Dem gegenüber wollen wir mal einige Beispiele von UFO ieS-Fälle stellen, die die Kollegen und unsere Freunde von der Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens (GEP) in Lüdenscheid in ihrem Journal für UFO-Forschung vorstellten. Hierbei soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass die GEP-Kollegen extra darauf hinweisen, dass nur Fälle die als "good UFO" (eine gemeldete Erscheinung, die soviele anomale Merkmale aufzuweisen scheint, um fast kaum noch mit einer herkömmlichen Erklärung besetzt zu werden) oder "best UFO" (klar ein Vorfall bei dem jegliche [bekannte] herkömmliche Erklärung eindeutig ausgeschlossen werden kann und man sich der völligen Glaubwürdigkeit der Zeugenaussage und der Falldokumentation sicher sein kann) in die Diskussion eingebracht werden sollten, während alle Vorfalls-Klassifizierungen wie "near IFO" (ein beobachtetes Objekt, welches Merkmale einer herkömmlichen Erscheinung aufweist, dennoch nicht eindeutig einer solchen zugeordnet werden konnte und einige anomale Parameter in der Berichterstattung nach aufweist) oder "problematic UFO" (ein nicht eindeutig identifiziertes Objekt mit wesentlichen anomalen Charakteristiken, wenn auch das Fallmaterial insgesamt uns nicht dazu verleiden lassen kann, hier von einem wahren UFO ieS zu sprechen, z.B. auch wegen der Zeugenschaft selbst). Irgendwie haben all diese Meldungen auch den Ruch von "ungenügenden [externen] Informationen" an sich, weswegen sie gleichsam auch Grenzfälle zwischen den Welten sind. Wo fängt aber ein Fall an, in der Kategorie "ungenügende Informationen" oder "ungeklärter Fall" zu landen...? Aber lesen Sie nun selbst nach, was die GEP-Kollegen für spezielle "good UFO"-Fälle von unkonventionellen Phänomenen anzubieten haben, die durchweg aus ihren früheren Jahren stammen. Zu einer Zeit als sie auf dem 'MUFON-CES-Tripp' waren, aber niemals sozusagen 'perfect UFOs' (oder 'best UFO') anbieten konnten weil sie alle ihre sicherlich begründeten Problempunkte mit sich bringen. Vielleicht hätten wir vom CENAP die Fälle sogar anders eingestuft (in ein paar Fällen fand dies tatsächlich in Richtung IFO auch statt) und um eigentlich alle gab es bereits Diskussionen mit kritischen Stimmen, weil sie sich z.B. nahe an IFOs ansiedeln bzw die Kategorie "problematic UFO" angesetzt. Aber genau dies ist die uralte Debatte im UFO-Feld, was für die einen ein 'guter UFO-Fall' ist, muß nicht sofort und automatisch auch als solcher von anderen, erfahrenen Forschungskollegen akzeptiert werden. Man muß an dieser Stelle auch darauf extra hinweisen, das sich die meisten "originalen" UFO-Fälle schließlich immer wieder als IFO-Meldungen herausstellen. Die insgesamt hier dargestellten UFO-Meldungen sind zwar irgendwie interessant, aber jeder Fall bringt seine eigenen Frustrationen mit sich. Das soll hier auch explizit gesagt werden. Meistens liegt das Problem darin, weil wir die Menschen, die diese UFO-Storys meldeten nicht wirklich aufgrund von Kosten/Nutzen-Überlegungen kennenlernen konten oder durften. 

Dies ist der rote Faden, der die meisten Fälle von "UFOs - soweit" verbindet. Wenn wir schon aus den als UFOs gemeldeten IFO-Berichten wissen, das die Zeugen mehrfach ihre Darstellungen in einer emotional-belasteten Atmosphäre abgeben, die die Objektivität der Berichterstattung beeinflusst, können wir dies nicht bei den vorgebrachten UFO ieS-Meldungen ausschließen. Dazu gibt es keinen Grund. Ist schon die Beweisführung in Sachen echter, exotischer UFOs nicht möglich, so gilt dies (leider) auch für die UFO-Indizien. Unbestritten dagegen ist die Tatsache, dass es zumindest die berichteten Vorfälle als dargelegte Erzählungen gibt. Aber immer noch studieren wir nur die Berichte/Erzählungen über UFOs und nicht die UFOs selbst, es ist wie die legendäre Hatz nach dem sagenhaften "Kupferkessel-voller-Gold-am-Ende des-Regenbogens". So gesehen ist nach wie vor das Klassenziel der UFO-Forschung nicht erreicht, weil der Mensch kein "Instrument" wie eine Kamera ist und wir in seine Objektivität kein volles Vertrauen schenken können. Und alle Forschungsanstrengungen sowie ihre Ergebnisse sind trotz aller Bemühungen fatal schlecht ausgefallen, nach wie vor. 

Die GEP-Vergleichsprobe an ungelösten UFO-Fällen  

Hochheim, 11.April 1974. Gegen 2 h morgens befanden sich zwei Paare mit einem PKW auf der Rückfahrt von einer gemeinsamen Urlaubsreise in einem unbewohnten Gebiet bei Hochheim. Nur der Hauptzeuge und Melder war bereit sich hierzu zu äußern (wenn auch erst zehn Jahre später), er tat sich schwer nähere Informationen zum Vorgang und zu seinen Begleitern herauszurücken, angeblich wollte das zweite Ehepaar mit niemanden darüber sprechen. Es kam angeblich wegen familiären Schwierigkeiten auch nicht zu dem verabredenen Gesprächstermin mit den GEP-Kollegen, der kurzfristig platzte. Später kam es doch zu einem Treffen, aber inzwischen lebte das erste Paar (das mit dem Hauptzeugen) in Scheidung, dem Berichterstatter, damals schon 32 Jahre alt und arbeitslos. Bei diesem Treffen nahm der Vorfall geradezu phantastische Dimensionen an, wobei viele neue dynamische Elemente auftraten (die GEP-Kollegen aber immer noch nicht an die anderen Zeugen herankamen). Bemerkens- und hervorhebenswert hierbei auch der "Nagora-Effekt" der "schweigenden" Zeugen. Auch Nagora will ein paar Zeugen für seine Fliegende Untertassen-Bilder haben, aber tatsächlich kann er nur seine Ehefrau benennen, die sich aber au der Sache heraushält und stumm bleibt. Bei einem Schwindel macht dies sogar Sinn, da man den Partner nicht anschwärzen kann. Die Falldarstellung, insgesamt: Die beiden Paare beobachteten in geringer Entfernung (etwa 50 - 100 Meter) und Höhe (vielleicht 50 Meter) einen scheibenförmigen, flachen Flugkörper über den Feldern. Sie hielten und parkten den PKW am Straßenrand, wobei sie gebannt das Objekt beobachteten, welches scheinbar völlig geräuschlos war. Unter ihm stand auf dem Boden ein schwarzes, kastenförmiges Gebilde, nicht unähnlich einem Flugzeugcontainer. An der Unterseite des Objektes wurde ein Absatz 'ausgefahren'. Um das Objekt drehten sich dauernd viereckige Lichter. Außerdem sah man ein floureszierendes, blaues Licht. Der Hauptzeuge: "Warum wir nicht einfach wegfuhren, kann ich nicht sagen. Ich konnte allerdings beobachten, dass unsere Augen alle weit aufgerissen waren und keiner etwas tat. Außerdem fiel die Atmung sehr schwer. Auf einmal konnte man beobachten, dass aus der Unterseite ein gebündelter, sich langsam aufbauender Lichtstrahl herausfiel, etwa wie eine 'Suchlampe', die sich fahrstuhlartig nach unten aufbaute. Dieser verweilte eine ganze Zeit auf dem selben Fleck, von der Unterseite des Objekts zur Erde und leuchtete eine Fläche von etwa 5 Meter aus. Auf einmal begann der Strahl zu wandern und die Gegend um das Objekt am Boden systematisch abzusuchen, wie wenn irgendetwas gesucht werden würde. Auf einmal kam der Strahl auf uns zu. In diesem Augenblick dachten wir, uns bleibt das Herz stehen. Ich dachte, jetzt werden wir 'alle geholt'. Dann war der Lichtstrahl weg, wurde wieder fahrstuhlartig eingefahren. Die vereckigen Lichter begannen sich ganz schnell zu drehen, so dass man die einzelnen Vierecke nicht mehr erkennen konnte und das Objekt verschwand schräg nach oben in den Himmel. Als das Objekt weg war, waren wir alle wie gelöst und fuhren nach Hause..." 

Obwohl die Zeugen. laut Aussage des Hauptzeugen, die Beobachtungsdauer auf etwa 15 Minuten schätzten, waren tatsächlich zwei Stunden vergangen. CE I mit Solid Light. Aber ich muß hier einen Ansatz einbringen, der mich seit über zwei Jahrzehnten wegen diesem Fall quält. Das Objekt sieht sehr nach dem Raumkreuzer ORION aus der deutschen TV-Serie "Raumpatrouille" aus, die ausgerechnet 1973 im WDR ihre erste Wiederholung fand - und das Sichtungsgebiet im Randbereich der WDR-Reichweite liegt, sodass durchaus diese erfolgreiche SF-Serie von dem Zeugen gesehen worden sein kann. … Ennepetal, 12. Juni 1976. Ausgehend von einem Bericht der BILD vom 19.Juni 1976 ("Zwei Polizisten sahen UFO") recherchierte die GEP. Vom Innenministerium des Landes NRW, Düsseldorf, erhielten sie den Berichte betreffs einem "unbekannten Flugobjekt", welches die Beamten Hans-Werner Nösler und Ulrich Roschlaub gegen 1:45 h auf ihrer Streifenfahrt lautlos ausmachten. Hier der Polizeibericht: "Wir befuhren die Schweflinghauser Strasse vom Ortsteil Burg kommend in Richtung Schweflinghausen. rechts von unserem Fahrzeug, in einer Entfernung von ca 200-300 m, soweit die Schätzung in der Dunkelheit möglich ist, kam das Objekt herunter. Es war mit einer stark strahlenden Rundumleuchte ausgestattet. Der Lichthof hatte eine Fläche von 15-20 Quadratmeter. Wir hatten den Eindruck, als ob es gelandet wäre, was beiu dem hügeligen Gelände aber nicht mit Sicherheit gesagt werden kann. Es blieb jedenfalls parallel zu unserem Fahrzeug stehen. Nach ca 1-2 Minuten stieg es wieder auf und flog mit hoher Geschwindigkeit Richtung Breckerfeld-Delle. Über einem Waldhügel blieb das Objekt stehen. Die gelbe Leuchte strahlte weiterhin sehr intensiv, und zwar so stark, dass wir eine Baustellensicherungsleuchte, die auf einem Kartoffelacker gegen Wildschweinschaden aufgestellt war, nicht bemerkten. Nach etwa 20 Minuten gingen unter dem Objekt plötzlich helle Scheinwerfer nach allen Seiten an und as Objekt entfernte sich mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Ennepetal-Gevelsberg. Die Farbe der zuletzt genannten Lichtstrahlen ging ins bläuliche über. Erst als sich das Objekt entfernt hatte, bemerkten wir die Rundumleuchte auf dem Kartoffelacker. Ermittlungene rgaben, dass die Leuchte von dem Eigentümer des Ackers dort aufgestellt wurde. Spurensuche am vermeintlichen Landeort verliefen am heutigen Tage negativ." Wie aus dem Bild-Bericht hervorgeht, habe man über Funk Verstärkung angefordert, aber bis diese schließlich herbeikam, war das "Ding" schon verschwunden. Nur ein Helfer (Jürgen Hoppmann) der Johanniter-Unfallhilfe kam rechtzeitig und sah das UFO noch. 

Im GEP-Gespräch mit PHW Nösler sprach dieser von einem "ellipsoiden Gebilde mit flacher Kuppel". Über die Bundesanstalt für Flugsicherung, FS-Stelle Düsseldorf, bekamen die Kollegen die Auskunft, das es anläßlich einer Betriebsfeier in der Gegend die Freigabe für den Aufstieg eines Modell-Heißluftballons gegeben hatte, der in Richtung Ennepetal abtrieb. Doch PHW Nösler stand dem entgegen, da er sich schwerlich vorstellen konnte, dass das von ihm gesehene Objekt mit einem solchen Ballon verwechselt worden sein könnte. Leider lehnten alle Zeugen es ab, sich nochmals befragen zu lassen und den GEP-UFO-Fragebogen auszufüllen. Angeblich sei das Objekt-Leuchten so stark gewesen, dass die Beamten die im Acker stehende Baustellensicherungsleuchte, die bei Dunkelheit automatisch blinkt, nicht bemerkten. CE I. 

