treten, oder man will Geld machen. Es sind also immer die gleichen Motive."

Jeder Zuschauer, der dies sah, wird sich aber fragen, warum von Buttlar diese Kritik nicht auch ob den Fliegenden Untertassen-Aufnahmen in seinen eigenen Büchern aufbringt, die ja szenarisch nichts anderes zeigen. Tele5 fragte sich, woher diese Geisteshaltung kommt, die die Bereitschaft mit sich bringt, verwackelter Filme und pseudowissenschaftliches Gerede als Beweis für Besuch von Außerirdischen zu akzeptieren? So stellt der Beitrag Hesemann als eifrigen Sammler vor, der "seinen Lebensunterhalt mit dem UFO-Thema bestreitet, er veranstaltet Konferenzen und Seminare... Das Publikum interessiert sich nur für Beweise und nochmals Beweise: Videos von Lichtpunkten über Moskau sind ebenso akzeptabel wie das Foto eines Alien, auch wenn dessen Raumanzug von einem irdischen Reißverschluß zusammengehalten wird". Danach gefragt, woher dieser "unmittelbare, zwanghafte" Zusammenhang zwischen UFOs und Esoterik kommt und ob sich damit nicht eine Ersatzreligion abzeichnet kommt von Hesemann natürlich ein deutliches "Nein!"* Doch der Interviewer ist sich doch ganz sicher, anderes hier erlebt zu haben und wirft ihm ein "Doch! an den Kopf. "Esoterischer Blödsinn, Verkaufsschau, Heilserwartung. Ramsch und hohe Preise - wer dies mokiert gehört zum gestern. Die Errettung der Welt, darum geht es, nichts minder. UFOlogen, Hare Krishna, Wunderheiler und ähnliche machen sich kaum Konkurrenz, der Vorrat an Ungläubigen reicht für alle. Das Prinzip ist überall gleich: Eine weltweite Bewußtseinsöffnung, egal ob echt oder nicht", stellte der Beitrag so abschließend fest. Und das Offenbacher Tageblatt vom 21. Oktober 1989 titelte unter Redakteurin Ute Dahmen: "Steven Spielberg läßt grüssen - Rund um den Globus greift eine UFO-Hysterie um sich - Nicht alle Untertassen im Schrank?" Damals hatte GEP-Mitglied Josef Garcia der Redaktion Rede und Antwort gestanden, dabei erklärte er u.a.: "Ich glaube zwar an Lebewesen im All, aber einen Besuch halte ich für unwahrscheinblich. Je verrückter eine Geschichte ist und je mehr sie ausgewälzt wird, desto unglaubwürdiger ist sie auch." So geht es auch, aber derartige Stimmen sind im ufologischen Konzert auf die Hinterbänke verbannt.

*= Erst im M2000 Nr. 141 (Juli/August 1999) gab Hesemann dann zu: "Bisher sind alle Versuche, das UFO-Phänomen rein materialistisch-physikalisch zu erklären, gescheitert... UFOs sind eine physikalische Wirklichkeit. Aber genauso hat das Phänomen eine metaphysische Komponente. Der natürliche Gegner der Grenzwissenschaften ist der Rationalismus... Die Kirche dagegen erkennt die Realität des Übernatürlichen an." Deswegen könnte das christliche Weltbild "ganz klar die geistige Heimat vieler Bereiche der Grenzwissenschaften" sein. Damit ist die Zielrichtung der UFOlogie neu definiert (oder wurde nur die Nebelschleier vor ihr weggezogen?). Wie wir sehen, UFOs und Religion sind kein Widerspruch mehr, was auf S.91 sogar in einem Kommentar von Hesemann eingestanden wird. M2000, das internationale Forum der Grenzwissenschaften, beschäftigt sich somit auch "eindeutig" mit Wunder und Erscheinungen, da sie per Definition, übernatürlich sind und "damit Beweise für eine Realität jenseits des Materiellen" darstellen. Vergessen wir nicht, dass dies ganz wilde Zeiten waren, weswegen gar in Freiburg die erste "Parapsychologische Beratungsstelle" von Walter von Lucadou eingerichtet wurde - die Beschäftigung mit dem Unfassbaren hatte Hochkonjunktur und machte neben Utrecht und Edinburgh nun auch im Breisgau eine "loci occulti" notwendig. Zu 80 Prozent wurde diese Stelle von der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit aus ABM-Mitteln finanziert. Und ein Mitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft zur Förderung der Parapsychologie stellten den Raum: rund 14 Quadratmeter Büro. Und das parapsychologische Freiburger Dreigestirn aus Institut, Lehrstuhl und Beratungsstelle wurde bombardiert mit telefonischen und schriftlichen Anfragen von A wie Astrologie bis Z wie Zen. Verzweifelte Eltern wollten wissen, ob und wie sie ihre Kinder von der nächsten spiritistischen Sitzung abhalten können. Lucado sah dabei in okkulten Praktiken die Mobilisierung verdrängter Tiefenschichten in der Persönlichkeitsstruktur der 'Mitspieler' und diese würden quasi als eine Art "Steigrohr des Unbewußten" Botschaften an die Oberfläche bringen. Bei psychisch labilen Zeitgenossen wird dabei "oft eine gefährliche Grenze überschritten: Sie werden zu klinischen Fällen, wenn sie paranormale Erlebnisse falsch verarbeiten". Problematisch sei dies alles, wenn man derartige Phänomene "wahnhaft verarbeitet" und sich Verfolgungswahn etc bei Betroffenen ausweitet. Die Requisitenkammer des Okkulten kann dabei beliebig auf alle denkbaren Gebiete erweitert werden. Die Verfangenheit in diese Wahnwelten wird insbesondere dann deutlich, wenn man selbst nach stundenlangen Gesprächen den Betroffenen keinen Zentimeter von seiner Position wegbringen kann. Irgendwie ist das von der Psyche veranstaltete Chaos dann dem "Kehrrichthaufen der Wissenschaft" ausgeliefert, auf dem sich alles Bizarre, Unerklärliche, Geheimnisvolle, Übersinnliche und Gruselige wiederfindet. (Nach Berliner Morgenpost vom 5. November 1989, "Fliegende Tassen und Botschaften des Unbewußten")

1989 kam der ehemalige Motor-Rennen-Journalist Claude Vorilhon (alias Rael) in Frankreich auf einen neuen Dreh. Er habe den Auftrag von seinen kosmischen Brüdern erhalten schon mal ein Botschaftsgebäude zum Empfang seiner ETs zu planen, zu konstruieren und zu bauen. Natürlich weiß man auf dem anderen Planeten, dass der Kontaktler dazu Geld braucht, was er freilich selbst nicht hat. Deswegen bekam er den Auftrag von jedem Mitglied seiner "Real-Bewegung" mindestens 1 %, maximal 10 Prozent des jeweiligen Netto-Einkommens monatlich an den irdischen Sachwalter abzuführen, um das Projekt in Angriff nehmen zu können. Im gegenzug bekamen die Realianer versprochen, dass sie die besten irdischen Seelen (also die Gläubigen) im Falle der Apokalpyse des blauen Planetenb mit zu ihrem paradiesischen Heimatplaneten nehmen, wo sie dann die Unsterblichkeit mittels Klonen erlangen könnten. Obwohl sich die Rael-Bewegung bis heute großer internationaler Beliebtheit erfreut ist das Botschaftsgebäude immer noch nichts weiter als ein kleines Plastik-Modell im HQ der Vereinigung. Doch es ist noch nicht zu Ende. Am 29.November 1989 berichtete Bild groß aufgemacht unter der Schlagzeile "Außerirdischer abgeschossen und verbrannt - Das Foto" in einem Artikel von Johannes von Buttlar (Astrophysiker, Mitglied der renommierten britischen 'Royal Astronomical Society' und nicht zu vergessen Autor des neuen Buches "Zeitriß") über eine Sensation aus dem Buttlar-Archiv: Es zeigt eine der verbrannten Leichen von vier Außerirdischen, die 1947 im US-Staat New Mexiko mit einem UFO abgeschossen wurden. Später wurden sie einbalsamiert. Das Foto wurde mir aus Geheimdienstkreisen zugespielt. Durch einen, bisher geheimen UFO-Absturz im Mai dieses Jahres bekommt es eine neue Bedeutung. Nach einem mir vorliegenden Geheimpapier der Luftwaffe Südafrikas stürzte am 7. Mai über Südafrika ein UFO ab. Es wurden zwei Wesen geborgen, die den Außerirdischen von 1947 verblüffend ähnlich sind: Große haarlose Köpfe, schwarze Augen ohne Pupillen, schmächtiger Körper mit langen Armen. Laut Dokument empfing die Marine um 13:50 h den Funkspruch einer Fregatte: Danach steuerte ein unidentifiziertes Objekt (UFO) mit 9000 km/h auf das Festland zu. Bodenradar-Stationen sowie Flugüberwachung von Kapstadt bestätigten dies. Zwei Mirage-Kampfbomber stiegen auf, nahmen die Verfolgung auf. Um 13:59 h schossen sie das UFO ab.