Jüchen* bei Grevenbroich, 24. Mai 1983. Gegen 18 h will der 14-jährige Gymnasiast Jürgen R. am Rande eines Ackers bei relativer Dunkelheit und leichtem Niederschlag beobachtet haben, wie ein relativ runder, orangeroter Flugkörper mit flimmernden Licht und unscharfen Umriss durch die geschlossene Wolkendecke hinter dem Haus der Eltern stieß, über einer Hochspannungsleitung stoppte und nach einiger Zeit sich aus der Unterseite des Körpers ein pyramidenförmiges, etwas hellroter ausfallendes Strahlenfeld fahrstuhlartig von oben nach unten aufbaute, bis es den Boden berührte und dabei den Boden erhellte, Bäume und Sträucher sollen dahinter noch gut sichtbar gewesen sein. Diese Erscheinung soll fast zehn Minuten lang so verharrt haben. Innerhalb einiger Sekunden baute sich das pyramidenförmige Strahlenfeld wieder ab, diesmal von oben nach unten. Als das Feld nicht mehr zu sehen war, schoss der Flugkörper, ebensoschnell und geräuschlos wie er auftauchte, wieder in die Wolkendecke hinein. Beim Aus- und Eintritt in die Wolkendecke hatte der Zeuge den Eindruck, der Flugkörper "verdampfe" die in seiner unmittelbaren Nähe befindlichen Wolken. Während der Beobachtung traten Störungen im CB-Hansprechfunkverkehr des Zeugen auf, andere Funker dagegen stellten eine solche während der zehnminütigen Sichtung nicht fest. Da relativ genaue Angaben zur Wolkenhöhe und Entfernung zur Verfügung standen, konnte mit sogenannten trigonometrischen Funktionen der der Durchmesser des Objektes auf etwa 11 bis 23 Meter errechnet werden. CE-II- und Solid-Light-Fall. 

Ronneburg, 19. Januar 1991. Kurz nach der Wiedereinigung will die damals 38-jährige Frührentnerin Helga F. (geschieden, vier Kinder) nahe dem Marktplatz der Wismut-Stadt nichts weniger als eine 60 Meter durchmessende Fliegende Untertasse mit durchsichtiger Kuppel und drei Männern in silbernen, enganliegenden Anzügen an Schaltanlagen gesehen haben. Die Begegnung fand um 21:05 h eines Samstagabend statt, als die Frau sich gerade auf dem Weg zu ihrem Lebensgefährten in einer Gaststätte befand. Zuerst hatte sie aus Richtung Raitzain mehrere Lichter in V-Formation herankommen gesehen, dachte aber an eine Flugzeugstaffel und achtete nicht weiter darauf. Dann lief sie ein paar Schritte auf der Hauptstrasse, die als Bundesstrasse mitten durch Ronneburg führt, weiter während auf dem Markt kein Licht brannte, weder von der Strassenbeleuchtung noch von den Geschäften, kein Auto und keine Menschen unterwegs waren. Da sie sie vor sich und 20 - 25 Metern Entfernung mitten auf der Marktstrasse ein orangenes Licht in Form einer Glocke, welches breit wie die Strasse war und oben noch über die Häuser hinwegreichte. Daraufhin schaute sie weiter hoch und sah quer über der Strasse das Fliegende Untertassen-Objekt, vielleicht 35 Meter über dem Boden. Der eine der Männer in der durchsichtigen UFO-Kuppel kam vorgelaufen und hatte einen schwarzen runden Stab in der Hand, mit dem er auf die Frau zeigte. Während das Objekt da oben über den Häusern stand, hörte sie einen leisen tiefen Ton wie bei einem Ohrentest. Plötzlich, von einem Augenblick zum anderen, war der Flugkörper in Sekundenbruchteilen verschwunden. Die ganze Beobachtung dauerte vielleicht drei Minuten. Als Frau F. dann in der Kneipe von der Sache erzählte wurde sie ausgelacht. Die GEP schloss einen bewussten Schwindel aus und fand nur wenige Hinweise auf ein "psychologisches Ereignis" in diesem CE III. Was aber ist wenn es uns immer wieder in diesem Bereich schwerfällt zwischen Schwindel und ernsthafter Berichterstattung zu differenzieren? Schwindel von Leuten, die ernsthaft und konsistent ihre Sache vertreten und dazu noch das entsprechende Talent mit sich bringen, können unsere Untersuchungs-Anstrengungen zunichte machen, wenn wir dadurch unkorrektes Datenmaterial aufbauen. An diesem Punkt wird die Sache hoffnungslos, weil wir es mit Unsicherheiten zu tun bekommen. Versuchen Sie einmal rationale Schlüsse aus unseren gemeinsamen Fällen zu ziehen, die ein objektives anomalistisches Phänomen der materiellen Natur andenken lassen. Wir haben diese Vorfälle zwar vor uns, aber wissen wir wirklich etwas über sie? Wie die Arbeitstagung Cröffelbach II im Oktober 1999 zeigte sind die Fälle durchaus diskutierbar und haben ihre menschlichen Schwächen, genauso wie die unsere von CENAP. Ha-We Peiniger gestand so in Cröffelbach auch ein, dass man derartige Fälle "heute wohl auch anders bewerten würde, weil man mehr dazu gelernt hat". Auf beiden Seiten im Sinne von Zeugenberichterstattung und dem Filter, also uns UFO-Forschern. Bemerkenswert in den GEP-Fällen ist auf jeden Fall der Umstand, das hier durchaus exotische strangeness-Fälle mit klassischen "solid lights" auftauchten - gerade zu einer Zeit als in der UFOlogie genau diese "festen Lichter" besonders diskutiert wurden und hauptsächlich durch MUFON-CES-Publikationen, die nie das Breitenpublikum zu jenem Zeitpunkt erreichten, diese Debatte angeregt worden war und GEP-Kollege Peiniger sich stark für die MUFON-CES engagierte und dort Mitglied war. 

CENAP dagegen hat keinen einzigen Fall mit festen Lichtern (noch nicht einmal als IFO), die einen künstlichen, technischen Aspekt darstellen, anzubieten. Die Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens bekam gemeinhin eher das zugeschoben, was man auch unter UFO in aller Öffentlichkeit versteht und dem populären Konzept entspricht - überwiegend typische "Fliegende Untertassen". 'Unsere' Fälle dagegen tendieren so vom Gefühl und der anomalistischen Zuordnung her in Richtung "außergewöhnliches Naturphänomen" - auch wenn wir vom Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene natürlich 'maschinelle Objekte' durchaus zugetragen bekamen. Dennoch macht dies eine Überlegung notwendig: Bekommen die einzelnen Gruppen etwa die UFO ieS 'zugeschustert', die ihrem öffentlichen oder halb-öffentlichem 'Image' entsprechen und für sie deswegen "interessant" gemacht worden sind? Bekommen sie die Fälle, die sie verdienen? Bei den GEP-Fällen waren Vor-Ort-Untersuchungen bzw direkte Zeugengespräche möglich gewesen, trotzdem half dies eigentlich nicht wirklich zu diesem Zeitpunkt (auch vielleicht wegen der damaligen Erkenntnisdichte der Untersucher vor meist über zehn Jahren) weiter. Im Fall Hochheim war nur das Gespräch mit dem originalen Berichterstatter möglich und im Fall Ennepetal waren zwar die Hauptzeugen greifbar, aber meiner Meinung nach handelt es sich hierbei um kein echtes UFO, sondern eher um ein falsches IFO. Jüchen und Ronneburg zeigten bizarre Phänomene auf, brachten aber nur jeweils einen Zeugen ein. Bei unseren Fällen dagegen fällt eines oftmals auf, es handelt sich um Fälle der Klasse "nur Fernerfassung des Geschehens". Das Ideal ist dies sicherlich nicht, das muß man einfach eingestehen. Schließlich haben aber die GEP- und CENAP-Fälle wenigstens mit denen von MUFON-CES unter diesem Blickwinkel etwas gemeinsam: Es sind fast immer Privatmitteilungen an die jeweiligen Gruppen und nicht en Gros jene, die vorher z.B. erst quer durch die Medien gegangen sind (bisher wurden schließlich alle Medien-UFO-Meldungen aufgeklärt) - und hier schon (hoffentlich) eine Selektion betreffs Schwindel ect erfahren haben und durch einen 'Filter' gingen anhand dessen man auch weitere Recherchen durchführen kann. Darüber hinaus sind es Meldeeingänge mit teilweise besonderer Fremdartigkeit - aber nur jeweils einem handfesten Berichterstatter der greifbar ist. Deswegen allein schon ist die Frage, inwieweit diese Fälle mit einer realen (physikalischen) Erfahrung übereingehen. Wie auch immer, meistens bleiben wir bei nüchterner Betrachtung der Einzelfall-Situation (und auch im Ganzen) zurück und können unmöglich eine zufriedenstellende Folgerung anstellen. Irgendwie wirkt es immer so, jedenfalls ist dies mein Eindruck, als gäbe es da etwas, was man als missing link bezeichen kann, genauso wie bei den meistens abgetrennten Fällen von "ungenügenden Informationen". Ist es nicht seltsam, dass man aufgrund der Privat-Mitteilungs-Natur auch die Grenzen der Recherchen aufziehen kann? 

Diese Grenze macht sich dadurch auf, dass der jeweilige Fall und sein Zeuge nicht bereits regional durch einen Journalisten geprüft worden ist, der uns dann auch direkte Auskunft über die Glaubwürdigkeit des Berichterstatters geben kann. Was natürlich nicht heißen muß, dass danach keine Fälle durch UFO-Forscher in die Medien gebracht werden. Vergessen wir dabei auch nicht, wie wir als UFO-Ermittlergruppen immer wieder Gefahr laufen mit Neurotikern und Schwindlern konfrontiert zu werden - sind deren Storys eigentlich nicht phänomenologisch genauso bizarr wie die viele der von uns 'Unerklärten'? Halbwegs würden wir dies sogar fast schon mit einem 'Ja' beantworten, wenn wir uns umsehen und das UFO ieS-Fallmaterial anderer UFO-Organisationen betrachten. Ist es nicht auffällig, wie viele "flying saucers" zum Beispiel das alte NICAP als echte Fälle als Direktmitteilungen von Beobachtern anbot während Max B. Millers Saucers hauptsächlich von Lichterscheinungen in der Dunkelheit berichtete und dabei sich auf Zeitungsberichten der selben Ära bezog? Während NICAP´s The UFO Investigator eine übermächtige Leserschaft hatte und damit das Bild vom Fliegenden Untertassen-Konzept ausbreitete, war Miller´s Heftchen kaum gelesen, nahm also auch keinen Einfluss auf das Vorstellungsbild der Menschen. Dieser Umstand hängt damit zusammen, dass der Frontmann des NICAP, Donald Keyhoe, sich für interplanetarische Besucher aussprach und immer mit eigentlich klassischen Fliegenden Untertassen-Berichten 'hausieren' ging. Mit dem Abtreten von Keyhoe wehte bei NICAP ein anderer Wind und plötzlich starben sozusagen auch die Untertassen aus. Auch in Old Germany kann man ähnliches erkennen: Während in den UFO-Nachrichten aus den 50er bis 70er Jahren Fliegende Untertassen zur Tagesordnung gehörten und jeder Bolide auf diese Schiene zurechtgezimmert wurde sieht die Presselandschaft ganz anders aus wenne s darum geht die UFO-Meldungen zu kolportieren - da sind die typischen Fliegenden Untertassen eher Mangelware, auch wenn bis tief in die 60er Jahre hinein für jegliches seltsame Flugobjekt noch der Begriff "Fliegende Untertasse" angewendet wurde und erst späterhin eine Ablösung durch das versachlichende Kürzel UFO eintrat, um dann in den 70ern nur noch den UFO-Begriff zu verwenden. Gleiches gilt für die britische Flying Saucer Review und ihrem Hang entweder Privatmeldungen von Untertassen abzudrucken oder ordinäre NL´s zu echten UFOs aufzublasen. Ganz zu schweigen nur Pro-Untertassen-UFOlogen zuzulassen, die genau dieses Muster weiterspinnen, sodass der Leser natürlich den (falschen) Eindruck haben mußte, dass der Himmel voller apparativer UFO-Exoten hängt. 

Ganz zu schweigen davon, dass man in den ersten zehn Jahren des Phänomens alle komisch-anzuschauenden Himmelserscheinungen als "flying saucers" bezeichnete, für die Hollywood bereits fertige und konkrete Bilder abgeliefert hatte. Noch heute sind für viele Menschen UFOs einfach nur die Fliegenden Untertassen-Raumschiffe ferner Kosmos-Zivilisationen. Dann die MUFON-CES: Die Gruppe steht ja quasi schon namentlich für die strangeness, dies schlägt sich auch in deren Fällen nieder, schauen Sie sich doch einmal die Bildchen des illustrativen "Fallkatalogs" in von Ludwigers 1999 erschienen Buch "UFOs über Europa" (Herbig, München) an. Das MUFON-CES-Image in der Öffentlichkeit steht auch für "Wissenschaftler, die an Fliegende Untertassen glauben" - und genau dies spiegelt sich in den sagenhaften UFO ieS-Berichten wieder welche dort auflaufen. Viele der Zeugendarstellungen von klassisch-amerikanischen Fliegenden Untertassen entspringen scheinbar direkt frühen Bilderheftchen-Phantasien. Und bei der DEGUFO weiß man eigentlich nicht so recht woran man ist als Außenstehender und so tauchen bei ihr auch recht 'märchenhaft' anmutende Geschichten auf, die man mit einigem guten Willen als Oz-Faktor wie bei Jenny Randles bezeichnen kann - oder weniger positiv und enthusiastisch gestimmt als Lügenmärchen nach dem Motto: "Denen gebe ich es jetzt." Am Rande sei auch der Punkt erwähnt, dass die UFOs auch die jeweilige Kultur und ufologische Folklore berücksichtigen, in denen die Zeugen aufwachsen. Hören wir z.B. von UFO-Sichtungen durch amerikanische Staatsbürger auf unserem heimischen Territorium, dann sind das gleich "typische UFO-Geschichten aus den USA", die man hierzulande nicht kennt und entlang der US-UFO-Folklore gestrickt sind. Ist dies nicht seltsam? Nochmals kommt der Gedanke auf, dass wir nur die Fälle bekommen die wir verdienen, weil man diese an uns weitergeben kann und unserem Image entsprechen. Und die Fälle sind untereinander sich nicht grün, das heißt es gibt für sie keine phänomenologischen Erscheinungs-Identitäten auf das jeweilige Phänomen direkt bezogen in Form eines roten Fadens. Doch all jene, die als UFO-Forscher in der Öffentlichkeit gehandelt werden kennen das Problem: Die meisten Eingänge sind Müll und entlang der typischen Fliegenden Untertassen- und Alien-Legende gestrickt um einen zu veräppeln. W.Raab spricht in diesem Fall sogar von "Freaks" (UFO-Report Nr. 2/1999) während nur "einige Perlen" anzutreffen sind, wobei man natürlich auch einbringen muß, dass das positive statistische Verhältnis zwischen IFO/UFO bei 10:1 bzw 20:1 liegt. 

Während also nur der geringste Teil von Eingaben seriös zu nehmen ist, beginnt hier immer noch das Differenzierungs-Problem entsprechend IFOs und UFOs. Für mich muß ich eingestehen, dass meine Erfahrung nicht gar so scharf ist und ich zwar auch von den "Freaks" belästigt werde, aber doch die meisten Meldungen m.E. nach seriös sind. Dies mag aber bei "UFO-Überzeugungs-Täter" anders sein - was aber die ganze Geschichte auch nicht einfacher macht, sondern zusätzliche Problem-Potentiale aufbaut, da diese Leute dann die tollsten SF-Abenteuer-Geschichten als echte UFO-Storys anbieten. *= Dieser Vorfall wurde als direkte Folge der Vorgänge um den Fall Bedburdyck gemeldet, der in der Region gewaltige Schlagzeilen geliefert hatte und schließlich im TV von der GEP als Hubschrauber identifiziert worden ist und die Menschen derart enttäuschte, dass dies sogar Inhalt einer Zeitungsmeldung damals geworden ist. Deswegen muß man hier die Frage stellen dürfen, ob der Jüchen-Vorfall eine Art Trittbrettfahrer-Schutzbehauptung im Sinne des "Geller-Effekts" war, in welchem der 14-jährige Bub den GEP-Kollegen völlig ruhig, nüchtern und sachlich einen Bären aufband. Damals noch hatte Peiniger sich darauf bezogen, dass Jungen der Altersgruppe 11 bis 14 "als die besten Zeugen überhaupt gelten. Niemand beobachtet so aufmerksam und genau wie der Junge. Er ist noch wenig in eigene Probleme eingesponnen, sein Blick durch Parteinahme oder Vorurteile noch nicht getrübt. Er ist in der Regel zu stolz, um zu lügen - falls aber doch, dann merkt man es. Im allgemeinen läßt er sich auch nicht leicht beeinflussen". Diese Erkenntnis stammt von Richard Haines, der diese aber in einem weitaus ernsteren, anderen Zusammenhang gewann. In den USA hatten nämlich Untersuchungsbeamte für Flugzeugabstürze festgestellt, dass hierfür die besten Zeigen halbwüchsige Jungen sind, da sie vorurteilslos derartige Dramen berichten. Vergessen wird dabei aber ein wichtiger Faktor: die Fantasie rund um den Fliegenden Untertassen-Spuk nämlich, die alle anderen Argumente zum Umfallen bringt. Gerade auch im UFO-Gebiet wissen wir, dass es männliche Jugendliche in dieser Altersklasse sind, die sich für a) das Thema interessieren und b) zu den Hauptproduzenten von gefälschten Fliegenden Untertassen-Fotos zählen (und imstande sind, diese Schwindel derart cool durchzuziehen, dass dadurch sogar Militärs, Geheimdienstler und Wissenschaftler geleimt werden und nichts merken). 

Bereits unsere Vorgänger in der UFO-Forschung haben festgestellt, dass es gerade sie sind, die ihre Story über Monate hinweg aufrechterhalten können, ihre Eltern, ihre Freunde etc von der "Echtheit" der Aufnahme überzeugen können und Zeitungsleute oder UFO-Forscher sie als völlig glaubwürdige Berichterstatter einstufen, da sie sich gut artikulieren, aufmerksam, wach und intelligent geben sowie man aus ihren Darstellungen scheinbar keine Übertreibungen und wilde Sachen entnimmt. Aber selbst Frank Drake fiel schon einmal auf einen dreizehnjährigen Buben mit seinem Satz Fliegender Untertassen-Aufnahmen herein, die er mit einer Polaroid-Kamera machte und erst Monate danach gestand der Fälscher ein, nicht nur ihn, sondern auch seine Eltern und Freunde genarrt zu haben. Hätte das Kind den Trick mit einem aufgehängten Papp-Maschee-Modell nicht eingestanden, wäre es schwer-gefallen dem Boy einen Schwindel nachzuweisen und die Aufnahmen würden in der UFO-Literatur als "authentic" verbreitet werden. Einen tragischen Flugzeugabsturz als eine Katastrophe zu bezeugen ist wieder etwas anderes als eine Fliegende Untertassen-Geschichte in Umlauf zu bringen. Im ersten Fall wird ein Jugendlicher sicher vorurteilslos sein, aber wenn es um UFOs geht gehen alle Gäule durch und die Fantasie schlägt Purzelbäume. Ganz zu schweigen von unseren Erfahrungen mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die eine große Bereitschaft mitbringen abenteuerliche und SF-mäßige UFO-Geschichten (Fliegende Untertassen-Sichtungen, -Landungen und Außerirdische-Begegnungen etc) in ihrer Abenteurerwelt zu erfinden. Hinzu kommt der Umstand, dass die exotischen UFOs inzwischen dem Verdacht ausgesetzt sind, sie seien eine Gegebenheit, die allen Konditionierungen unserer Kultur widersprechen und auch unter diesem Banner von den Berichterstattern weitergegeben werden. Frei nach dem Motto: Lasst den Traum Wirklichkeit werden. Frei nach dem Motto: Lasst den Traum Wirklichkeit werden - im immerwährenden Kampf zwischen Realität und Wunschvorstellung hin zu einer Wirklichkeitskonstruktion. Unser sozialer Zusammenhalt beruht unter anderem darauf, dass wir uns verlässlich verabreden, unterhalten und abstimmen können. 'Soziale Unruhe' bringen auf jeden Fall ungeklärte UFO-Meldeberichte mit sich - vielleicht weil sie eben unzuverlässig sind. Dies ist nicht ein interessanter Gedanke, den man sogar nicht einmal so ohne weiteres von der Hand weisen kann? "Es ist wichtiger zu verstehen, was die Leute in den Köpfen herumspuken haben, als das was sie angeblich am Himmel gesehen haben", zitierte ich im JUFOF Nr. 1/1981 Klaus Webner in einem GEP-Interview mit mir, wo ich schon forderte, dass die gesunde Menschenkenntnis und das Erkennen logischer Zusammenhänge wichtiger als Formeln, Geigerzähler und 'Rechner' für die seriöse UFO-Phänomen-Erforschung sind. 

Dies ist gerade auch deswegen interessant, weil man fürchten muss, dass da "unerklärliche" UFO-Fälle aus dem Restsatz der UFO-Statistik gerade aus dieser Grauzone stammen mögen. Und damit meine ich nicht gleich jene noch unerkannten Erzählungen, die einfach nur aus "Spaß" oder zum "Test" unserer Fähigkeiten (und beides gibt es ganz deutlich bei den bereits identifizierten Meldungseingängen - und mancher wundert sich wie gering ihr Anteil im Gesamtspektrum ist!) oder aber auch um im "Geller-Effekt" zu wirken sowie natürlich auch um uns "Denkzettel" (im wahrsten Sinne des Wortes) zu erteilen. Exponierte Para-"Gläubige" sind natürliche Ziele für solche Leute, für "Attacken" mit unterschiedlichen Motiven. Gewisse sensationelle und spektakuläre Themen fördern eben aufgrund ihrer Inhalte "Trittbrettfahrer", wie wir spätestens voll bewusst registriert haben, seitdem im Oktober 2001 das Thema "Biowaffen" und "Milzbrandgefahr" in Folge der Terroranschläge vom 11. September 01 und den amerikanischen Reaktionen darauf Tausende von Leuten dazu brachte, auf ihre absonderliche Art darauf zu reagieren und ihren "Teil" beizutragen. Der Münchener Polizeipsychologe Georg Sieber äußerte sich in der Abendzeitung vom 17. Oktober zur Psychologie dieser Trittbrettfahrer. Hiernach handelt es sich um "Leute, die im Alltag und Beruf auf der Strecke geblieben sind, die 'Looser' dieser Gesellschaft. Jetzt wollen sie auch einmal zeigen, was sie Tolles bewirken können. Die Wirkung, die damit erzielt wird, ist gut kalkulierbar. 

Die Tat selbst ist dazu leicht auszuführen und für den Täter vermeintlich risikoarm. Wie soll er denn je erwischt werden? Auch wenn sie ihren 'Triumph' niemanden mitteilen können, genügt es ihnen, sich an den Folgen ihrer Tat zu erregen. Das sind fast immer asoziale Persönlichkeiten, privat feige, nicht extrovertiert, sondern in ihrem Gefühlsleben nach innen, auf sich selbst fixiert. Darunter gibt es auch die 'ewigen Oberlehrer' mit ihren 'erzieherischen' Motiven." Am selben Tag kam im Mannheimer Morgen der Psychiater Dr. Rolf-Dieter Splitthoff als Direktor des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden in Wiesloch, zum gleichen Thema zu Worte: "In vielen Fällen dürfte es sich um Menschen handeln, die in ihrem Selbstwertempfinden eingeschränkt sind. Jetzt können sie so viel Aufmerksamkeit erregen, wie sie sich immer gewünscht haben. Dabei spielt es keine Rolle, dass die Aufmerksamkeit nicht ihnen direkt gilt. Was zählt, ist die Reaktion auf ihre Handlung. Das sind oft Menschen mit psychotischen Erkrankungen." Und ist es nicht erstaunlich, dass genau dieser Typ von Mensch alle erfahrenen UFO-Fall-Untersucher zur Genüge schon kennen, der sich an uns mit bizarren (im wahrsten Sinne des Wortes "strangeness"-beinhaltenden) UFO-Storys wendete? Die Differenz zu den noch unerklärten Fällen: in den geklärten Fällen konnten wir die Zeugen so oder so näher kennenlernen um die Bewertung abgeben zu können. Ist es eigentlich schlußendlich egal, ob so jemand Waschpulver im Brief verschickt um damit die "Milzbrandhysterie" zu fördern oder eine erfundene UFO-Story zu Papier bringt, um die UFO-Hysterie zu schüren? Wie auch immer, der "UFO-Betroffene" hegt ganz bewusste und unbewusste Erwartungen wenn er sich dann an einen UFO-Phänomen-Forscher wendet, von dem er oftmals auch ein ganz bestimmtes "Image" weg hat. Diese bewussten und unbewussten Erwartungen, die die Vorbedingungen für eine Berichterstattung sind als Set die gesamte Ausgangslage, einschließlich der Erwartungen des Erzählers, wenn er auf uns zukommt. Dagegen sind wir weitgehend machtlos. Denn Suggestibilität, Konfabulation und die Einflussfaktoren der Meldesituation sind unvorhersehbar und unkontrollierbar für uns, weil überraschend auf uns zukommend. Zudem: Noch größere Schwierigkeiten als die ausgemachten Schwindelgeschichten bereiten uns jene Geschichten, die individuelle Fantasien sind. Einige grundsätzliche Überlegungen nachgeschickt

Ein Fall kann noch so gut untersucht sein, die letztendliche Frage, ob es sich bei dem Geschehen um ein tatsächliches, reales Erlebnis gehandelt hat, kann damit trotzdem nicht beantwortet werden. So arbeitete es das JUFOF Nr. 43 heraus und empfahl den Band "Science and the UFOs" von Jenny Randles und Peter Warrington (1985) deswegen als ein "Muß" für den seriösen UFO-Forscher. Hier geht es freilich um den relativen Wert von Tatsachen und um die Frage wo die Realitäten Fiktionen freisetzen, die wiederum das Potential in sich haben zu "Realitäten" für manche zu werden. Wenn nicht gar zu Offenbarungen.