An der Absturzstelle in der Kalahari-Wüste entdeckte ein Bergungstrupp einen 150 Meter breiten Krater (12 Meter tief). Das scheibenförmige Objekt steckte im Kraterrand. Zwei etwa 1,40 m große Wesen wurden geborgen. Ihre Leichen und das UFO-Wrack brachten US-Spezialisten mit zum Luftwaffenstützpunkt Wright Patterson (US-Staat Ohio). Dort liegen auch, seit 42 Jahren streng bewacht, die 4 Außerirdischen aus New Mexiko. Dabei war alles ein gewaltiger Flop gewesen und überhaupt nichts stimmte. Doch dies war damals kaum jemand transparent - und dies ist der Punkt. Der Kalahari-Incident ist völlig ein Schwindel und hat sowieso nichts mit der Roswell-Mär zu tun, genausowenig wie das von Buttlar verbreitete Foto von einem "verbrannten Außerirdischen" in der Wüste von Neu Mexiko. In diesem Fall belegte sich der Herr JvB selbst als ein ufologischer "Baron von Münchhausen". Hier schmückte sich Buttlar mit falschen Federn und es gab jemand, der mit zusammengebissenen Zähnen am Rand stand - der Sache willen. Bereits einige Monate vorher hatte Hesemann die Broschüre "UFOs: Die Beweise" ausgebracht, worin er auf S.43 das hier behandelte Foto abdruckte, welches er genauso wie ich von einem Newcomer-UFOlogen aus den USA zugeschickt bekommen hatte - und weit und breit war kein Geheimdienstler dabei im Spiel. Bereits zum UFO-Konvent war von Hesemann ein Flugblatt verteilt worden, welches das bekannte Foto beinhaltete. Wissen muß man in diesem Zusammenhang, das Hesemann und von Buttlar eine Allianz eingegangen waren, um eine überregionale Basis für das Magazin 2000 zu schaffen. Kongreßteilnehmer Stanton Friedman rebellierte und nannte dieses Foto in Frankfurt bereits die Aufnahme eines Flugzeug-Unfalls und den "Alien" nichts weiter als das tragische Opfer, den verbrannten Piloten mit seinem Pilotenhelm und einer Pilotenbrille neben sich. Offenbar hatten Hesemann & Buttlar dieses Wort von ihren Stargast wohlwollend 'überhört' um die Story weiterlaufen lassen zu können. Was hier also betrieben wurde könnten böse Zungen 'Volksverdummung' nennen. Doch die UFO-Freunde des Phantastischen merkten mal wieder gar nichts und jubelten. Doch darüber hinaus gibt es nachdenkenswerte Probleme: Das von Buttlar angebotene Foto ist manipuliert worden. BILD machte Buttlar´s "Beweis" erst schön, indem eine verräterische Pilotenbrille bzw deren verbleibendes Gestell herausretuschiert wurde. Diese ist bei Hesemann noch links neben der Schulder des bedauerlichen Opfers enthalten. In der BILD ist diese Stelle seltsam verschmiert. Eine Verfälschung des Materials. In dem Buch "UFOs - so rund wie Untertassen" (Luzerner Motovun Verlagsgesellschaft, 1986) ist im Kapitel "Abgestürzte UFOs - Erfindung oder Wirklichkeit" auf S. 45 das behandelte Beweisstück bereits abgedruckt gewesen und hier hatte man bereits kritisch festgestellt: "Verblüffend das recht irdische Brillengestell unterhalb der Schulder des menschenähnlichen Wesens."

1988 war im Time-Life-Verlag "Die UFOs" erschienen und auf S. 72 begegnen wir dem "ET-Foto" wieder - mit dem Text: "In den Trümmern eines angeblich im Jahre 1948 in Mexiko abgestürzten UFOs liegen die verkohlten Überreste eines Außerirdischen. UFOlogen bezweifeln seine kosmische Herkunft und verweisen auf die Brille unter seiner Schulter." Und der UFO-Experte von Buttlar will dies bis 1989 nicht mitbekommen haben? Direkt damit verbunden sind selbstverständlich Fragen nach Glaubwürdigkeit und Reputation der ufologischen Promoter, die trotz besserem Wissen ihrer eigenen Agenda folgten. Hesemann hatte in der "wissenschaftlichen Zeitung für parapsychologische Erkenntnisse", der Die andere Realität, in der Sommerausgabe 1989 das hier diskutierte Foto als "Alleged Alien Body Photo Nr. 1 zum Crash vom, 7.7.48" eingebracht gehabt und verband diese mit den MJ-12-"Dokumenten", die inzwischen längst auf dem Abfallhaufen der ufologischen Geschichte gelandet waren. Hier suggerierte der Text als würde das Foto schier den MJ-12-"Akten" selbst entstammen. Egal. Bereits in Nr. 6/1981 des Magazin 2000 war genau dieses Fotomaterial vorgestellt worden ("Fotos eines toten Außerirdischen?"). Dies sorgte sofort für Kritik, die in Nr. 1/1982 in Form von Leserbriefen von Klaus Webner und Hans-Werner Peiniger veröffentlicht wurde! Damit ist deutlich bewiesen, dass der Herr Hesemann zumindest seit daher wußte, dass die Pilotenbrille sowie der Körper eines mit Pilotenhelm verbrannten Menschen in den Trümmern seiner mit Nieten bestückten (!) Flugzeugkonstruktion wohl kaum zu einem Alien in einer Fliegenden Untertasse passen könne. The real story. Am 13. September 1990 fand ein Treffen der kleinen und bis Dato unbekannten Tri County UFO Study Group im Lakeside Pines Restaurant von Northern Benton, Ohio, statt. Dennis Pilliches vom bisher nie aufgefallenen 'The UFO Information Network' aus Rome, Ohio, nutzte diese Veranstaltung für eine Presseaktivität und stellten den Medien und der UFOlogie Fotos von einem angeblichen UFO-Crash zur Verfügung, die von einem Dr.Williard McIntyre aus seiner Gruppe stammten. Sie stammten freilich von einer anonymen Quelle, die eine wilde Story darbrachte. Am 7. Juli 1948 sei also eine Fliegende Untertasse mit Triebwerksschaden 30 km südlich des texanischen Laredo abgeschmiert - auf mexikanischer Seite. Das US-Militär rückte trotzdem aus, darunter der Fotograf, der aus White Sands eingeflogen wurde um alles im Bilde festzuhalten, was an Ort zu sehen war. Nach der Veröffentlichung von dem Buch "The Roswell Incident" (Berlitz/Moore) wollte der Fotograf sein Schweigen brechen und gab die Bilder seiner Aufnahmen an Pilliches weiter... Das Fotomaterial wurde als die Bilder des "Tomaten-Manns" intern bekannt.

Im Oktober 1980 berichtete der UFO-Exzentriker James W. Moseley in seinem herzerfrischenden Newsletter Saucer Steeer ("gewidmet den fidelen Kuh-Verstümmlern, wer auch immer sie sein mögen - aber auch allen Arschlöchern der UFOlogie") schon über den Fall. Dr. Williard McIntyre war eine überaus umstrittene Gestalt und die von ihm gegründete Truppe namens Marcen habe über 7.000 Mitglieder, obwohl noch nie jemand in der Szene bis zu diesem Zeitpunkt etwas von McIntyre und seiner Vereinigung gehört hatte. Der Typ gab von sich zu verstehen, dass er ehemals in beratender Funktion für den CIA gearbeitet habe. Moseley hatte sich auf die Spur des Herrn McIntyre und der liebe Herr Doktor war nirgends bekannt, ja selbst bei der Universität von Missouri, von der er seine Doktorwürde erhalten haben wollte, war er überhaupt nicht bekannt. Er ist also ein Bluffer. Gegenüber Moseley gestand McIntyre schließlich ein, seine Urkunde für $ 50 gekauft zu haben und sich überhaupt einen Spaß mit der UFOlogie zu leisten um festzustellen, wie ernsthaft man sie überhaupt nehmen könne - und dann sind ihm die Sachen aus den Händen gerutscht. Ja, die Truppe Marcen existierte nur auf dem Papier und trotzdem akzeptierte Pilliches alles was er sagte, weil er selbst maßlos übertrieb und seine Gruppe mit 15.000 Mitgliedern ausgab - als Moseley sich als Mitglied bewarb bekam er die Mitgliedsnummer 78. Die ganze Ausgangsbasis stank also bereits zum Himmel. Moseley: "Aber das wirkliche Rätsel hinter diesen Fotos ist wohl genau so groß wie die Authenzität von McIntyre´s Doktortitel! Beide sind weit hergeholt!" Im April 1981 veröffentlichte dann James Oberg seinen Nachforschungsbericht bei Moseley über die Begleitstory zu den oben genannten Bildern. Die Details hierzu waren frei erfunden und das Bildmaterial zeige eindeutig einen verkohlten menschlichen Körper, wahrscheinlich einen USAF-Piloten. Die zu sehende Körperhaltung ist typisch für einen derart schrecklichen Vorfall und die "UFO-Trümmer" sind nicht ungewöhnlich für eine ausgebrannte Trainingsmaschine aus den 40er oder 50er Jahren. Holme, Bolzen, Bänder und gebundener Draht ist hier zu sehen. Die Fotos sind echte Flugzeugunfallaufnahmen, alles andere ist einfach Unsinn. Damit zerbrach auch der letzte Glauben von Pilichis an der Geschichte und McIntyre wurde ins Abseits gestellt. Charles Wilhelm griff dann nochmals den Fall auf und stellte schließlich "An Investigative Report into the Alleged Alien Body Photos" im Mai 1982 zusammen und fand vieles was Oberg bereits ausführte als bestätigt und weitere Indizien und historische Fakten, die den Fall endgültig zusammenbrechen ließen. In Amerika war die Sache erledigt! In der Folge entstand in den USA ein regelrechter Krieg um immer neuere Alien-UFO-Beweisfotos, die von Scherzbolden in Umlauf gebracht wurden - der Santilli-Alien-Autopsie-Film von 1995 ist da nur das Ende (?) der Fahnenstange.

Im Official UFO waren zwei Fotos vom "Fisch-Tank-Mann" veröffentlicht worden, ein "toter Alien in einer Art offenem Sarg oder Fisch-Basin - aufgefunden bei Tunnelarbeiten unter dem New Yorker Empire State Building" (ein Holzmodell, silbern angemalt und mit leichtem Plastikmaterial umhüllt in einem schwarzen Wellpappen-Karton mit eingebrachten Kopfspiegellampen). Und es wurde tief gegraben, selbst ein im National Examiner vom 26. Februar 1967 verwendetes "Raum-Monster"-Bild aus Russland tauchte wieder auf. Bildmaterial über eine "Fliegende Untertasse" auf einem Tieflader aus "Hangar 18" kommend (nichts weiter als ein optischer Trick, entstanden durch eine gegenüberliegende Hangaröffnung) kursierte und sogar die Aufnahme von einem "kleinen grünen Männchen im Gurkenglas" (nicht weiter, tatsächlich, als ein gefülltes Gurkenglas mit Lichtreflektionen) zirkulierte wieder. Daraus entwickelte sich ein Kampf der "Forscher" untereinander, die sich gegenseitig fertig machten und einen ufologischen Krieg der Worte in den Spalten der UFO-Newsletter lieferten, weil sie sich auf diesen ausgemachten Pressespaß eingelassen hatten. Eindeutig geschah dies alles aus der Beweisnot heraus und dem verzweifelten Versuch endlich einmal einen akzeptablen Nachweis für außerirdische Besucher in Händen zu halten, wonach in der Öffentlichkeit immer wieder gerufen wurde und wird. Albernheiten also überall. Das Spiel sollte sich 1995/1995 mit dem Alien-Autopsie-Film wiederholen, weil mal wieder niemand aus der hier vorgestellten Geschichte gelernt hatte oder sich einfach nur blind stellte und nichts davon wissen wollte. Hesemann's "UFOs: Die Beweise" waren also 1989 bereits löchrig, auch wenn es keiner merkte, weil eben kaum jemand richtig informiert ist - aber deswegen läuft es ja alles in Sachen UFOlogie so prächtig. Bedauerlich nur, wenn er sich damit selbst auf Dauer unglaubwürdig gemacht hat, weil jedem sich dies alles erschließt, sobald er mal genauer hinschaut.

UFOs und Aliens überall also auch in den USA des Jahres 1990. Deswegen gab das im kanadischen Edmonton befindliche Space Science Centre eine Multi-Media-Präsentation unter dem Projekttitel "Begegnungen der vierten Art" bei dem CBC-Produzenten Colin MacLean in Auftrag, um ein 30minütiges Planetariumsprogramm mit dem Schauspieler Earl Klein als Moderator zu entwickeln, welches landesweit in den "Star Theatres" zu verwenden ist und als UFO-Programm dann unter dem Endtitel "The U.F.O's are back!" lief. Ziel war es für die Astronomen Kanadas die ausufernde UFO-Mania durch eine attraktive Schau mit der Erklärung was alles für UFOs gehalten wird einzudämmen. Parallel einher unternehmen Rudolf Henke und ich in Baden-Württemberg eine Vortragsreihe an 15 Volkshochschulen, die am 12. Februar 90 in Waldbron startete und u.a. über Freiburg, Heilbronn, Laupheim und Calw auch nach Rheinfelden sowie Pforzheim führte. Darunter war sogar ein Vortrag vor dem nordbadischen Ortsverband der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) in Mannheim am 21. März 1990 an der Mannheimer Abendakademie, der mit Begeisterung von den Verbandsmitgliedern und Besucher aus der Öffentlichkeit aufgenommen worden war. Die regionalen Zeitungen und Radiosender begleiteten die jeweiligen Dia-Vorträge, die wir dazu nutzten um eine Erhebung über die UFO-Vorstellungen des Publikums durchzuführen. Mehr speziell dazu lesen Sie in dem Buch "Die esoterische Verführung", IBDK-Verlag, Aschaffenburg, 1995) nach. Im März 1990 griff sich Jupiter wieder die UFOs in ganz besonderer Form: "Die Unarier warten auf die Außerirdischen - Eine Landebahn ist schon gebaut". Hierbei ging es um die kalifornische "Mutter der Starpeople-Bewegung" - Ruth Norman, die sich an 55 Reinkarnationen erinnern kann. Sie war so schon Peter der Große gewesen, aber auch Buddha. Ihr inzwischen verstorbener Mann Ernst war früher nichts weniger als Jesus Christus gewesen. Bunte Blüten in dieser Zeit der New Age-Narreteien überall.

Im Verlag C.H. Beck brachte 1990 Rolf Wilhelm Brednich, Professor für Volkskunde an der Uni Göttingen und Herausgeber der "Enzyklopädie des Märchens", den Band "Die Spinne in der Yucca-Palme" heraus und beschäftigte sich mit sagenhafte Geschichten von Heute - absolut wahre Geschichten, die der Freund eines Freundes selbst erlebt hat - und mahnt zur Vorsicht. Meistens sind derartige Storys moderne Sagen, auch wenn man davon in der Zeitung liest oder glaubhaft versichert bekommt, dass die Geschichte tatsächlich passiert sei. Sagen sind hiernach Erzählungen von einem sonderbaren Erlebnis, das geglaubt und für wahr gehalten wird. Das TB beinhaltet eine Sammlung moderner deutschsprachiger Sagentexte und verdankt seine Entstehung einem vom Autor angeregten Seminarprojekt der Jahre 1988/1989 an der Uni Göttingen. Natürlich ist dies im Gesamtkontext schon allein interessant, aber es wird noch spannender. Im Rahmen ihrer Ausbildung im Fach Volkskunde/Europäische Ethnologie absolvierten die Studenten dieser fachrichtung im Hauptstudium ein mehrsemestriges Projektm in welchem sie anhand einer konkreten Aufgabe an die Methoden und Probleme der empirischen Forschung herangeführt wurden. Das Projekt hieß "Moderne Sagenbildung". Und nun der Clou: Besondere Einsatzfreunde zeigte dabei Brednich´s Student Michael Hesemann - ausgerechnet! Damit weiß er von seinem Studium her wie Märchen und Sagen entstehen und welche Bedeutung sie haben! Doch er konnte, auch wenn er sich "Kulturanthropologe" und Akademiker nennt, nie seinen Abschluß machen, weil er am letzten Sommersemester "nicht mehr teilnehmen konnte [aufgrund natürlich eines "fast tödlichen Unfalls im März 1989"], in dem ich eigentlich promovieren wollte. Da ich aber alle dafür notwendigen Voraussetzungen besitze, hole ich dies vielleicht eines Tages nach", schrieb er im Journal für UFO-Forschung Nr. 3/1998. Wie Uli Thieme überprüfte ist der Begriff "Kulturanthropologe" lt. Uni Göttingen kein geschützer Berufsbegriff und deshalb kann sich wie z.B. Astrophysiker (siehe von Buttlar!) jeder so nennen. Gleiches gilt für all das was Hesemann sonstnoch ins Feld betreffs seiner Person führt: Zukunftsforscher, Experte für Grenzwissenschaften und außerirdische Phänomene, Historiker und Journalist. Einen akademischen Abschluß bzw ein damit verbundener Titel kann man übrigens als "Kulturanthropologe" an der Uni Göttingen nicht machen. Akademiker kann sich nur nennen, der auch einen akademischen Abschluß hat und nicht nur seine "Scheine" im Zuge eines Studiums machte. Diese sind ohne Abschluß schlichtweg nur nett, aber ansonsten bedeutungslos.