Gibt es von uns Menschen und UFO-Forschern wirklich abgesetzte, externe UFO ieS-Phänomene, dann sollte man doch erwarten müssen, dass alle Gruppen mit dem selben Fallmaterial (ähnlich wie bei den "Kugelblitz"-Forschern weltweit) konfrontiert würden. Wir alle müßten die solid lights an ganz bestimmten Objekten haben oder die grünen Lichtkugeln mit ganz konkreten Parametern. Doch wie schaut die Realität aus? Ganz anders und die Geschichten sind derart eigenwillig und unglaublich, dass man sie leicht aus der überwiegenden IFO-Kategorie des Themas heraussieben kann, weil sie so von der Welt abgeschnitten und isoliert sind. Es ist immer irgendwie so als wenn wir hier Fälle der "Unmöglichkeit" vor uns haben - etwa so, als wenn jemand eine Lichterscheinung zu einem konkreten Zeitpunkt in einer konkreten Himmelsposition nächtlings ausmacht und zwar genau dort wo die Venus zu stehen hat und dann der Zeuge behauptet, diese Erscheinung wäre im hohen Bogen weggeflogen (obwohl die Venus dies garantiert nicht macht). Damit sind wir mit der wichtigsten Frage der UFO-Forschung überhaupt konfrontiert: Wo hörte die Wirklichkeit auf, wo fängt die Fiktion an? Selbst wenn man versucht imme rauf "Ballhöhe" der 'UFO-Entwicklung' zu sein, mir fällt es auch nach 25 Jahren schwer hier Grenzlinien ziehen zu können. Die nächste Ebene der Realität, die andere Realität, kann so mächtig wie die Alltagsrealität von uns allen werden - wenn man nur will oder sich ihr nicht mehr erwehren kann. Eigentlich sind alle entsprechenden Berichte untereinander zwar im Kern ähnlich, weichen dann aber in den Fall-Charakteristiken wieder individuell ab, genauso individuell wie die Menschen sind. Unzählige differente Objekte strahlen dann feste Lichter aus und zig unterschiedliche "Kontainer" fliegen durch die Gegend oder die grünen Lichtkugeln tauchten unter unterschiedlichsten atmosphärischen Bedingungen oder geologischen Gegebenheiten mit differenter Lebensdauer auf. "Kugelblitze" werden es wohl kaum sein, da die Wetterlagen bei allen Observationen überhaupt nicht nach Gewitter war. Zumindest dies läßt sich sagen. Genausowenig ist anzunehmen, dass da "Geheimwaffen" dahinterstecken. Und schließlich, außerirdische Raumschiffe? Na, ich weiß nicht. Ein seltsamer "Fuhrpark" von UFOs auf jeden Fall, der sich einer "objekt-phänomenologischen" Systematisierung widersetzt. Und ein Fuhrpark der scheinbar meistens auch nur für individuelle Zeugen eingerichtet wurde, die diese Objekte quasi als eine Art "Auserwählte" kurzzeitig vorgeführt bekamen. Aber wenn solche Erscheinungen nur für ausgewählte Augenzeugen sichtbar werden, was kann man objektiv daraus noch ableiten? Sehen diese Menschen etwas, was anderen vorenthalten wird? Ich mag dies nicht so recht glauben - diese individuelle "Fata Morgana"-Projektion. 

Strangeness hin oder her. Und als 'Rettungsanker' zu sagen, dass diese Menschen einfach nur [sic] paranormale Befähigungen besitzen und über diese Fähigkeit ihre Schau auf diese UFOs haben gefällt mir auch nicht. Genährt wird hiermit nur ein unaufhaltsamer Strom von Gerüchten. Und was ist, wenn dies alles nur visuelle Gerüchte im besten Sinne des Wortes sind? Also wahre Kopfgeburten? Mir fällt auf, dass das alte Problem der UFO-Phänomen-Untersuchung hier immer noch zum tragen kommt. Es ist doch eine merkwürdige Eigenschaft, dass das Phänomen immer dann unscharf wird, sobald sich ihm genauer annimmt. Gleichsam aber auch für gewöhnlich vorsichtige Leute und natürlich auch erfahrene Beobachter UFOs zu sehen beginnen, wenn das "Untertassenfieber die Menschen ergreift". Irgendwie sind all diese Fälle auch absurd, wenn man sie auf eine Linie bringen wollte gibt es von den Erscheinungen her kaum eine objektive Gemeinsamkeit - und jene die es gibt, sind auch irgendwie unmittelbar mit der menschlichen Zeugenschaft verbunden. Ein Standard-UFO-Modell 'aufzubauen' blieb schon Jahrzehnte früher anderen versagt. Dies gelingt einfach nicht - und dies einige Tausend Sichtungsfälle und Mühen später. Anhaltspunkte sind so rar, so widersprüchlich und so ungesichert, anonyme UFO-Darstellungen und reines Hörensagen nähren auch nicht gerade den Fortschritt. Ärgerlich ist auch, dass die wenigen "brauchbaren" Fotos sich immer wieder als Fälschungen entpuppen. Die UFOs sind eine Art "perfektes Verbrechen", man glaubt dass es das Verbechen gab, aber der Serien-Täter läßt uns als Kommissare keine auswertbare und verwendbare Spuren zurück, um den Übeltäter zu fassen - selbst Phantombilder von ihm sind eher schwammigund unbrauchbar weil wir den Zeugen des Vorfalls mit Zweifel begegnen. Für eine methodische Fahndung war dies auch in der wirklichen Kriminalistik schon immer zu wenig. Gerade auch dann, wenn sich dann scheinbare Beweise im Nachhinein als Irritation oder sogar Schwindel herausstellen mit denen wir auf falsche Fährten gelockt wurden. Wir haben es hier mit einem Phänomen, wie auch immer geartet, zu tun, das unleugbar irgendwie existiert, aber keinerlei innere Logik aufweist. Es hält die Forscher in Atem, weil sie sich verzweifelt bemühen, eine Logik hier hineinzubringen, zu einer einheitlichen Theorie zu finden, die alle Puzzleteilchen in einen sinnvollen Zusammenhang stellt. Das heißt, dass viele Menschen bereits ihre Energien in die UFOlogie investierten, obwohl es wahrscheinlich von vorneherein ausgeschlossen ist, dass sie und wir je zu schlüssigen Erklärungen gelangen werden - eben vielleicht deswegen, weil es das Phänomen uns nicht so einfach macht und auch keine einheitliche Erklärung hat, gleichsam wie es zig verschiedene Auslöser von fehlgedeuteten UFOs gibt. Wenn Fakten unvollständig sind oder gar verfälscht oder von Desinformation gespickt - wie soll dann was Richtiges dabei herauskommen? 

William H. Spaulding, Chef der Ground Saucer Watch, sagte vor über einem Jahrzehnt bei seinem Abschied von der Thematik: "Die letzten dreißig Jahre wurden von mir darauf verschwendet, etwas zu erforschen, was es überhaupt nicht gibt. Die Tatsache, dass sich der Glaube an die Fliegenden Untertassen trotz der Unlogik der Phänomene und des Mangels an Beweisen so lange gehalten hat, zeugt nur von der Leichtgläubigkeit der Menschen, zu denen auch ich gehöre. Was den Mythos von den UFOs so interessant und bedeutsam macht, ist die Tatsache, dass es sich dabei um eine genuine, psychosoziale Bewegung handelt, die in unseren Zeiten ins Leben gerufen wurde und sich noch immer ausbreitet." Ich bin bald auch so lange im 'Geschäft' und schon ziemlich nahe dran an dieser Einstellung, wenn ich es mir bedächtig und genauer überlege. Die Quelle für UFO-Geschichten muß nicht unbedingt uralt sein, denn tatsächlich bieten die Massenmedien Stoff in Hülle und Fülle. Überall finden sich Vorstellungen und Bilder von Außerirdischen, niemand kann sich ihrem offenkundigen Einfluss entziehen. Deswegen gibt es ja die "psychosoziale" Schule der UFO-Forschung seit einigen Jahrzehnten - mit dem Namen "Neo-UFOlogie" und von Frankreich ausgehend in den 70er Jahren. Dieser Theorie zufolge hat die Flut von Filmen und Boulevardzeitungs-Artikeln (Medien dienen als zeitgenössische Vermittler volkstümlicher Vorstellungen) einen solchen Einfluss auf die Einbildungskraft, dass einige Leute die Grenze zwischen Fiktion und Fakten nicht mehr erkennen und das Rohmaterial, das sie aufgeschnappt haben, zu einer UFO-Begegnungsgeschichte ausschmücken. Dies läßt sich nicht vom Tisch wischen, wenn man ernsthaft das UFO-Phänomen betrachtet. Dementsprechend sind die Berichte reine kulturelle Produkte, die aus einer Quelle stammen und als Gerüchte oder sogar durch Fantasieprozesse zu persönlichen Erlebnissen umgeformt weitergegeben werden. Menschen lernen, welche Vorstellungen es in ihrer Kultur vom Übernatürlichen gibt und unter welchen Umständen sie welcher Art von Begegnungen weitergeben können. Sollten diese Umstände jemals eintreten, können die Menschen einen harmlosen Stimulus personalisiert so uminterpretieren, dass ihre Erwartungen realisiert und dadurch die Tradition bestätigt wird. Jeder Erzähler wiederholt also die vertraute Version der vorgegebenen Geschichte erneut - mit den notwendigen oder automatisch entstehendenden individuellen Abwandlungen wie wir sie insbesondere bei den "unsolved cases" erfahren. Der grundlegende Erzählablauf mag deutlich bleiben, aber die Geschichte wird in vielen unterschiedlichen Varianten erzählt. Dies ist das grundlegende Problem aller uralten Volkserzählungen - und gilt auch für die "echten UFOs". Das Volk verändert die Massenkultur ganz einfach nach seinem eigenen Belieben; es bedient sich des Materials, das die Medien liefern, passt es jedoch auf die ihm eigene Weise seinen persönlichen und kulturellen Bedürfnissen an. Ich denke, dass dies alles tatsächlich und real in unserem Problemfeld aktuell passiert. Unter dieser Perspektive wird vielleicht das UFO-Verständnis leichter (?). 