1990 veröffentlichte das Ehepaar Inge und Adolf Schneider im gemeinsam geführten Jupiter-Verlag die großformatige Broschüre "In Kontakt mit dem Kosmos". Hierin wurden alle Facetten des UFO-Phänomens angeschnitten, aber die 'Stärke' des Bandes lag auf der esoterischen UFOlogie, wodurch vielleicht für Neu-Einsteiger mehr abschreckende Wirkung erzielt wurde, als das der eigentliche Forschungsgegenstand UFOs beachtet wurde. In der Schweiz erschien ein PSI Journal um sich den diversen Themen anzunehmen, dies (so Eigenwerbung) als eine Art "durchweg objektive BILD-Zeitung" (?). Inzwischen gab es auch einen Skandal um den Ex-Starparaden-Moderator. So berichtete die Abendzeitung am 6.April 1990 unter der Schlagzeile "Holbe kassiert mit Promis und New Age Touristen ab", dass in Deutschland Rainer Holbe nach antisemitischen Äußerungen in seinem Buch "Warum passiert mir das" eisiger Wind entgegenschlage und RTLplus seinem Moderator fristlos kündigte. Dafür hielt er nun auf der Kanaren-Insel Lanzarote New-Age-Seminare ab, wozu das 2000 Quadratmeter große Pyramidenzentrum "Etora" ausgesucht wurde. Binnen kurzer Zeit fanden sich immerhin 110 Gäste bei 700 Mark Seminargebühr ein. Darunter einige Prominenz aus bundesdeutscher Wissenschaft, Politik und Kunst - Franz Alt, Wolfgang Leonhard, Heinz Kaminski, Barbara Rütting, Klaus Traube sowie Knut Kiesewetter. Gleichsam wurde Ende April 1990 die Wochenzeitschrift Das Neue Zeitalter eingestellt und überlebte also den Sprung in die Wendezeit hin zum Wassermannzeitalter nicht. Gegenüber den Glanzzeitschriften hatte es keine Chance. Deutschlands damals größte TV-Zeitschrift Hör Zu vom 18. Mai 1990 (Nr.21) nahm sich in einer Titelgeschichte dem Thema an: "Neue UFO-Erkenntnisse: Wir sind im All nicht allein". Hiernach tauchen also fremde Raumschiffe "neben Raumkapseln und Verkehrsflugzeugen auf". Dies stellen Experten immer wieder fest und deswegen hieß es "natürlich sind wir nicht allein". "UFO-Baron" von Buttlar: "Weshalb UFO-Gegner geradezu verbissen auf dem Standpunkt stehen, es gebe keine UFOs...ist unbegreiflich." [Uns auch!] Hör Zu behauptet zudem, dass das Projekt Blaubuch dem CIA unterstellt war [richtig ist: der US-Luftwaffe] und man dort 3750 unidentifizierte Fälle registrierte [richtig ist: 701 Fälle, die später durch Nachuntersuchungen von Hynek´s nochmals auf ca 650 reduziert wurden]. Die neuen Erkenntnisse waren keine und falsch dazu. Massenhafte öffentliche Irreführung also.

Dies paßte freilich genau in die Zeit, da in München die nächste "Dialog mit dem Universum"-Show für den 22.-24. Juni 1990 abgekündigt wurde, in einer Veranstaltung von Magazin 2000, Verlag Michael Hesemann (320,- DM für ein abgespecktes Programm). Anschließend gab es Seminare mit Virgil Armstrong, William Cooper, Prof. Hurtak, J.Michel und Miko zu je DM 170,- in Vorbuchung. Miko wurde mit einem großen Eröffnungskonzert "Love the Ashtar Command" von Hesemann angekündigt. Nach der ersten Veranstaltung waren die "UFO-Experten" sicher, dass der erste Schritt zum offenen Kontakt mit den Bewohnern anderer Welten hergestellt ist. Nun sollte dieser weitergeführt werden. Von Schneider war dabei weit und breit keine Rede mehr. Parallel einher ging Armstrong auf Deutschland-Tour. So berichtete die Berliner Morgenpost vom 18. Mai 1990 unter der Schlagzeile "Der Mann, der an das Leben von Außerirdischen glaubt" über dessen Vortrag im Naturkostladen "Immergrün" in der Hedemannstrasse zu irdischen Eintrittspreis vom 25 DM. In Amerika dagegen setzte Philip Klass einen Preis in Höhe von $ 10.000 aus den jeder als Belohnung einkassieren könne, dessen UFO-Entführung durch die Bundespolizei FBI bestätigt würde. Leider konnte bis heute noch niemand das Geld einstreichen, obwohl Klass nach wie vor den Preis ausgesetzt hat. Seltsamerweise hat aber auch noch keiner der Entführten das FBI wg seiner Entführungen (oftmals gar fortgsetzte Entführungen!) angerufen. Vielleicht lag und liegt es damit zusammen, dass bei Vorspielung falscher Tatsachen im Zusammenhang mit einem FBI-Fall fünfjährige Freiheitsstrafen in den USA fällig werden? In BILD der Frau Nr. 25 (18. Juni 1990) ging es auf zwei Seiten um Armstrong und dessen sensationellen Enthüllungen wonach er sich über 50 Mal bereits mit ET und Co getroffen habe und er darüber beim Weltkongress der UFOlogen in München sprechen werde um die Friedensbotschaft der Außerirdischen zu verkünden. Und die Leserinnen der Zeitschrift bekamen sogar Rabatt um 25 % wenn sie die Veranstaltung besuchten. Ich dagegen verschickte eine aufklärende Pressemitteilung an zwanzig ausgewählte Redaktionen im Münchner Raum zur neuen Veranstaltung.

Nur BILD brachte die Sache groß heraus, am 23. Juni 1990 wurde so getitelt: "Russen enthüllen: Wir haben ein UFO abgeschossen" - In München beginnt heute um 9 h der Weltkongress der UFO-Forscher. Allein das klingt schon spannend. Aber unter den Teilnehmern ist auch eine vierköpfige Delegation aus Moskau. Und die bringt eine Weltsensation mit. Die Russen enthüllen: "Wir haben ein UFO abgeschossen." Und sie belegen es mit Akten und Fotos... Der deutsche UFO-Forscher und erfolgreiche Sachbuchautor Johannes von Buttlar (50, "Zeitriß") erfuhr: Das unbekannte Flugobjekt drang am 5. März 1983 aus Nordosten in den sibirischen Luftraum ein. Radarstationen erfassten es zuerst in fast 70 Kilometer Höhe. Geschwindigkeit: 75.000 Kilometer pro Stunde. Das UFO ging schnell tiefer, wurde immer langsamer. Von einer Luftwaffenbasis starteten zwei Abfangjäger vom Typ MiG 25. Die zweistrahligen Jets gingen mit dreifacher Schallgeschwindigkeit auf Kollisionskurs. Die Russen berichteten weiter: Als die MiGs das Objekt erreichten, war es nur noch wenige hundert Kilometer schnell. Auf Funksprüche reagierte es nicht. Die Piloten erhielten Feuerbefehl und schossen Raketen ab. Valerii Uvarov, Sprecher der Kommission für ungewöhnliche Luftphänomene der sowjetischen Akademie der Wissenschaften: "Die Piloten beschrieben später, dass das Objekt hell aufleuchtete, als es getroffen wurde. Dann torkelte es und stürzte zu Boden." Eine Bergungsmannschaft fand an der Absturzstelle ein sechs Meter hohes, zehn Meter breites zylindrisches Objekt mit einem dreibeinigen Landegestell. Die sowjetische Wissenschaftlerin Marina Popovich: "Wir haben es sieben Jahre untersucht. Für micht steht fest, dass es außerirdischer Herkunft ist." UFO-Kongreß: "Sie griffen einfach in meinen Brustkorb" vermeldet es am 26. Juni 1990 BILD: UFOs und Außerirdische besuchen täglich die Erde! Das behaupteten vier Forscher aus der Sowjetunion beim UFO-Kongreß im Deutschen Museum. Valerii Uvarov aus Leningrad über das abgeschossene UFO auf einer Militärbasis bei Moskau: "Über 100 menschen, die diesem UFO zu nahe kamen, starben - auch der Pilzesammler und seine Frau, die es entdeckten." Dr.Marina Popovich, Testpilotin und Mitglied der Akademie der Wissenschaften: "Piloten wurden von einem Lichtstrahl geblendet, der sie aber wie ein Leitstrahl sicher landen ließ."