Nimmt man die CENAP- & GEP-Fälle gemeinsam als einen Packen unter die Lupe, was bleibt da zu sagen? Der Beweis für die exotische UFO-Existenz bleibt anekdotenhaft und basiert weitgehend auf menschlichen Feststellungen, die von Mängeln und Problemen bis hin zur Lüge besetzt sind. Gänzlich überzeugende Fotos und Filme? Nein. Hollywood macht alles besser. Die Kraft der Bilder, die Suggestibilität von Filmen aus der breiten UFOlogie können wir nicht anbieten. Überhaupt das "Think Big!" fällt einem schwer. Hier sind zahlreiche "Daten" aufgelistet, aber das "Endprodukt" daraus ergibt sich als ziemlich inhaltslos und wenig griffig - aber dies hat schon die UFO-Forscher-Generation vor uns erkannt. Dies ist mehr als unbefriedigend nach über 50 Jahren moderner UFO-Phänomene, wobei einige der alten Hasen unter uns die Hälfte der Zeit es selbst begleiteten. Trotzdem, wir haben unsere ungeklärten Fälle, sodass es keinerlei Grund für die UFO-Verteidiger gibt ein schiefes Bild von uns zu zeichnen, wonach wir alle Fälle erklären würden, es für uns keine unbeantworteten Fragen gibt und keine anomalen Erscheinungs-Darstellungen - es also grundweg kein UFO-Phänomen gäbe. Dennoch müßten auch die Ablehner unseres Wirkens akzeptieren und lernen, dass auch die skeptische UFO-Untersuchung unidentifizierte Flug-Objekt-Meldungen mit sich bringt. Wir geben zu, dass es diese Berichte gibt. Mehr können wir aber auch nicht feststellen und jenseits dessen gehen. Aber wir können uns dazu unsere Gedanken machen und nicht nur unsere Erfahrungen sowie Überlegungen hierzu einbringen. Andererseits ist es ja keine "Qualifikation" für einen UFO-Forscher möglichst viele ungelöste Fälle zu haben um sich damit brüsten zu können. Dies wäre ja so, als wenn ein guter Kriminal-Kommissar nur deswegen ein solcher wäre, weil er nicht seine Fälle aufklärt. Wir wissen aber auch wie wichtig es ist nicht zu vergessen, dass das "Rohmaterial" eben dieser "unsolved cases" soweit nicht die UFOs selbst sind, sondern nur die Berichte/Erzählungen darüber - und solche könnten durchaus auch nur eine eigenartige Erscheinung der menschlichen Psyche darstellen. Leider haben wir nur diese Berichte, schriftliche Fixierungen von Zeugenaussagen, zur 'Beweissicherung' - und um die müßen wir uns im dialektischen Verfahren rund um kontroverse Positionen verschiedener Fachleute kümmern um eine Synthese zu ermöglichen. Papier ist geduldig, wie wir alle aus dem Alltagsleben wissen. Wir müssen uns immer noch damit begnügen, UFO-Berichte und nicht UFOs zu studieren, damit wird die wissenschaftliche Arbeit nicht gerade genährt - auch wenn wir in Sachen "Datensammlung" hier natürlich der normalen wissenschaftlichen Erfordernis gerecht werden (doch was ist in anomalistischen Gebieten schon "normal"?). 

Berichte werden von Menschen erstattet, und die Menschen irren sich nicht nur mit ihren Beobachtungen, sondern haben auch die Fähigkeit einer unglaublichen Imaginationskraft und Kreativität die sie aufgrund ihrer kulturellen und folkloristischen Konditionierung zu einem Thema auch einzusetzen wissen. Die Kernfrage mit der wir uns beschäftigen müssen ist schlicht die: Wie steht es mit dem Maß an objektiver Wirklichkeit? Vergessen wir nie, dass die Zeugen, die uns diese Darstellungen ablieferten Motive haben mögen, die vielleicht gar nicht einmal so verborgen sind. Sie könnten gelogen haben, sie könnten geisteskrank gewesen sein oder sie könnten einer Art Massenhalluzination erlegen sein. Bitte Konjunktiv beachten! Das einer der Punkte tatsächlich zutreffen mag können wir leider nicht ausschließen, weil es im 'normalen IFO-Feld' leider zu oft vorkommt - und die IFO-Kategorie ist unser einziger Vergleichsmaßstab. Keine zwei unabhängige Fall-Muster sind sich weitgehend phänomenologisch im Detail identisch. Ziel der UFO-Forschungsarbeit ist es zunächst, die gemeldeten Beobachtungen durch Analyse der Zeugendarstellungen und Heranziehen diverser Sekundärdaten die beobachteten Phänomene auf erklärbare Erscheinungen zu reduzieren - umd damit die nicht reduzierbaren Fälle auszusortieren und aufzubereiten. Diese Aufbereitung der "nicht so einfach auf IFOs zu reduzierenden Fälle" ist gar nicht so einfach, wie wir schon gesehen haben. Und was bleibt ist wohl wenig geeignet in einem dialektischen Verfahren mit einer Arbeitshypothese zu belegen. Im UFO-Bereich zumindest wird durch die Reduzierbarkeit der später als IFOs erkannten "UFOs" auf bekannte Phänomene in eben diesem Fall schon angewandte Wissenschaft von uns betrieben. Erst im Bereich der verbleibenden "echten UFOs" verlässt man den Boden der gesicherten Wissenschaftlichkeit. Daran hat sich seit Jahrzehnten nicht geändert, weil das "Phänomen" einfach nicht mitspielt. Niemand wird es daher wundern, wenn selbst nach über 50 Jahren UFO-Phänomen-Darstellung es "der Wissenschaft" so schwer fällt, dieses Thema ernst zu nehmen - eben weil es diesen transienten evasiven Charakter besitzt, der Forschungsarbeit schwerlich in universitäre Forschungsprogramme einordnen läßt. Kein Wunder also, wenn Polizei, Sternwarten und Flugsicherung immer wieder UFO-Meldungen nicht an Universitäten etc weitergeben, sondern an uns private UFO-Forschungsorganisationen - und sie oftmals auch froh sind, dass es uns wenigstens gibt, weil sie selbst naturgemäß nicht in der Lage sind adäquat den Meldern zu helfen oder auch nur zu ermitteln. 

Bereits in den ersten Tagen der Pentagon-UFO-Untersuchungen versuchte man einen gemein samen Nenner, ein Modell, von DEM UFO-Phänomen zu finden - was nicht gelang. Jenny Randles spricht deswegen vom "Paradoxon des UFO-Bildes". Es ist so als wolle man einen Regenbogen greifen - aber je näher man ihm kommt, desto mehr wird er zum "schwer zu fassenden Phänomen". Trotz dem Muster der genannten Fälle haben wir das Problem, eigentlich damit ein objektives inhaltliches Phänomen immer noch nicht erforschen zu können. Und dies ist jetzt nach mehr als fünfzig Jahren (!) modernes UFO-Phänomen für mich frustrierend, nachdem ich es die Hälfte seiner Lebenszeit selbst als aktiver Forscher begleitete. Ich kann einfach objektiv kein exotisches naturwissenschaftliches Phänomen sehen, trotz all dieser Berichte; der Problempunkt Mensch (auch der als Interpretierer hinter dem technischen Instrumt, welches UFOs feststellt) als roter Faden ist da schlichtweg ein Hinternis. Mit mitgeteilten Wahrnehmungen können mich leider immer noch nicht überzeugen. Und es kann doch nicht angehen, wenn es echte exotische Luftraum-Phänomene geben sollte, dass wir immer noch gezwungen sind nur die "Wahrnehmungen" zu erforschen. Nach über 50 Jahren muß man da doch langsam so konsequent sein, wie mancher Forscher vor uns - der das Handtuch warf weil er genau dies erkannte. Gut, wir haben hier die vielleicht interessanten Fakten, aber was kann man an Erkenntnissen daraus gewinen - ohne sich die Finger dabei zu verbrennen? Der aus der Ferne gewonnene Eindruck über diese UFO-Berichte muß keinen Anspruch auf absolute Gültigkeit mit sich bringen. Es ist zu fürchten, dass hier nicht alles so ist, wie es scheint. Dies muß uns zu Denken geben und macht die ungeahnten Schwierigkeiten auf - es ist geradezu eine Warnung. 

Wir bewegen uns bei den "echten UFOs" schlußendlich auf gefährlichem, in keiner Weise definierbarem Terrain. Darüber sollten wir uns stets im klaren sein. Die Frage "Und wie soll es dann weitergehen?" kann ich Ihnen auch nicht beantworten. Ich sehe nur bisher keine realistische Möglichkeit diese verbleibenden Fälle zu erforschen, außer wenn man sie nochmals quasi neu mit dem heutigen UFO-Wissen und ufoforscherischen Erfahrungsschatz nochmals ganz ruhig zusammen mit den Berichterstattern aufrollen könnte. Das Versteigen in wissenschaftliche oder (viel eher) wissenschaftlich-klingende Spekulationen über diese UFO-Fälle macht sonst weiterhin keinen Sinn, weil dies nichts einbringt und auch nicht weiterführt, außer eben wieder zum Kartenhaus im Treibsand... Wenn Hundert dasselbe sehen ...oder: Wie ein Stratosphären-Ballon zum UFO wird. Am 15.September 1985 gab es eine UFO-Massensichtung zwischen Piemonte und Valle d'Aosta, als Tausende ein hellweißes, bewegungsloses Objekt, das sich schließlich als Stratosphären-Ballon entpuppte, beobachteten. Die Sichtungszeit war von früh Morgens bis in den Nachmittag hinein, dann sorgten aufziehende Wolken dafür, dass die Erscheinung verdeckt wurde. Einige Leute konnten die Erscheinung durch Feldstecher oder gar Teleskope observieren, einige gelangen Fotos und Videofilme. Sogar ein TV-Team des Senders RAI konnte das "UFO" über eine Stunde lang filmen, nachdem man kurzerhand wegen all der Aufregung ein Flugzeug anmietete und aufstieg, um dem Objekt näher zu kommen. Doch in 5.000 Metern mußte die Maschine beidrehen, da ihre maximale Steighöhe erreicht war und man um keine Spur dem Ding nähergekommen war. Während das Flugzeug sich deutlich auf dem Radarschirm abzeichnete, fehlte vom UFO jegliches Echo, obwohl die Radarleute im Kontrollturm von Aosta es optisch zweifelsfrei ausmachen konnten und sein Vorhandensein bestätigten. Noch am selben Abend berichtete die RAI in ihrer Nachrichtensendung über das Objekt als echtes UFO und zeigte Ausschnitte des Films in kurzen Einzelsequenzen, anhand derer übrigens auch deutlich wurde, wie das UFO seine Gestalt veränderte und sich hin und her, auf und ab bewegte. Schon am nächsten Tag nahm ein Untersuchungsteam des Centro Italiano Studi UFOlogici (CISU) die Fallermittlungen auf. Zuerst befragte man die Fernsehleute, den Piloten des Flugzeugs und den Meteorologen des Flughafens. Durch den Aufruf in einer Turiner Tageszeitung und im Regionalfernsehen noch während das UFO als "echtes UFO" galt meldeten sich ziemlich schnell mehr als 100 Einzel-Zeugen beim CISU - was uns hierzulande noch verwehrt wurde, wenn auch im kleineren Maßstab möglich war. 

In der Folge lieferten viele Menschen ihre Zeugenberichte nebst Skizzen der Erscheinung ab, wobei bei einem guten Teil keine Gemeinsamkeiten zu erkennen waren. Wichtig: Nur jede vierte Skizze ließ eine klare Assoziation mit einem Ballon zu. Die Folge: Wüßte man nicht, dass es sich um Skizzen und Darstellungen von ein und dem selben Objekt handelte, würden die meisten Betrachter glauben, es handle sich um eine ganze Palette unterschiedlicher Objekte! Aufgrund der zahlreichen Beobachtungspunkte war eine trigonometrische Berechnung des Standorts des Objektes über dem Boden ziemlich genau eingegrenzt - sonach stand es in Wirklichkeit wohl über Lanslebourg im nahem Frankreich in etwa 22 km Höhe und war demnach zu den einzelnen Zeugen am Boden zwischen 40 bis 80 km entfernt. Sonach muß das Objekt wahrhaft gigantisch gewesen sein und kein normaler Wetterballon. Auf den drei vorliegenden Fotoserien war außer einem kleinen hellen Fleck am blauen Himmel nichts weiter erkennbar, nur auf starken Vergrößerungen wurde in etwa die Identifizierung möglich. Der RAI-Film zeigte aufgrund einer verwendeten 300-mm-Teleausrüstung das Objekt am besten. Doch aufgrund des gewölbten Cockpitsfensters, dem automatischen Fokussystem der Kamera und der instabilen Lage der handgehaltenen Kamera in einem rüttelnden Flugzeug entstanden ganz abenteuerliche Gestalten, die mit der Realität nichts gemein hatten. Die RAI-Leute waren zwar am nähesten von allen Beobachtern dran und hatten die beste Ausrüstung, aber aufgrund der genannten Umstände half dies auch nicht weiter - ganz im Gegenteil trat hierdurch eine zusätzliche Mystifizierung ein. Kurz gesagt: von den schließlich verwertbaren 95 gesammelten Aussagen beschrieben 58 % eine Gestalt die stimmig mit einem Ballon oder einer ähnlichen Gestalt wie Perle, Träne oder Fußball war. 15 % der Beobachter beschrieben das Objekt als sternähnlich. 23 % der Befragten meldeten andere Formen, darunter Zylinder, Dreieck, Halbmond, Untertasse, Hufeisen, Orangenstück, Schmetterling und Krug in dem selben Ding erkannt zu haben. Einige Leute berichteten gar von Bändern oder Streifen um das Objekt, auch gab es Hinweise von Fortsätzen im unteren Teil. Alle jene, die ein optisches Instrument in diesem Fall vom Boden aus verwenden konnten, waren sich sicher, dass das Objekt ein Ballon war! [In anderen Fällen zum selben Objekt half dies aber nicht weiter.] Das sonnenlichtreflektierende Objekt wurde als hell-weiß, gelegentlich aber auch als metallisch oder silbrig, beschrieben. Verschiedene Zeugen sprachen von einem Plastiksack am Himmel, andere die optische Instrumente einsetzten stellten es als teilweise transparent dar. Über die Hälfte der Berichterstatter bezogen sich auf ein bewegungsloses Objekt, die andere Hälfte meldete eine langsame Bewegung. Anhand aller Daten ließ sich nur ein logischer Schluß finden: Das Objekt war ein großer Stratosphärenballon, solche werden z.B. von der französischen CNES in Air-sur-Adour aufgelassen. 