Talif Shonya: "Täglich landen bis zu drei UFOs in Georgien." Viktor Kastrikin (oder Kostrykin, wie ihn später Frau Popovich in ihrem Buch nennen würde): "Ich war in einem UFO, sah menschliche Figuren, zwei Meter groß, mit Schlitzaugen und silbernen Anzügen. Sie sprachen russisch, haben mich von Herzbeschwerden befreit. Einer griff mit schwarzen Handschuhen einfach in meinen Brustkorb, massierte mein Herz gesund." Starker Tobac, meine Damen und Herren, der uns da vorgebracht wurde. In der Bayern3-TV-Sendung "Live aus dem Schlachthof" (25. Juni 1990) hieß es dann in einem Beitrag von Armin Toerkell: "UFOs Willkommen! Außerirdisches". "Was uns alle schon lange interessiert ist, wie sie nun wirklich aussehen, die UFOlogen - die, die an außerirdisches Leben glauben und zwar so sehr, dass sie sich jedes Jahr treffen, um die allerneusten Beweise auszutauschen", begann der Beitrag. Und schon tauchte Hesemann auf dem Schirm auf - ein Trommelwirbel läßt ihn vom "Raumschiffs-Start" träumen: "Wir wollen Wege diskutieren, wie man mit Wesen anderer Planeten, anderer Kulturen in Kontakt treten kann. Wir haben dafür UFO-Forscher, Wissenschaftler aus aller Welt eingeladen, vor allen Dingen sowjetische Fachleute". Von den sowjetischen UFOlogen wird Viktor Kastrikin vorgestellt, der 1968 bereits sein erstes UFO sah und beim zweiten Mal gleich 33 Stunden lang an Bord eines Raumschiffs von fernen Welten verblieb. Zu den UFO-Wissenschaftlern schien auch der spinnerte UFOloge Felix Maschek (ehemals Taxifahrer und ehemals Leiter der "Interplanetarik Austria") aus Österreich zu gehören, der eine "Gesellschaft zur wissenschaftlichen Erforschung der UFO-Phänomene Österreichs" gründete und berichtete: "Wir haben drei Typen von UFO-Besatzungen, d.h. also der normale Pilot, der meist in einem entsprechenden Schutzanzug steckt; dann haben wir die Großen , 2 - 2 1/2 Meter groß, das sind aber offenbar roboterartige Konstruktionen, und dann die Kleinen, die 1 Meter bis 1, 20 m groß sind, das sind offenbar künstlich erschaffene Mutanten". Schließlich tauchte auch UFO-Baron von Buttlar in den Kulissen auf, um zu versichern: "Ich bin auch überzeugt, das ein kleiner Kern absolut ernst zu nehmen ist, aber ich mache mir nichts vor. Ich weiß, das ein großes Umfeld vorhanden ist und dieses besteht natürlich aus Wunschdenken, Sektierertum, Ersatzreligion und manchmal auch Schwindel, da manche Leute Geld daraus machen wollen. Das größte Problem ist also dieses Umfeld zu eliminieren, um auf den wahren Kern vorzustoßen. Das es wirklich Vorfälle gibt, die nicht konventionell wegzuerklären sind, daran besteht keinen Zweifel für mich. Allerdings, wenn man dann sagt, dass sind außerirdische Raumschiffe, dann gehen wir in Spekulationen über. Es ist noch nicht hundertprozentig nachgewiesen, ob diese Phänomene, die registriert werden, doch nicht irgendwo am Ende konventionell erklärt werden können." (Vorgestellt wurde via Display Buttlar übrigens als "Science Fiction-Autor", sauber recherchiert.)

Tele5 brachte in der Sendung "Klartext" am 29. Juni 1990 ebenfalls eine Reportage ein. Titel: "Geheimnisse um das Phänomen UFO". Hier bekam Hesemann als Veranstalter dieser New Age-UFO-Konferenz vorgeworfen, "selbst offensichtliche Showtypen seinem gläubigen Publikum zu verkaufen. Und er hat die Stars der Szene, so den 'Wissenschaftler' Viktor Kastrikin, der angeblich 33 Stunden an Bord eines Raumschiffs verbracht hat. UFO-Wortführer Hesemann folgt dem Zeitgeist auf Schritt und Tritt: Glasnost und Perestroika werden als Vorboten der galaktischen Union präsentiert... Alles wird geglaubt, solange es nur halbwegs seriös klingt und aussieht, je fremder, desto besser. Die Russen reagierten verwirrt, offensichtlich hatten sie erwartet, dass ihre Bilder geprüft und nicht umschwärmt würden." Zu sehen ist eine Schwarzweiß-Aufnahme vom Tage wo eine Fliegende Untertasse neben einem abseits gelegenen Sendemast auf einer Wiese schwebt, am Boden eine müde im Gras liegende Kuh. Doch dann wurde es spannend, die große Freundschaft zwischen von Buttlar und Hesemann war auf dem Prüfstand. Grimmig schaute der M2000-Macher drein. Warum nur? Der "ebenfalls umstrittene Buchautor" von Buttlar widersprach Hesemann offen, auch wenn er eine "Zweckfreundschaft" mit Hesemann unterhält: "Mein erster Eindruck ist, dass diese Aufnahmen keine authentischen außerirdischen Flugobjekte darstellen. nach eigenen Erfahrungen würde ich sagen, dass diese nicht authentisch sind. man muß tiefenpsychologisch die Frage stellen, warum überhaupt solche Sachen gefälscht werden. Die Antwort ist leicht: Entweder ist es Wunschdenken, man projiziert die eigenen Sehnsüchte in den Himmel und manipuliert dann schon mal was, oder man hat Egoprobleme und möchte an die Öffentlichkeit treten, oder man will Geld machen. Es sind also immer die gleichen Motive." Jeder Zuschauer, der dies sah, wird sich aber fragen, warum von Buttlar diese Kritik nicht auch ob den Fliegenden Untertassen-Aufnahmen in seinen eigenen Büchern aufbringt, die ja szenarisch nichts anderes zeigen.

Vorgestellt wurde auch ein Ausschnitt aus dem Perry Rhodan-Fandom-artigen Lichtbild-Vortrag des "Kristallfotografen" und UFOlogen Manfred Kage (übrigens auch MUFON-CES-Mitglied): "Unser Planet Terra ist eine Kolonie außerirdischer Intelligenzen". Dazu wurde Hesemann vom Sender befragt: "Wie kommt es denn zustande, dass so ein ausgeklinkter Typ wie der Kage bei Ihnen so einen Schwachsinn verbreiten darf?" Hesemann, luftholend, kindisch-naiv lächelnd, verständnissuchend: "Punkt A: Verrückte, liebenswerte Phantasten, Visionäre fehlen in unserer trockenen Kultur, wie leben in einer überrationalen Welt..." Der Reporter unterbricht, weil ihm dies zuviel wird: "Aber Sie geben doch dem Ganzen einen Anstrich von Wissenschaftlichem, es soll ja angeblich alles Wissenschaftlich sein." Hesemann ist aufgebracht: "Manfred Kage ist ein weltweit anerkannter Kristallfotograf." "Der dann vom galaktozentrischen Weltbild etwas erzählt, ich glaube aber nicht, das er dafür das wissenschaftliche Fundament hat", wird er von dem Journalisten unterbrochen. Konsterniert Hesemann daraufhin: "Er hat eine wissenschaftliche Ausbildung, und er spinnt [sic] diese weiter." Er wurde auch darum gebeten, einmal zu erklären, warum es "diesen unmittelbaren, zwanghaft-bestehenden Zusammenhang zwischen UFOs und Esoterik gibt. Ist es eine Ersatzreligion?" Hesemann: "Nein!" Journalist: "Doch!" Abschließend der Kommentar: "UFOlogen, Hare Krishna, Wunderheilen und ähnliche machen sich kaum Konkurrenz, der Vorrat an Ungläubigen reicht für Alle. Das Prinzip ist überall gleich: Eine weltweite Bewußtseinsöffnung, egal ob echt oder nicht. UFOs existieren - allerdings nur in den Köpfen derer, die UFOs brauchen, aus welchen Gründen auch immer." In beiden Filmbeitrags-Fällen hatten mich die verantwortlichen Redaktionen und Autoren wegen meiner vorausgehenden Presse-Aktion kontaktiert und wir führten lange Gespräche über die Hintergründe der UFOlogie sowie über die Teilnehmer solcher Veranstaltungen, die unter dem Hut der Wissenschaft daherkamen. In einem der beiden Beiträge kam ich selbst zu Worte.

Am 31. Juli 90 schrieb Hesemann an mich, dass er sich nicht nur wg. der "Entlarvung seines Kontaktfalles" im CENAP REPORT getrennt habe, sondern auch wegen des "gezielten Schwindel aus a) Ego-Problemen und b) Geldgier" sowie "vor allem der Veruntreuung von rund DM 100.000 Einnahmen der DU-Konferenz in Frankfurt" während seiner krankheitsbedingten Abwesenheit. Und dieser ökonomische Verlust war auch der Grund für eine "Pause" beim Erscheinen des Magazin 2000 gewesen. Verärgert war Hesemann, dass sich Schneider inzwischen von Erich von Däniken aushalten ließ und auf der Mitleidsschiene fuhr. Schneider hatte Hesemann in einem Brief vom 14.9.89 wegen dem Ausbruch seiner Krankheit AIDS mit Lichtgrüßen darum gebeten, die D.U. an seiner Stelle weiterzuführen, damit er sich schonen könne, da die Ärzte ihm sagte, er habe nur noch wenige Monate zu leben. Leider wurde dieser Hintergrund der Leserschaft des Magazin 2000 nie bekannt und wurde unter dem Teppich gehalten. Natürlich hat dies auch seinen Grund: Man hätte automatisch gefragt, wie Hesemann auf Schneider hereinfallen konnte und dies hätte Glaubwürdigkeitsprobleme auch für Hesemann bedeutet. Der UFO-Abschuß aus dem ufologischen Entwicklungsland, der knapp am Hirn vorbeiging. Was da im Sommer 1990 von den russischen UFO-Experten hierzulande bei Hesemann und in BILD feilgeboten wurde, nannte damals bereits Wladislaw Raab in einem Leserbrief für den CR 179 (Oktober 1990) "Spinnerei": "Was nun meine Landsleute unter UFO-Forschung bezeichnen geht nicht über Kontaktler-Kindergarten-Niveau hinaus und somit gehen auch deren 'echten' UFOs ieS-Berichte flötten!" Er warnte vor den "Mitgliedern der Akademie der Wissenschaften in der UdSSR" und nannte sie "üble Okkultisten", die "ihre Mäzen im Westen übers Ohr hauen". Parallel einher erhielten wir damals gerade eine aktuelle Ausgabe der britischen Zeitschrift UFO -The Journal of UFO Investigation von QUEST-International. Dort ging es u.a. auch um das bereits erwähnte, abgeschossene UFO, welches nach neues Informationen aus dem Sternsystem Orion kam.

In seinem Editorial warnte G.W. Birdsall bereits vor der Quelle, eben jenem Trupp von russischen UFOlogen, die in München aufgetreten waren. QUEST bekam den Fall über Tony Dodd, einem Besucher der DU-Veranstaltung, zugespielt. An Ort hatten ihm seine Freunde von der russischen Delegation mit einem Bild der angeblich durch MiGs abgeschossenen Untertasse, "einem künstlichen und nichtirdischen Objekt", versorgt. QUEST veröffentlichte das Bild hiervon, was sich noch nicht einmal BILD aus ganz bestimmten Gründen nicht erlaubt hatte: Es ist einfach lächerlich und zeigt nichts weiter als das schlichte Nachahmungsmodell von einem amerikanischen Mondlander am Waldrand, Marke: Wellblech. Das ist schon eine unverfrorene Unverschämtheit! Das Mondlande-Gefährt des "UFO"-Falls entpuppte sich aber als Deko eines polnisches SF-Films aus dem Jahre 1977. Und was die Russen da in München hierzu erzählten ist einfach nur eine Frechheit, kein Wunder wenn von Buttlar im Fernsehen so deutliche Worte sprach, die seinem speziellen Freund Hesemann nicht gefallen haben können, schließlich war er verantwortlich dafür, dass diese Typen auf seine Konferenz eingeladen wurden und ihre Show abzogen. Zudem hatte er sie in den Medien als Knüller angeboten und als Top-Experten ausgegeben. Und nun die als authentisch ausgegebene SF-Story zum "fremden Raumschiff": In der Nacht des 3. Mai 1983 tauchte ein UFO in den sowjetischen Luftraum ein, dies nahe den Stolovaia Mountains bei Ordjonikidze. Da das Objekt nicht als freundlich eingestuft werden konnte, wurde eine Boden-Luft-Rakete auf das Ziel abgefeuert. Das UFO stürzte daraufhin nicht direkt ab, sondern flog langsan an Höhe verlierend weiter. Deswegen stiegen MiGs auf und gaben ihm den Rest, schließlich verschwand es zu Boden stürzend vom Radar. Kurz darauf entdeckten zwei örtliche Pilzsammler das Ding, welches recht unbeschädigt zwischen den Hügeln der Berge niedergegangen war. Sie verbrachten zwei Stunden in der Nähe der Maschine, die ein weitgeöffnetes Tor an seiner Seite besaß. So schoßen sie ein paar Bilder davon. Dann kamen die Behörden ins Gebiet und bewaffnete Wachen riegelten es ab. Doch aufgrund der Größe und des Gewichts des UFOs konnte man es nicht sofort wegbringen. Erst einige Tage später wurde es dann abtransportiert. Da das Objekt aber sehr stark radioaktiv strahlte waren die Pilzsammler tödlich verstrahlt worden und starben. Ähnlich erging es auch vielen der Soldaten, die es bewacht hatten.

Aufgrund dieser Gefahr sei das Objekt später nahe bei Moskau vergraben worden. Wie die russischen Forscher herausfinden konnten, handelte es sich hierbei um ein ferngesteuertes Sonden-Raumschiff, speziell dazu ausgerüstet, um in gebirgigen Zonen Untersuchungen durchzuführen. Die Maschine gehörte zur Expedition NZ-2 aus dem Orion-System. Sie wurde von einem vier Meter hohen Piloten kontrolliert. Den Russen wurde bekannt, dass man unterhalb einer Stunde problemlos und ohne Gefahr in der Nähe eines solchen Raumschiffs sich aufhalten könne. Was aus dem Piloten schließlich wurde, keiner weiß es. Materialanalysen des UFOs hätten ergeben, dass es sich aus dem leicht formbaren Metall Polkor zusammensetzte. Das Raumschiff selbst, welches "Düsen" besitzt, wurde durch Neutrinostrahlen angeblich angetrieben, für den überlichtschnellen Flug wird auf die Gangart "Neutrino-Superlicht" umgeschaltet. In dem Raumschiff habe man ein kleines Hovercraft-Fahrzeug geborgen, welches gerade einmal 52 Kilogramm wog und SHEER genannt wurde, mit ihm würden Proben gesammelt und geborgen. Außerdem fand sich an Bord des Raumschiff Orion mit Mondlander-Charakter angeblich ein raupengetriebener Mikro-Explorer von 20 kg Gewicht und mit dem Namen GIMINKON. Und um die Mär vom russischen Bär noch abzurunden, erklärte Valerii Uvarov Todd noch, dass es inzwischen den russischen UFOlogen gelungen sei, jene Stätte mit speziellen Strahlenmeßgeräten zur "Biolokation" (heute wissen wir, dass damit Wünschelruten gemeint sind) ausfindig zu machen, wo der Kreml das Raumschiff Orion vergraben habe. Sie gruben es aus und brachten es nach Mytish, einem Vorort Moskaus. Danach gefragt, warum sie diese Sache nun der Weltöffentlichkeit vorstellten, erklärte Hesemann´s neuer UFO-Freund Valerii: "Diese Sache muß man einfach weitergeben, weil sie ein großer Skandal ist und man nur schwer abschätzen kann, wieviele Menschen wegen dieser Maschine bereits starten. Wir können die Gefahr, die von diesen Raumschiffen ausgeht nur bestätigen." Was wir dagegen nur bestätigen können ist der Umstand, das mit solchen Kindergarten-Märchenstunden nicht nur die UFOs als ernstzunehmendes Thema abstürzen, sondern noch weitaus mehr die dahinterstehenden UFOlogen.

Ein weiteres Musterbeispiel hierfür ist ein Bericht von Raab in Skylight Nr. 16 von 1990. Dort berichtete er über seinen Besuch am 1. Juli 1990 bei einem Mitglied der aufgelösten "Münchener UFO-Studiengruppe". Anwesend waren auch zwei sowjetische 'Wissenschaftler': Valerii Uvarov und Thales Shonia: "Selbstverständlich 'entdeckten' die ominösen 'Forscher' auch eine UFO-Landestelle zu der sie uns auch bei strömenden Regen brachten. Freilich war nichts zu sehen und ich verdamme meine Sprachkenntnisse wegen denen ich im Regen stand und mir anhören mußte, dass ein unsichtbares Raumschiff mit drei Männern und einer Frau an Bord auf einem Feld angeblich gelandet war." Hier wollten scheinbar die Kollegen aus dem Bärenreich den deutschen UFOlogen einen Gefallen tun und banden gewaltig den Bären auf. Dies zeigt uns zusätzlich, was wirklich hinter der "sowjetischen/russischen" UFOlogie in diesen Tagen stand - der reine Opportunismus. Marina Popovich, die auch im Juni 1990 bei der Münchner "Dialog mit dem Universum"-Veranstaltung auftrat, war von Michael Hesemann vollmundig als "Mitglied der sowjetischen Akademie der Wissenschaften" betitelt worden. Ekkehard Kühn, ein Reporter des BR ging für seine Feature-Rundfunksendung "UFOs - irre Geschichten aus dem Weltraum" vom 10. Februar 1991 dieser Behauptung nach und fragte Dr. Marina Popovich persönlich, seit wann sie denn schon Mitglied der Akademie sei, hierauf antwortete sie perplex: "Ich bin nicht Mitglied der Akademie, ich bin Mitglied in einem Club der sowjetischen Akademie der Wissenschaften und zwar schon seit meiner Promotion. Wir gehören zu der Assoziation, die sich mit verschiedenen anomalen Erscheinungen befaßt, z.B. Telekinese, Telepathie. Vor allem untersuchen wir das Phänomen Schneemensch." In der Pressemitteilung Hesemann hieß es damals: "Jetzt glauben UFO-Experten, dass der erste Schritt zum offenen Kontakt mit den Bewohnern anderer Welten hergestellt ist. Seit Sommer 1989 und verstärkt im Frühjahr 1990 finden in Tblissi/Georgien regelmäßig Landungen unbekannter Flugobjekte statt, Experten der Studiengruppe für UFO-Phänomene der Akademie der Wissenschaften gelang es, detaillierte Informationen mit den E.T.´s auszutauschen, Filmaufnahmen wurden gemacht, im Mai besuchen luxemburgische und japanische Filmteams den Kaukasus, werden das Geschehen dokumentieren. Über diese sensationellen Vorgänge wird eine vierköpfige sowjetische Delegation jetzt berichten. Die Delegation steht unter der Leitung von niemand geringerem als Marina Popovich, Kosmonautengattin, Piloten und Vorsitzende der Initiative 'Wissenschaftlerfrauen für den Frieden'... Der Gongmusiker Jens Zygar und die Sängerin MIKO [sie stellten den Song "Love the Ashtar Command" vor] sorgen für das künstlerische Rahmenprogramm."