Der Mangel an entsprechenden Sichtungen von französischem Gebiet begründete sich aufgrund des Sonnenstandes in Relation zu dem Ballon und den Leuten am Boden. Der Ballon stand hier sozusagen vor der Sonne. CISU stellte schließlich fest, dass zwar im allgemeinen die Zeugenaussagen recht gut waren, aber dennoch immer wieder Anomalien beschrieben wurden, die, wenn sie außerhalb des allgemeinen Fallzusammenhangs betrachtet werden müßten (z.B. wenn Fallberichte hierzu erst Jahre später mit z.B. einem falschen Datum eingereicht werden und keine Verbindung gezogen werden kann!), eindeutig auf keinen Ballon verwiesen hätten und "wir diese Fälle dann als unidentifiziert eingestuft hätten". Es zeigte sich eine "Tendenz, Strukturen zu sehen, die in Wirklichkeit gar nicht existierten - und das sogar in Fällen, bei denen die Zeugen wußten, dass es sich um einen Ballon handelte". Die allgemeine Medienberichterstattung war nicht genau: Auf der einen Seite wurden die "ungewöhnlichsten" Beschreibungen durch die Presse verbreitet, um das Augenmerk auf die "mysteriösen Aspekte" dieser Geschichte zu richten. Auf der anderen Seite wurden "Identifikationen" vorgestellt, die nur Hilflosigkeit und Ohnmacht dokumentierten wie z.B. der Re-Entry eines Satelliten oder Solar-UFO-Zeppeline (also sozusagen Standard-Wegerklärungen aus der Schublade) Und dies, obwohl deren Erscheinungsbild gänzlich anders ist! Zudem: Es gab zwar ein Interview mit einem hohen Luftwaffenoffizier hierzu, worin dieser erklärte, um die Öffentlichkeit zu beruhigen, dass die Luftwaffe den Fall untersuchen werde - doch dass dies wirklich geschah konnte nie nachgewiesen werden. Dies war eine zusätzliche Überraschung. Was können wir nun aus dieser Untersuchung lernen? Die meisten Zeugenangaben stimmen recht gut mit dem Spektrum eines nicht-erkannten IFOs (also dann ein UFO) überein, doch es gab dramatische Ausreißer. Im konkreten Fall waren 90 % der Meldungen einigermaßen akkurate Beschreibungen, doch es verblieb ein bedeutender Rest (eben um die zehn Prozent, der berühmte UFO ieS-Restsatz!) in diesem Einzelfall der ohne Kenntnis des eigentlichen Auslösers nur als UFO durchgehen müßte. Und der Hintergrund hierzu ist einfach nur eine wahrnehmungspsychologisch bedingte Fehldarstellung der Realität oder einfach nur ein Unvermögen der Leute bei der Wahrheit zu bleiben und "aufgemotzte" Berichte abzugeben. Und dies trotzdem die Zeugen quasi Stunden lang Zeit hatten das Objekt zu betrachten und schon bald nach der Sichtung ihren Bericht abliefern konnten. Trotzdem wurden zu 10 Prozent obskure Darstellungen von erwachsenen Leuten abgegeben. Dies ist für die UFO-Forschung eine signifikante Erkentnis, die man nicht einfach so unter den Teppich kehren kann! Nochmals, wäre aufgrund der Massensichtung der Stimulus nicht klar hervorgetreten und hätte man diese 10 Prozent als Einzelfälle vorliegen - sie wären alle als authentische UFOs durchgegangen. Parallel einher muß auch Folgendes erwähnt werden: Das italienische Centro Italiano Studi UFOlogoci (CISU) berichte in seinem englischsprachigen Italian UFO Reporter Nr.3 für Dezember 1986 von einer vergleichenden Studie der italienischen UFO-Sichtungsberichte des Jahres 1977. 

Damals waren 217 Sichtungsberichte zusammengekommen und Marcel Delaval, Jean Bourdon und Fion Murtagh nahmen sich dieser Berichte an, um aus ihnen eine umfangreiche Analyse zu machen. Sie wollten herausfinden, ob es signifikante Unterschiede zwischen den Inhalten der von den Beobachtern gemeldeten UFOs und den späteren IFO-Bewertungen von Fällen gibt. Für die Analyse wurden die 217 Meldungen in 44 varibale Daten zerlegt - nach dem französischen Tetraeder-Modell wurde die Daten in vier Hauptkategorien aufgeteilt: 1. Aussagen, 2. Zeugen, 3. physikalisches Umfeld und 4. psychologische Hintergründe. Dieses Modell wurde von der "Studiengruppe für nichtidentifizierte Luftphänomene" (GEPAN) am französischen Zentrum für Weltraumforschung (CNES) entwickelt und von einigen europäischen UFO-Untersuchern übernommen. Man stellte also von den verbliebenen Fällen die als UFO und IFO eingestuften Sichtungsberichte gegenüber - und es kam er ernüchterndes Ergebnis dabei heraus. Es fanden sich keinerlei eindeutige Unterschiede zwischen beiden Kategorien. UFOs und IFOs erscheinen im Mittel zur selben Zeit, werden genauso lange gesichtet und es gibt keine örtlichen Preferenzen. Dartaus ließe sich schließen, dass es statistisch gesehen keinen Unterschied zwischen IFOs und vermuteten UFOs gibt. Dr.Ulrich Walter formulierte eine Folgerung in seinem Buch "Zivilisationen im All?": "Mit anderen Worten, vermeintliche UFOs haben wahrscheinlich ebenfalls einen irdischen Ursprung, es gibt nur keine ausreichenden Fakten für deren Erklärung." Zumindest im IFO-Bereich ist zumindest eine phänomenologische Einheit vollständig gegeben, wenn wir die Unterlagen der jeweiligen 'Konkurrenten' betrachten. Fehlgedeutete Miniatur-Heißluftballons bleiben in ihren Parametern weitgehend ident, gleiches gilt für Skytracker-Projektionen oder Boliden-Fehldeutungen. Hier gibt es für jeden real existierenden IFO-Kandidaten eine festumschreibbare rote Schnur. Nur bei den Exoten happert es... Dies ist seltsam genug. Sehr wahrscheinlich liegt hierin das Grundproblem und grundsätzliche Missverständnis betreffs sogenannten "echten UFOs". Wir müssen hier nochmals auf die IFO-Erfahrung zurückgreifen. Aus ihr haben wir gelernt, dass wir nur dann eine gute Chance zur Identifizierung der zunächst als UFOs gemeldeten Phänomene und Erscheinungen haben, wenn uns die Zeugen tatsächlich nur dass berichten, was sie real beobachten konnten. Natürlich, es gibt hier schon 'Gefahrenmomente' durch Übertreibungen und Ausschmückungen sowie durch im Unterbewußtsein abgelagerte Fremdinformationen, die in die eigene Darstellung einfliessen. Oder es gibt Wahrnehmungsfehler die aufgrund der persönlichen Situation bei unerwarteten Zufallsbeobachtungen entstehen und ganz komplex sein können. Der Fall Schannenbach (Odenwald) vom 2. Oktober 1999 sollte hier als Warnung dienen. Schon hier gilt immer 'Alarmstufe: Rot'. Was ist aber, wenn aus welchen Gründen auch immer die Darstellungen so verfremdet werden, das sie sich wie Tag und Nacht von der ursprünglichen Beobachtung unterscheiden? Dann haben wir offenkundig ein gewaltiges Problem mit der Identifizierung. Wie wir wissen können schlechte Sichtverhältnisse ausreichend sein um Illusionen zu erzeugen und die Observations-Daten verschleiern. Was ist, wenn genau aufgrund dieses Umstandes "borderland"-UFOs entstehen? Dieser Verdacht bei einigen der CENAP/GEP-UFO-ieS-Fälle mag nicht abzuschütteln sein... 

Wie auch immer, glaubwürdiger werden die UFOs ieS-Meldungen damit schlussendlich wohl kaum. Mit der Wahrheit um die unidentifizierten fliegenden Objekte ist es immer so eine Sache, weil die Wahrheit sich nicht immer gleich darstellt. Es kommt auf die Perspektive an. Wird diese verändert, stellt sich oft heraus, dass die Wahrheit keine feststehende Größe, sondern eine Variable ist. Analog dazu gilt dies auch für die Fälle des "verbleibenden Rests", der Rest-Wahrheit der UFO-Statistik. Man muß daher ungeheuer aufpassen, dass die dahinterstehende UFOlogie keine Pseudowissenschaft im Dienste der Magie wird. Lassen Sie uns annehmen, dass es eine echte und von Menschen und seiner Natur extern gesetzte Quelle für diese Phantome der Lüfte gibt. Es ist doch offensichtlich, wie schwer es ist, hier einen zentralen Auslöser festzumachen oder ihn positiv zu identifizieren. So war es schon immer und wurde auch mit William Corliss sogenanntes "The Sourcebook Project" über die Recherche betreffs anomalen Phänomen-Berichten in der 'Natur' nochmals betont. Sollten die 'wahren UFOs' genauso vielfältig angesetzt sein wie ihr Widerpart, die IFOs? Darauf scheint alles hinauszulaufen, auch wenn es unwahrscheinlich sein mag. Wir jagen nach wie vor etwas Unsichtbares und es schaut nicht so aus, als würde sich dies jemals ändern. Wenn in mehr als 50 Jahren UFO-Forschung nichts herauskam, warum sollte dann in den nächsten 50 Jahren mehr herausspringen? Dies ist recht unwahrscheinlich. Natürlich würden wir uns gerne irren wollen, aber sowie es ausschaut, ist auch dies nur Wunschdenken. Doch da die UFOs als Symbol für außerirdische Besucher stehen, wird die Welt sie keineswegs vergessen. Niemand kann hoffen, dass sich die Sache stillschweigend von selbst erledigen wird, auch wenn es immer wieder Täler der Depression in der UFOlogie gibt. UFOs, gerade auch die UFO ieS, bleiben also eine wissenschaftliche Kuriosität. Eine Legitimität für eine offizielle natur-wissenschaftliche Studie könenn sie nur schwer erbringen, da die Arbeitshypothesen zu schwammig und unkorrekt ausfallen. Einzig und allein der Soziologe wird hier ein treffliches Feld für sich finden. Tatsächlich ist die US Air Force-Feststellung korrekt, wonach diese UFO ieS-Fälle keine Bedrohung a) individuell noch b) im Sinne der nationalen Sicherheit darstellen. Zudem gibt es auch keinerlei Beweis, wonach diese Erscheinungen notwendigerweise extraterrestrische Vehikel zwangsläufig darstellen müssen. Nun, das Pentagon hatte zumindest hier recht. Dies sollte man anerkennen - und akzeptieren. Dazu zählt aber auch der Punkt, welchen die USAF immer wieder ins Feld führte, wonach die "unerklärten Fälle" reduziert werden könnten, wenn umfangreichere Untersuchungen und Ermittlungen möglich gewesen wären - genau dieses Problem haben wir oftmals auch. Dies weist uns darauf hin, das alles seine ökonomischen Grenzen hat - und denen begegnen wir ehrenamtlichen, selbstfinanzierten UFO-Phänomen-Untersucher fortgesetzt. Uns, wie allen anderen UFO-Forschern, wäre es sicherlich lieb, wenn wir einen wie oben bereits beschriebenen 'exotischen' UFO-Fall von unabhängigen Zeugen bestätigt bekämen - leider ist dies global nicht der Fall und gilt dafür weltweit für die IFOs... Was sagt uns dies? Zumindest müßen die UFO ieS-Fälle immer wieder unter den neusten Untersuchungs-Erkenntnissen neu betrachtet und diskutiert werden. Rein statistisch ist bemerkenswert, dass sich IFOs und UFOs zumindest in zwei Punkten völlig annähern: sie erscheinen zeitlich zur selben Zeit und dauern genauso lange. Und das ist nicht förderlich für die UFOs ieS, da sie damit den Ruch an sich haben, nicht-erkannte IFOs zu sein. Leider, ist es nun einmal rein semantisch so. Die hier dargestellten UFO ieS-Fälle haben wohl gelegentlich IFO-Tönungen an sich, aber sie sind durchaus "exotisch" dargestellt worden. Bemerkenswert ist dabei zudem, das sie nur zu einem geringen Teil Fliegende Untertassen beinhalten, zumindest in dem CENAP-Sample. 