Und da man u.a. besonders viel von der "sowjetischen Gruppe" erwartete, gab es zusätzlich ein Nachkonferenzseminar für DM 170,-- extra. Anfang 1991 kam ein Videoband der "Georgian Research Group of Anomalic Phenomena" mit dem englischen Titel "This Miracalous Universe" über Hesemann in Umlauf, welches stellenweise sogar in englischer Sprache kommentiert wurde. Dazu muß man vielleicht wissen, das Georgien eine der ersten alten sowjetischen Bündnispartner war welcher starke Unabhängigskeitsbestrebungen an den Tag legten, als das alte Sowjetreich zusammenfiel. Hier bekommt auf Ereignisse der wundersamen Natur aus Georgien vorgeführt. Man sieht Ikonen auf denen angeblich flammenwerfende Untertassengebilde erscheinen, dann Schnittbilder von UFO-Fotos (Lichtflecken von Lichteinfall auf dem Fotomaterial, schwarze Kleckse und sonstige Verunreinigungen durch den Entwicklungsprozess) und sogar einen kurzen Film über ein überaus ballonartiges Objekt. Gerne scheinen die UFOlogen dort sich in der freien Natur aufzuhalten und mit dem wissenschaftlichen Instrument der Kleiderbügeldraht-Wünschelrute Bioortungen vorzunehmen. Alles was irgendwie anomal ausschaut wird zum UFO-Landeplatz oder zur Lokalität von Fliegenden Untertassen-Einwirkungen. Einblicke bekommt man auch in die miserable Wohnungssituation Georgiens. Anhand von Fallbeispielen angeblicher Spontanenzündungen von Einrichtungsgegenständen in den alten, vergammelten und teilweise verwahrlosten Wohnungen wird die soziale Notlage vieler Menschen deutlich. Insbesondere Kinder schienen sich bessere Zeiten zu erhoffen und machten im großen ufologischen Spiel mit. Steine seien aus dem Nichts heraus materialisiert - auf einem Stein war sogar das kindlich-naive Gesicht eines ET aufgemalt worden. Dies waren keine Botschaften aus der anderen Dimension, sondern von einer verarmten anderen Welt als wie wir es im Westen kennen. Die ufologische Dimension der Kontaktaufnahme mit den Anderen wird vorgeführt - Kinder und Jugendliche schreiben mit Lippenstift Fragen auf ein Stück Papier und drücken sich dieses dann fest an die Brust, angeblich würden dann auf der Rückseite die Nachrichten der Aliens aufgeschrieben stehen - darauf basieren also die "vielen in Georgien gewonnen Informationen durch Kontaktaufnahmen mit Außerirdischen".

Auch nichts weiter als eine besondere Form des Gläserrückens. Manche dieser ET-Botschaften sind einigentlich nur krakelige, wurmähnliche Gebilde, die auch mal an den verfallen-verschließenen Tapeten, bloßen Mauern oder einem vergammelten Spülstein auftauchen und dann mittels der Wünschelrute als authentische Botschaften ("Hieroglyphen") der Anderen bestätigt werden. Vor der Videokamera dann taucht ein kleines Mädchen auf, welches gerade eine "unsichtbare Anwesenheit eines Außerirdischen" erspürt, der dann durchs geschlossene Fenster hinaus verschwindet. Vorher habe es ein "Materialisationsphänomen" gegeben, wie es bei ihr scheinbar öfters auftaucht - irgendwelcher Unrat von der Müllkippe ist zu sehen. Eine typische "Schlafzimmer-Begegnung" mit Channeling-Look und Müllhaldenscharm? Auf jeden Fall schwang ein Bioortungs-Instrument ganz wild in den Händen eines anwesenden UFOlogen, der es von einer wahrgenommenen "Bioenergie" hat, weswegen da ein unsichtbarer Alien unzweifelhaft anwesend gewesen sein muß. Das Mädel zeichnet dann den von ihr wahrgenommenen ET auf. Dann wurde eine Schule gar von Aliens übernommen! Die Videofilmer sind an Ort und Stelle und in einem abgewirtschafteten Klassenzimmer berichten dann die Schüler von kleinen, gnomenhaften ETs, die dort herumgeistern sollen und sogar auf einer Schiefertafel Botschaften (praktischerweise mit Kreide hingemalt) hinterließen, die sich angeblich vor der Kamera auflösen - davon ist aber nichts zu sehen. Auf jeden Fall sind zumindest die Kinder völlig aus dem Häuschen und haben ihren Spaß als sie aufgefordert werden die ETs mal aufzuzeichnen - die diversesten Gestalten tauchen dabei auf den Skizzen auf, die direkt aus einer bunten Albtraumwelt zu entspringen scheinen. Erwachsene Menschen mit seltsamen Narben werden gezeigt, die angeblich von Fachleuten wie Ärzten als völlig unerklärlich vorgestellt werden. Ein Mann besitzt so auf dem Rücken "ringförmige Einschüße", die aufgrund eines wiederholten Alien-Kontakts entstanden und weswegen er Heilerkräfte entwickelte. Eine weibliche Entführte besitzt ebenso seltsame Hautveränderungen am Arm und weitere "Entführungsopfer" zeigen ihre "Operationsnarben". Ein Junge berichtete vom Erscheinen eines UFO-Roboters im Hintergarten und eine ganze Familie berichtet von ihrem Flug zum Planeten der ETs als sie dazu eingeladen wurde, als befremdliche Schriftzeichen an ihrer Hauswand so gedeutet wurden. Natürlich wurde die Lokalität wieder mit der Wünschelrute ausgemessen und der Fall damit bestätigt. Das Video hinterließ bei mir einen bitteren Nachgeschmack ob des ganzen ufologischen Kinderkrams. In der 2000-Dokumentation "UFOs: Die Kontakte" (Das Buch zum Film!) ist im Abschlußkapitel "Russen lösen UFO-Rätsel" hierzu vom "offenen Kontakt" die Rede, von einer Kommunikation durch "Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften" mit Besuchern aus der Konstellation Orion - so wie es Valerii Uvarov jedenfalls weitergab. Hesemann daraufhin: "Fest steht, dass sich derzeit Dinge in Tblissi und Nalchik ereignen, die weit über unsere Vorstellungskraft hinausgehen. Der erste offene Kontakt. Ein Vorgeschmack auf das, was uns allen bevorsteht? ... Und hat nicht der amerikanische schlafende Prophet Edgar Cayce schon in den vierziger Jahren prophezeit: 'Aus Russland kommt einmal die Hoffnung der Welt...'?" Na dann...

Die andere Realität brachte in Nr. 3/1990 den Artikel "UFOs gibt es! US-Beamte in Kontakt mit Außerirdischen" von Michael Hesemann ein um auf die US-TV-Sendung "UFO Cover Up, Live" Bezug zu nehmen, wo zwei schräge Vögel namens "Condor" und "Falcon" sich als Geheimnisträger ausgaben, die sie aber nicht waren - aber dies ist wieder eine andere ufologische Märchenstunde. Die Juli-August 1990-Ausgabe des PSI Journal brachte den Fall Ed Walters groß heraus und nannte ihn eine "dramatische UFO-Begegnung". Die TV Nr. 33 brachte groß aufgemacht den Report "UFOs im Anflug auf die Erde: Sie kommen!" Die Zeitschrift Quick goß am 30. August 1990 mit Nr. 36 weiter Öl ins Feuer als sie den Artikel "Das letzte Geheimnis der Menschheit: Botschaften aus einer anderen Welt" abdruckte, wo man Kornkreise und die belgischen UFOs miteinander verband. Die Hör Zu hatte bereits in ihrer Nr. 21 v. 18.5. gemeldet: "Natürlich sind wir nicht allein..." um vom belebten Kosmos zu reportieren. Am 1. September 1990 berichtete BILD vom Fall Greifswald: "Atomphysiker filmten UFOs". Gegen Ende September ging eine zusätzliche Meldung durch die Welt: "Schon Reagan ließ nach UFOs fahnden - US-Starjournalist: Geheime Arbeitsgruppe im Pentagon" hieß es so in Die Welt vom 25. des Monats. Hier ging es um Howard Blum, der in seinem Buch "Out There - The Government´s Secret Quest for Extraterrestrials" (mal wieder "eine wahre Geschichte") abenteuerlichste Behauptungen über eine geheime UFO-Gruppe bei der Defense Intelligence Agency (DIA) aufstellte - die modernisierte Fortführung der Fabel um MJ-12. Wie sich alsbald herausstellte, war dies mehr Science Fiction als Science Fact und ein bunter Querschnitt durch die amerikanische UFO-Folklore mit einer Grundstory versetzt. Hätte es Akte X damals schon gegeben, man hätte aus dem Blum sicherlich vieles entleihen können. Für einen Polit-Thriller allerdings gereichte der Band nicht. Allein der technische Luftfahrt-Journalist Phil Klass wies Blum 25 faktische Fehler in technischen Details sowie Abläufen im Militärapparat nach und lieferte für die Los Angeles Times vom 2. September 1990 eine gesalzene Buchbesprechung ab. Darunter die Mär von dem "noch heute liebevoll erhaltenen und instandgesetzten Büro von Projekt Blaubuch auf der Wright-Patterson AFB" - dieses befand sich im FTD Building No. 828, welches aber schon längst abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurde. Auch in dem Buch genannte Personen wurden aufgrund einer Recherche nicht aufgefunden.