Während die meisten UFO-Studien objektbezogen ausfallen, sind wir eher dafür diese zeugenbezogen auszuführen. Aber was nach den Behauptungen der Zeugen wirklisch geschehen sein soll ist in den aufgeführten Fällen selbst bei großer Zuneigung an die UFOlogie schwer zu akzeptieren, wenn man sich noch etwas Objektivität bewahrt hat. Sind ihre Darstellungen tatsächlich "Fakten"? Und wenn doch, aus welcher Art von Realität stammen sie dann? Aus der, die wir alle gemeinsam erleben können? Ich glaube es heute nicht mehr, zumindest nicht in allen Fällen. Es wird gesagt, dass die US-UFO-Melder ganz normale, durchschnittliche Bürger ohne Anzeichen der Psycho-Pathologie sind. Gleichsam aber ist bemerkenswert, dass die Tests an US-Bürgern aufzeigten, dass die Skizzen von "realen" UFO-Zeugen sich nicht von jenen unterscheiden, die darum gebeten worden sind, aus der Phantasie heraus ein UFO aufzuskizzieren. Richard Haines jedenfalls verglich UFO-Skizzen von vermeintlichen UFO-Augenzeugen mit Skizzen von Leuten, die kein UFO gesehen hatten. Die Vergleiche von hunderten Skizzen aus beiden Lagern zeigten keine deutlichen Unterschiede in der äußeren UFO-Gestalt. Und noch mehr, noch deutlicher wird das Ergebnis, wenn er feststellt, dass die "realen" UFO-Zeugen weitaus weniger dazu neigen solche Details wie Fortsätze und Markierungen auf das oder an das UFO einzubringen - die "realen" UFO-Wahrnehmungen sind also im Kern weitaus weniger detailausgeprägt als die gewöhnliche Phantasie-Vorstellung von einem UFO. Diese Studien machen es klar: Wir tragen vorgefaßte Konzepte über das Aussehen und Design von einem UFO mit uns herum, die sich nicht mit der breiten Masse von UFO-Erfahrungen decken lassen. Unsere Ideen vom UFO sind stereotype Medien-Porträts. Das stereotype Medien-Bildnis wiederum ist geprägt von gefälschten Fliegenden Untertassen-Fotos und wilden Fliegende Untertassen-Geschichten. Viele Menschen glauben daran, dass die UFOs Fliegende Untertassen von Aliens sind, die die Erde besuchen. Der Glauben an außerirdische UFOs erreicht seine extreme Form im Fall der "Kontaktler"; Leute die behaupten mit UFO-Wesen zu kommunizieren und/oder zeitweise an Bord derer "Spaceships" mitgeflogen zu sein, die nichts anderes darstellen, als die getricksten und von den realen Zeugen gar nicht wahrgenommenen Fliegenden Untertassen. Welch ein Wunder, dass da zahlreiche Fliegende Untertassen-Bilder ausgerechnet aus der Hand der Kontaktler und ihrer Anhänger kommen (?). Um es hart zu sagen: Die Fliegenden Untertassen haben nichts mit dem realen UFO-Phänomen der Augenzeugendarstellungen zu tun, warum sich dann aber UFOlogen & UFO-Journalisten in aller Welt wie verrückt genau auf diese Wahnwelten einer Anderen Realität stürzen ist die Frage an deren Loyalität seriöser Forschungsarbeit gegenüber... 

Keul veröffentlichte 1980 also die Studie "Persönlichkeitsvariable und Realitätsprüfung von ungewöhnlichen Zeugenaussagen" im Selbstverlag anhand von zehn Einzelfallstudien über UFO ieS-Observationen in Wien und Niederösterreich, die Studie wurde mit ein Wissenschaftsstipendium des Kulturamtes der Stadt Wien wesentlich gefördert. Die UFO-Nahbegegnungs-Berichte (also den bizarren UFO-Fällen) kamen über die Universitätssternwarte Wien herein, weswegen man annehmen sollte, dass diese autoritäte wissenschaftliche Einrichtung schon einmal für sich ein Filter darstellt, an welchen man sich nicht so ohne weiteres hinwendet und von der man annehmen sollte, hier würden sich seriöse Zeugen melden - weitaus eher als bei UFOlogen-Organisationen. Die interne Realitätsprüfung von Zeugenaussagen ging vom UFO-Objekt weg und widmete sich voll den Berichterstattern, den Zeugen, den UFO-Subjekten. Kurz gesagt: Diese Stichprobe aus der "unidentified"-Reihe nach eingehenden UFO-Nahbegegnungs-Meldungen wurden Zeitraum Mai bis Juni 1980 in aufwendigen wissenschaftlich-anerkannten Testbatterien mit den anwesenden Berichterstattern untersucht. Dabei ergab sich, das in 6 der 10 Fälle die Berichterstatter medizinische Auffälligkeiten nachwiesen, bei denen in vier Fällen diese von Bedeutung für Art und Ablauf der Wahrnehmung waren: Schlafstörungen, veränderter Bewußtseinszustand, Sehschwächen. Unter den zehn Zeugen befand sich keine einzige psychisch voll intakte Persönlichkeit mit überdurchschnittlicher Intelligenz und Beobachtungsfähigkeit. Und nun die Überraschung, die in ufologischen Kreisen sicherlich nicht gern vernommen wird: Stattdessen ergab sich, das von diesen zehn UFO-Meldern sechs Neurotiker (zwei davon mit hysterischen Zügen), 2 Psychopathen und 2 Hirnleistungsschwachen (eine senile Demenz und ein organisches Psychosyndrom, vermutlich durch Alkoholismus) waren - also alle eigentlich keineswegs zu den Ideal-Zeugen zählten. Die Psychopathen und der demente Melder fielen durch paranoide Projektionen, psychotische Symptome und bizarres Denken auf. Bizarre und unlogische Assoziationen in Denken und Sprechen sind hier vorherrschend - begründet oftmals in der persönlichen Lebenssituation, die in der Isolation und dem Rückzug vor anderen Menschen hinein in eine Fantasiewelt ihren Ausdruck findet. Die Paranoia ist eine Funktion des psychologischen Verteidigungs-Mechanismus, welche das Individuum aufbaut, um hierin persönliches Versagen und Fehlschläge auf externe 'Feinde' projizieren zu können. Paranoia ist aber auch die psychische Reaktion auf Unwissen und auf scheinbar aufziehende dunkle "Bedrohungen" an unserem Erlebnis- und Erfahrungs-Horizont. Die Wahrheit ist nicht irgendwo da draussen, sondern im Kopf des Betrachters zu finden. Allerdings ist das dann auch kein Trost. 

Hinzu kam auch die Erkenntnis, dass in diesen Kreisen ein erhöhtes "ASW-Potential" (ASW = Außersinnliche Wahrnehmung) festzustellen ist, genauso wie bei Opfern angeblicher UFO-Entführungen dies bereits von amerikanischen Untersuchern vermerkt wurde. 1981 untersuchte so die New Yorker Psychologin Elisabeth Slater die Persönlichkeitsstruktur von jeweils neun Personen, die ihr unbekannt waren - und die in Wirklichkeit Abduzierte darstellen. Das Ergebnis: "Obwohl alle neun überdurchschnittlich intelligent waren, wiesen sie alle, um es im Psychologen-Jargon zu sagen, gewiße 'Defizite' auf. Sie zeigten einen gewißen Grad an Identitätsstörung, hatten ein relativ schwach ausgeprägtes Selbstwertgefühl, besasen Defizite im zwischenmenschlichen Bereich (ganz besonders im Bereich der Sexualität), haben eine hohe Verletzlichkeit im zwischenmenschlichen Leben und wiesen leichte Anzeichen von Paranoia auf. Zudem litten alle neun - obwohl einige von ihnen, was Karriere und gesellschaftliche Stellung anging, sehr erfolgreich waren - unter mangelnder Selbstachtung..." Ich denke, dass das im Gesamtbild eine außerordentlich schlechte Grundvoraussetzung ist, um die "echten" und bizarren UFO-Meldungen in den Himmel zu heben. Am Rande: Wenn nun solche Individuuen auf paranoide Schizophrene aus dem UFO-Lager treffen, die sich als langjährige UFO-Experten ausgeben, was geschieht dann? Dies schockt sicherlich manchen und wir wollen nicht sagen, dass die Keul´sche Studie grundsätzlich für alle UFO ieS-Zeugen gültig ist, selbst uns ist das Ergebnis zu 'vernichtend' und tut irgendwie weh. Aber dennoch weist uns dies auf eine Tendenz betreffs bizarrer Nahbegegnungs-Berichterstatter hin - und das kann man nicht zur Seite wischen, auch wegen dem Umstand, dass wir während unserer 25 Jahren in der UFO-Szene selbst genug UFO-Zeugen und UFOlogen erlebten, die zur genannten Gruppe gehören. Keul stellte fest, dass drei Fälle nur als pathologische Produkte einzustufen sind, die anderen mögen einen realen Kern enthalten, "um den sich ein neurotischer Halo entwickelt hat". Deswegen mögen sie bei kritiklosen Menschen wie UFOlogen akzeptiert werden. Verdächtig war hier auch, dass in allen Fällen sich keine unabhängigen Zeugen für die Einzelmeldungen fanden oder zu benennen waren. Es fanden sich weder ungestörte, besonders intelligente und kritische Zeugen noch ausgeprägte Phantasielügner, was vielleicht etwas anders ausfällt, wenn man einmal untersuchen würde, welche Zeugen sich bei UFOlogen melden, die sowieso als leichtgläubig gelten. Wie zu beobachten war gab es durchaus kooperative Zeugen, die aber durch die offizielle Untersuchung soziale Zuwendung und Anerkennung erwarteten (übrigens ein Punkt, der insbesondere bei "Entführungs-Opfern" zu beobachten ist). UFO-Meldungen sind oft eine harmlose Form, sein Geltungsbedürfnis auszuleben, also soetwas wie der "Bankraub des kleinen Mannes". Der verdrehte oder gar erlogene UFO-Bericht tut niemanden weh, schadet keinem Menschen, ja er erfreut viele. Jeder unkritische "Erforscher" wird in diesem "Gesellschaftsspiel" damit zu einem unfreiwilligen Verbreiter des "UFO-Mythos", wenn er alles einfach so akzeptiert. Dies sind dann sozialpsychologische Faktoren, die den UFO-Halo ausmachen, in welchem vielleicht ganz normale Dinge "überformt und verhüllt" werden.