Am 4. September 1990 konfrontierte dann Klass Blum mit diesen Fakten in der US-Talkshow Oprah vor laufenden Kameras. Blum wurde rot, stand auf und rannte ohne weitere Ausführungen zu machen aus dem Studio. Die November 1990-Ausgabe des Zeugen Jehova-Heftchens Erwachet! (durchschnittliche Auflage, festschnallen: nicht ganz 12 Millionen Exemplare!) nahm sich sogar wegen dem sich überall auftürmenden UFO-Fieber in einer Titelstory "UFOs - Gibt es sie wirklich?" der Lage an. Und verwies die UFOs in den Bereich des Aberglaubens und die UFOlogie schier in den Bereich des Okkultismus. Die BR3-Jugend-TV-Sendung "Live aus dem Schlachthof" griff am 12. November 1990 die UFOs auf. Die Teilnehmer waren Johannes von Buttlar, Torsten Reckmann, Dr. Alain Schmitt*, Rudolf Henke. Nachfolgendes ist aus dem Bericht Henke zusammengefasst. Ursprünglich sollte auch Hesemann geladen werden, der dann aber wieder ausgeladen wurde. Darüber war er nicht sonderlich glücklich und erschien dennoch mit rudernden Armen und "wie eine Furie" gehetzt unmittelbar vor der Live-Sendung im Besprechungszimmer der Redaktion im Lokal mit der Namensgebung für die Sendung. Mit zornverzerrtem Gesichte und cholerischem Temperament drohte er lautstark Urheberrechtsklagen und eine Verfügung an, wenn man UFO-Filmaufnahmen aus der UdSSR zeigen würde, die er ursprünglich bereitgestellt hatte. Im direkten Vorfeld begegnete Henke dann Reckmann von MUFON-CES, der gerade ansetzte eine öffentliche Rolle für die Gruppe zu spielen (aber alsbald wieder in der Versenkung verschwinden sollte) und sich eher zugeknöpft gab. Blieb noch Buttlar, der sich aber entsetzt zeigte und schier kalkweiß wurde, als die Moderatorin der Sendung hereinkam um den 'Fahrplan' für den Beitrag vorzustellen und es hierbei auch um konkrete UFO-Fälle wie der um die TU-134A vom Januar 1985 über Tiflis gehen sollte.

Mit dem genannten Beispielsfall konnte der Herr UFO-Baron nichts anfangen und grübelte darüber nach. Henke half aus und umzirkelte die Parameter dieses Falls, in dem er auf Buttlars Buch "Sie kommen von fremden Sternen" zurückgriff [sic!]. Etwas kleinlaut gestand der Mann daraufhin ein, dass er sich ja nicht so mit dem Detail beschäftigte, sondern eher "global" und allgemein veröffentliche. Henke: "Sachen gibts, die gibts gar nicht. Da kannte ich sein Buch besser als er selbst!" Ausgerechnet der UFO-Popularautor schlechthin schoß sich hier ein Eigentor und ließ Fragen über dessen Reputation als selbstständiger Fallrechercheur aufkommen. Buttlar verblüffte Henke mit der Frage und machte ihn neugierig (dazu später mehr): "Wußten Sie eigentlich, Herr Henke, dass ich promoviert habe?" Übrigens hatte sein Zweckfreund Hesemann Henke mal "ins Vertrauen gezogen" und behauptet, dass die ufologische Edelfeder sogar gleich drei (!!!) Doktorhüte besitzen würde. Wie sich später herausstellte, gab es nur einen Doktortitel, aber der war von einem Titelhändler gekauft. Und das von Buttlar vorher schon im Büro des Konsul Weyer zwecks Adoption hinein saß wissen wir inzwischen auch seit dem 30. Oktober 1991 Dank RTL. Naja, wenigstens hatte man es hier unterlassen einen "Aushänge- oder Präsentier-Wissenschaftler" einzubringen, dem die UFOs sonst wurscht sind und der sowieso nur seine ablehnende Meinung einbringt, anstelle von Kenntnissen der Materie. Auf der anderen Seite stand zumindest in dieser Sendung auch kein Paradiesvogel aus dem UFO-Lager auf dem Programm.

*= Dr. Schmitt (Neurophysiologe der Universität Wien) beschäftigte sich zwar seit 14 Jahren mit dem UFO-Phänomen und für ihn ist der UFO-Mythos Folklore. Leider gehörte er zu jenen Experten, die sich im wesentlichen nur mit einem Aspekt des Phänomens auseinandersetzen. Insert-Erklärung der Redaktion zu seiner Kernaussage: "Der Kern der UFO-Folklore ist Halluzination." Damit kann man auch nicht zufrieden sein und Henke betonte, dass die meisten Zeugen wohl glaubwürdig seien, nur dass sie, wie wir alle, diversen Gesetzen der Wahrnehmung unterlägen und die UFO-Sichtungen nichts mit "Halluzinationen" zu tun haben während gleichsam ein "UFO-Vorwissen" eine Sichtungsdarstellung beeinflussen könne. Vergessen wir nicht, dass 1989 die Berliner Mauer fiel und 1990 die Wiedervereinigung stattfand. Wie das Leipziger Tageblatt am 9. November 1990 unter der Schlagzeile "Wer UFOs sieht, dem glaubt man nicht - oder?" meldete, war von Buttlar gerade auf großer Reise durch die neuen Bundesländer um für sein neues Buch "Drachenwege - Strategien der Schöpfung" und damit für die ehemals in der DDR totgeschwiegene UFOlogie die Trommel zu rühren. Darin gind es auch Schwarz-Weiß-Foto von einem "toten Außerirdischen" in seinem Raumanzug, der angeblich in Roswell mit seinem UFO abgestürzt sei. Die Aufnahme war bereits in BILD vom 22. und 25. August großformatig abgedruckt worden - die Schlagzeilen hierzu "UFO-Forscher behauptet: Fotograf knipste vier Außerirdische, dann mußte er sterben" respektive "Betrug oder Beweis? Dies soll der erste fotografierte Außerirdische sein". Hierzu sagte der Bestseller-Autor dort: "Diese Außerirdischen stammten vermutlich aus einem anderen Sonnensystem." In Leipzig führte dazu weiter aus, dass dieses Foto "geradezu sensationell" ist.

In den 70er Jahren wurde es im kanadischen Toronto von einer dortigen UFO-Gruppe an den sowjetischen "Kosmologen Professor Felix Zigel übergeben. Dieser gab es kurz vor seinem Tode an Marina Popovich weiter, der Frau des Kosmonauten Pavel Popovich, den man wohl in der alten DDR weitaus eher noch kannte als bei uns im Westen. ich habe mit ihr gesprochen. Sie beschäftigt sich seit 15 Jahren mit dem UFO-Phänomen und ist absolut glaubwürdig." Als weiteren Beweis dafür, dass der UFO-Crash nun auch offiziell bestätigt würde, verwies der UFO-Vielschreiber auf eine Sendug des UFO-TVs in der "zwei CIA-Agenten auspackten" [sic]. Darüber packte er noch einige James Bond-artige Anekdoten mit ins sein Köfferchen, wie den geheimen Test der UFO-Antriebe durch die USAF und einiges mehr. So konnte man in den neuen Bundesländern die Neugierte auf das "imperialistische UFO-Gerücht" wecken, andererseits wurden die Menschen auch hinter den Mond geschickt. Die freie Marktwirtschaft brach also auch mittels UFOs in den neuen Ländern durch. Doch der Hauptaufreißer aus dieser Ära, eben das Foto vom toten Außerirdischen, war nichts weiter als eine Puppe gewesen, die auf der Weltausstellung in Montreal zur Schau gestellt wurde. Ein weiterer Flop. Bereits in dem UFO-Newsletter Orbiter Nr.27 für Nov.-Dez.1990 von Jim Melesciuc war erstmals ein glasklares Farbfoto des "Alien" aufgetaucht und der Verdacht, dass dies nichts weiter als eine Puppe ist. Tatsächlich handelt es sich um einen Latex-Dummy, der auf einer Ausstellung 1967 in Montreal präsentiert wurde. Das Bildmaterial stammte von Christian Page, der es (zwei Bilder aus verschiedenen Sichtwinkeln) später an den kanadischen UFO-Forscher Grant Cameron in Winnipeg schickte, der es weiterverteilte. So auch an Zigel...

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