Wenn dem so ist, und alles schaut danach aus, dann ist tatsächlich aus den UFO ieS nichts für die Naturwissenschaft zu holen. Keul (Österreich) und Ken Phillips (England) sind als Team den UFOs soziologisch-psychologisch auf der Spur gewesen. Der kulturelle, zivilisatorische Einfluß der populären UFO-Saga auf das persönliche Glaubenssystem von Zeugen ist ebenfalls zu berücksichtigen. Keul/Phillips führten Erinnerungstests in Form einer UFO-Simulation zwischen 1982 und 1985 durch: einmal im Juli 1982 in Zistelalm bei Salzburg mit 14 Teilnehmer des International UPIAR Colloqium on Human Sciences and UFO Phenomena (Keul); dann bei einem Meeting der Astronomivcal Society in Crawley/Sussex am 19.April 1985, bei dem Meeting der Milton Keynes Astronomical Society und schließlich bei einem BUFORA-Meeting in London am 5.Oktober 1985 - insgesamt nahmen 61 experimentelle Zeugen daran teil. Die Ergebnisse waren recht interessant: Konfabulationen (d.h. nicht-existierende Details der realen Erscheinung) floßen in die Erinnerung über das eben gesehene "UFO" (projiziert via Dia auf die Leinwand) ein und produzierten Details die man aus der UFO- oder Science Fiction-Literatur kannte. Genaue Zahlen: 1/4 der Astronomen waren davon betroffen und fast die Hälfte der UFOlogen. Zumeist konnten die nicht-existierenden Details der Darstellungen auf die archetypische Vorstellung der "klassischen UFO-Gestalt" zurückgeführt werden, es gab also eine unterbewußte Vervollkommnung von Erinnungslücken aus dem Dunstkreis dessen, was die betroffenen Menschen sich aus der Literatur, aus dem Fernsehen oder vom Kino hinsichtlich UFOs angeeignet hatten. UFOlogen zeigten sich besonders davon geprägt. [Robert C.Girad, Leiter des spezalisierten UFO-Buchhandels Arcturus Book Service, ist seit den 50er Jahren von den UFOs begeistert. Auch er hat ein paar Worte aus seiner langjährigen Erfahrung im Umgang mit dem UFO-Phantom und den -Forschern einzubringen: "Jeder von uns hat seine eigenen Vorstellungen vom UFO-Rätsel und anderen Mysterien der Welt. Die UFOlogie ist zunächst einmal eine persönliche Herausforderung an jeden und für jede Vorstellungswelt. UFOlogen sind in der Essenz zunächst einmal Sucher des Mysteriösen und nicht nur reine, objektive Wissenschaftler."] Keul empfiehlt so allen Untersucher grundsätzlich zwischen UFO-Berichten mit und solchen ohne Zeugen-Interpretation zu differenzieren: "Berichte, welche bereits mit einer phantastischen Deutung vom Zeugen vorgebracht werden, lassen nach unserer Erfahrung auf eine pathologische Persönlichkeiktsstruktur schließen. 

Hier ist eine sachliche Diskussion meist fruchtlos, da der Zeuge nur an einer Bestätigung seiner vorgefaßten Meinungen interessiert ist." Diese Feststellungen und die daraus erfolgenden Empfehlungen sind ungünstig für die Vertreter der UFOlogie, sie erfreuen niemanden der eine exotische UFO-Erklärung bevorzugt, weil es ihm den Teppich unter den Füßen wegreißt. Die Flucht in die "Apparate-UFOlogie" oder in Fall-Kataloge mit angebliche physikalische "Wechselwirkungen" und komisch anzuschauenden Radar-Registrierungen* ist da nur eine Krücke, um sich dem "menschlichen Faktor" nicht allzusehr widmen zu müßen. Wir wissen aus eigener Erfahrung: Viele UFO-Berichterstatter suchen nur Bestätigung bei uns, dass sie selbst etwas Außergewöhnliches beobachtet haben, um damit selbst den Status des Außergewöhnlichen zu erreichen. Sie suchen fast schon eine Art "Diplom" als "ausgezeichneter UFO-Sichter". Deswegen sind sie auch kaum an einer Aufklärung interessiert und macher reagiert sehr scharf, wenn man ihm sein falsches UFO als echtes IFO erklärt. Dies hat nichts damit zu tun, dass man die Zeugen diffamiert, sondern man muß zwischen dem Zeugen als Person und als Mensch mit einem Bedürfnis hinsichtlich seiner Personalität und Bedürftigkeit unterscheiden. Diese Erfahrung lehrt uns, wie vorsichtig und bedachtsam wir im Umgang damit sein müßen, wenn wir schon "ganz normale" UFO-Berichte entgegennehmen, bedeutsam ist jedoch auch festzustellen, dass uns nicht unbedingt das dargestellt wird, was objektiv gesehen wurde, sondern auch, dass das dargestellt wird, was die Leute denken gesehen zu haben, egal welchen Beruf sie ausüben und wie intelligent sie sind. Der menschliche Verstand neigt zur Tendenz seine Erinnerungslücken mit dem "Wissensmaterial" auszufüllen, was er extern zu seiner eigenen Erlebniserfahrung zum UFO-Phänomen glaubt zur Kenntnis genommen zu haben. 

*= Um es an dieser Stelle auch zu betonen: Gerade auch die von MUFON-CES in den letzten Jahren vorgelegten exotischen Radarspuren, die im süddeutschen Luftraum von Einrichtungen verzeichnet worden sind, sind für das UFO-Phänomen im Großen und Ganzen kaum von Bedeutung, weil hierzu die visuellen Bestätigungen a) im Fall der aktuellen Ortungen sowie b) allgemein anhand des UFO-Phänomens fehlen. Die hier bei den Radaraufzeichnungen verzeichneten spezifischen "UFO-Parameter" (wie die hier vorgestellte Charakteristik der gewaltigen Höhenschwankungen, ja geradezu Höhensprünge) sind für die weltweit mit bloßem Auge gesehenen UFOs nicht identisch! Und dies wirkt sich auf die Sicht und Deutung der Dinge aus, also auch auf die Berichterstattung uns gegenüber, wenn sicherlich macher UFO-Freund des Phantastischen denkt, er würde uns als UFO-Forscher einen Gefallen tun, wenn er uns unerklärlich erscheinende Meldungen abgibt. Siehe hierzu den "Geller-Effekt" und die meisten UFOlogen auf dem Globus von gestern wie heute dürften sicherlich auch aus diesem Grunde solche Berichte bekommen haben. Hierein spielt die thematische Vorbelastung vieler Zeugen und ihre Wünsche in Zeiten des "Tabubruchs" nun über UFOs/Aliens sprechen zu können, um das Thema voranzubringen. In diesem Fall entsteht eine Art symbiotische Beziehung, weil der Berichterstatter vielleicht meint, wir seien besonders glücklich seine Darstellung für unsere "Politik" als UFO-Gläubige (da eine ganze Anzahl von Meldungen auch reinkommt, ohne das die Berichterstatter wissen, dass wir eigentlich skeptisch sind) zu bekommen. Mancher mag sogar der Überzeugung sein besonders "modern" zu sein, wenn er uns damit hilft, einen offenbar unerklärlichen Bericht abzugeben, damit wir die "Beweise" für das 'echte UFO-Phänomen' in Händen zu halten, was sich eigentlich die Betroffenen erwünschen und wir zu ihren Erfüllungsgehilfen werden. Jeder erfahrene Untersucher kennt doch die Problematik, dass wenn wir alle Informationen von IFO-Fällen erhalten haben, die wohlgemerkt als "echte UFOs" vorgetragen wurden, unsere Bewertung vornehmen und Zeugen vorbringen, plötzlich von jenen neue Details ans Licht kommen, die das schöne IFO zerstören. Da gibt es plötzlich andere, korregierte Zeitangaben oder Geschwindigkeitsschätzungen, deutlich dienst dies dazu um den ermittelten wahrscheinlichen Stimulus im Nachhinein doch noch ausschließen zu müßen, den Fall zu retten. Wahrscheinlich hat dies mit der Angst vor Gesichtsverlust zu tun, sodass hier in dieser Phase die willkürliche Verfremdung vorgenommen wird - es kann aber auch sein, dass die Berichterstatter irritiert sind, weil sie plötzlich keine UFO-Bestätigung bekommen und mit etwas "Weltlichem" konfrontiert werden. Daraus kann aufgrund von Frustration das "Die-wollen-doch-nur-alle-Sichtungen-wegerklären"-Argument aufkommen, sobald die Leute erkennen, hier auf dem falschen Dampfer gelandet zu sein und sie uns und sich keinen "Gefallen" getan haben. 

Nimmt man dies als Unterfutter, so muß man sich freilich fragen, wieviele der "unsolved cases" in unseren Unterlagen nicht schon von vorneherein derart verfremdet (teilweise bizarr!) ausgeformt wurden, dass es einfach keine Erklärung ("Das können Sie nicht erklären!") geben kann, der Weg zur Lüge ist dann vorgezeichnet, wenn auch nicht immer nur aus Spaß heraus, sondern um die UFO-Idee zu fördern! Dazu paßt halbwegs auch folgendes was ich im UFO-Report Nr. 4/1999 gefunden habe, als sich jemand mit Schreiben vom 13.März 1999 an die Redaktion gewendet hatte: "...entschloß ich mich, meine eigene Sichtung einmal untersuchen zu lassen... Ich verstehe zwar nicht viel von UFOs, bin aber fest davon überzeugt, dass es sie gibt*." Und zwar nicht irgendwelche UFOs, sondern jene Fliegende Untertassen die auf RTL II einmal in einer unrühmlichen "Dokumentation" unkritisch beleuchtet wurden: "Der ganze normale Wahnsinn... Von Aliens entführt?" am 17.Oktober 1998. Anders kann es nicht gewesen sein, weil nur "dort derartige Sichtungen auch ernst genommen wurden" und ansonsten nur die RTL-Exklusiv-Reportage mit WW gezeigt wurde, wo anscheinend derartige Sichtungen nicht ernst genommen wurden, weil sie nach Untersuchungen der Fälle aufgeklärt worden waren. Man merke also: An tatsächlicher Aufklärung sind nicht alle interessiert, dagegen aber wohl an der Bestätigung sie hätten ein authentic UFO gesehen. Und der Gag liegt nun darin, dass die Eingabe mit einem UFO-Foto begleitet wurde, welches nurmehr einen auf Fenster geklebten schwarzen Schnippel zeigte. In diesem Fall gab der Fotograf schließlich zu, nur die UFOlogen "testen" zu wollen, um festzustellen "wie leicht UFO-Forscher hereingelegt werden können" und überzeugt zu sein, "dass es unkritische UFO-Forscher gibt, die den Schwindel nicht durchschaut hätten". Dies ist also auch eine bemerkenswerte Variante. Absolute Vorsicht ist also in alle Richtungen hin angesagt. 

Wie oft wurden solche "Tests" auch schon ohne Bildmaterial und einfach nur mit der Behauptung von einer demonstrativ spektakulären UFO-Schau durchgeführt? Wir wissen es nicht - und das ist ein ernsthaftes Problem für die Reputationsfrage nach den UFOs ieS. Jederzeit können wir also einem ufologischen Münchhausen auf den Leim gehen, der sich auch als "Rebell gegen das Establishment" verstehen mag, wenn er uns eine "Unmöglichkeit" vorsetzt. *= Hollington, East Sussex, England, 4. Oktober 1981: Frau A. sah TV, als sie plötzlich "fühlte" zum Fenster gehen zu müßen. Hier sah sie nun ein großes, hell-gelbes Objekt am Himmel. Sie machte ihre Schwiegertochter Janette darauf aufmerksam und beide Frauen beobachteten für die nächste halbe Stunde aufgeregt dieses pulsierende und gelegentlich die Gestalt wechselnde Objekt. Als einmal ein Flugzeug herbeikam, gab das Objekt Rauch von sich und verdeckte sich damit. Janette berichtete, Lichter und strukturierte Seiten an dem Objekt wahrgenommen zu haben. Beide Frauen behaupteten bis drei Wochen nach der Sichtungen Herzschwächeanfälle und nervöse Störungen erlebt zu haben. Frau A.fiel sogar vier Tage nach der Sichtung für 14 Stunden in Bewußtlosigkeit. Die Zeugen waren schwer davon überzeugt ein Raumschiff gesehen zu haben, welches von Aliens pilotiert wurde. Nachfolgende Untersuchungen identifizierten das Objekt als den MOND. Dieses Beispiel einer dramatischen Fehldeutung von einem gewöhnlichen, natürlichen Objekt ist sicherlich extrem, aber nicht ganz selten. Ein wirklich harmloses Objekt führte zu einen unzerrüttbaren Glauben an außerirdische Besucher. Der Soziologe Robert Hall stellte bereits fest: "Menschen sind schneller zu überzeugen, sobald sich Erfahrungen mit vorher vorhandenem Wissen und Glaubensvorstellungen decken lassen; Menschen ohne diese Voreinnahmen sind trotz ihrer Wahrnehmung weniger schnell zu überzeugen. Es scheint, als würden so ungewöhnliche Erlebnissituationen mit dem vorherrschenden Glauben interpretiert und Lücken in der Erfahrung mit bestehenden Improvisationen ausgefüllt."

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